14.08.2022 22:02 Uhr

Stimmen: "Wolfsburg hat relativ wenig gewollt"

Der FC Bayern steht nach dem Sieg gegen Wolfsburg mal wieder an der Tabellenspitze
Der FC Bayern steht nach dem Sieg gegen Wolfsburg mal wieder an der Tabellenspitze

Nicht sonderlich spektakulär, auch nicht immer souverän, am Ende aber trotzdem hochverdient: Der FC Bayern hat gegen den VfL Wolfsburg gezeigt, dass er auch "anders" gewinnen kann. Entsprechend zufrieden zeigten sich die Protagonisten nach dem Spiel. Die "DAZN"-Stimmen im Überblick:

Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern München) ...

... zum Spiel: "In der zweiten Halbzeit ging es viel um die Kontrolle des Spiels. Wolfsburg hat relativ wenig gewollt, gerade am Ende. Es ging darum, dass wir mehr Ballbesitz und Kontrolle haben und nicht alles nach vorne spielen wollen. In der ersten Halbzeit hatten wir die ersten zehn Minuten ein bisschen Probleme, die Energie auf den Platz zu bringen, weil Wolfsburg körperlich sehr gut war. Danach haben wir es sehr gut gemacht, hatten 20 Minuten eine richtige Druckphase, wo mehr Tore fallen können. Da stand Wolfsburg sehr tief.

Zum Pressen gab's nicht allzu viel, weil Wolfsburg jeden Ball langgespielt hat - da ging es viel um zweite Bälle. Das haben wir am Anfang nicht so gut gemacht, aber dann viel besser. In der zweiten Halbzeit hatten wir schon zwei, drei Chancen, um ein drittes Tor zu machen. Wir haben noch zwei Abseitstore gemacht, die sehr knapp waren. Wir hatten 24 zu drei oder irgendwas Torschüsse - ein verdienter Sieg."

... zur Besprechung in der Trinkpause: "Unter der Woche haben wir eine neue Struktur trainiert, die wir letztes Jahr auch schon mal gemacht haben. Das haben wir gegen so einen tiefen Gegner ein bisschen umgestellt. Dann haben wir kurz nach der Umstellung sofort das Tor gemacht - das Abseitstor von Sadio. Da ging es nur darum, die Positionen nochmal anzupassen und zu sagen, wo wir den Ball hinhaben wollen und wie wir den Gegner ein bisschen auseinanderziehen."

... zur Frühform der Mannschaft (vor dem Spiel): "Dass wir Qualität haben, ist bei sehr vielen unserer Spieler angeboren und antrainiert. Wichtig ist die Energie, die wir auf dem Platz sehen wollen - und die hat die Mannschaft sehr gut gezeigt. Wir waren vom Emotionsniveau in Frankfurt eher besser als der Gegner, das ist in Frankfurt in dem Stadion nicht ganz so leicht. Wenn wir diese Tugenden reinbringen, dann haben wir eine sehr gute Qualität."

... zu den gesetzten Reizen in der Mannschaft (vor dem Spiel): "Wir mussten aufgrund des Weggangs von Robert Lewandowski ein bisschen was anpassen. Unser Spielstil hat sich ein bisschen geändert. Wir haben sehr gute Charaktere dazu geholt, die eine positive Art reinbringen. Die schon viel in ihrer Karriere gewonnen haben, aber trotzdem den nötigen Hunger versprühen, weitere Erfolge zu feiern. Die auch alle richtig Bock hatten auf Bayern München. Das gibt dann anderen Spielern - ich denke an die Verlängerung von Serge Gnabry - große Lust, auch weiterzumachen. Diese Energie ist nicht selbstverständlich, aber sollte Normalität für uns werden."

Thomas Müller (Torschütze FC Bayern München): "Es war nicht so ein rauschendes Fest wie die ersten beiden Spiele. Wir haben uns die ersten zehn Minuten ein bisschen schwergetan. Wolfsburg hat sehr früh lange Bälle gespielt und uns gar nicht die Chance gegeben, in unser Pressing-Momentum zu kommen. Sie haben körperlich starke Spieler, schnelle Außen. Dann haben wir ein bisschen gebraucht, aber dann haben wir in der ersten Halbzeit Fuß gefasst, waren dann 2:0 vorne. Und in der zweiten Halbzeit war es schon sehr viel Kontrolle. Wir hätten noch das ein oder andere machen können. Wir hatten ein paar Mal mit dem Videoschiedsrichter zu tun aufgrund von Abseits."

Jamal Musiala (Torschütze FC Bayern München) ...

... zum Saisonstart: "Es läuft sehr, sehr gut für uns. Wir spielen guten Fußball, wie wir ihn die ganze Zeit im Training üben. Wir versuchen, die gleiche Energie und Spielweise hier auf den Platz zu bringen."

... zur schwachen Anfangsphase: "Die ersten zehn Minuten sind wir nicht richtig gut ins Spiel reingekommen. Wolfsburg hat viele Chancen gehabt. Unser Energielevel war nicht so hoch, wir waren ein bisschen schlapp. Aber dann haben wir die Energie hochgenommen und hatten eine lange Phase, wo wir kontrolliert waren und viele offensive Möglichkeiten gehabt haben - und dann haben wir die zwei Tore innerhalb kurzer Zeit geschossen."

... zur Magie der Bayern-Offensive: "Wir sind sehr flexibel und rotieren ganz viel. Wir haben vorne viel Kontrolle, haben viele Ballkontakte und Läufe in die Tiefe. Es macht Spaß, da vorne zu sein."

Hassan Salihamidzic (Sportvorstand FC Bayern München) ...

... zum Kontakt mit Ex-Trainer Niko Kovac (vor dem Spiel): "Wir haben sehr gut zusammengearbeitet. Manchmal passiert es, dass man sich trennt. Aber wir haben ein gutes Verhältnis."

... zum Austausch mit Julian Nagelsmann bei Neuzugängen (vor dem Spiel): "Die Transfermarktphasen sind immer unterschiedlich. Man schaut sich die finanziellen Möglichkeiten und den Markt an. Man hat zwei, drei, vielleicht vier Pläne. Manchmal geht etwas auf und manchmal gehen Sachen nicht auf - dann muss man sich orientieren und schauen, dass man am Ende der Transfermarktperiode dem Trainer eine Mannschaft zur Verfügung stellt, die seiner Idee entspricht - und das ist dieses Jahr ganz gut gelungen."

... zur Mitsprache von Julian Nagelsmann beim Transfer von Sadio Mane (vor dem Spiel): "Julian und ich haben das schon zusammen gemacht. Die ersten Kontakte waren natürlich mit der Agentur und den Beratern. Als wir beide in meinem Garten saßen, haben wir auch über andere Sache gesprochen - die haben ja auch Serge Gnabry. Da entstand die Idee gegenseitig - und dann sind wir natürlich zwei Tage später direkt nach Liverpool geflogen."

... zur finalen Entscheidung bei Transfers (vor dem Spiel): "Erstmal entsteht die Idee, dann setzt man sich zusammen. Es ist klar, dass der Trainer mit am Tisch sitzt. Auch Oliver Kahn und Marco Neppe sind dabei. Erstmal versuchen wir, die Grundidee zu entwickeln. Bei Sadio war es nicht schwer, alle davon zu überzeugen. Deswegen sind wir zwei Tage später gleich hingeflogen und haben versucht, den Spieler sofort zu sprechen und Gas zu geben. Aber klar, wenn solche großen Sachen sind, müssen wir das erstmal unter uns absprechen - und dann müssen wir auch ein bisschen beim Aufsichtsrat vorfühlen."

... zum Meinungsaustauch mit Julian Nagelsmann in Sachen Transfers (vor dem Spiel): "Das ist das, was Julian ausmacht. Wenn wir in der Abstimmung Argumente haben, warum ja oder warum nein, ist Julian total verständnisvoll. Wenn wir sagen, dass es für den Klub und für uns nicht passt, dann geht er oft mit. Natürlich sagt er manchmal, das gefällt mir so und das ist meine Idee. Dann müssen wir nochmal darüber reden. Deswegen ist die Arbeit mit Julian entspannt. Wir können diskutieren, wir können auch mal laut werden - aber wir gehen immer aus dem Raum raus und verstehen uns."

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