21.09.2022 08:11 Uhr

Aufweichung der Altersgrenze bei Schiedsrichtern?

Lutz Michael Fröhlich räumte VAR-Fehler ein
Lutz Michael Fröhlich räumte VAR-Fehler ein

Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hat zu viele Fehler der Unparteiischen und inkonsequente Regelauslegung der Video-Assistenten eingeräumt.

"Es besteht Verbesserungsbedarf", sagte der 64-Jährige in einem Interview der "Sport Bild". "Was die Arbeit mit den Schiedsrichtern direkt betrifft, muss weiter an einer einheitlichen Linie gearbeitet werden." Wichtig sei zudem, die Akzeptanz und die Kommunikation beim Thema Video-Assistent zu verbessern, der noch immer ein schlechtes Image habe.

In der Bundesliga seien nach sieben Spieltagen durch den Einsatz des Videobeweises aber schon 24 Fehlentscheidungen korrigiert worden, in der 2. Bundesliga nach neun Spieltagen 25, berichtete Fröhlich.

"Das sind in der Bundesliga deutlich mehr verhinderte Fehlentscheidungen bis zu diesem Zeitpunkt als in den Jahren zuvor", sagte er. "Das bedeutet aber auf der anderen Seite, dass mehr Fehlentscheidungen auf dem Platz getroffen wurden. Das kann man nicht ignorieren, und es sollte Ziel sein, das wieder zu verbessern."

Aufweichung der Altersgrenze?

Fröhlich kann sich außerdem eine Aufweichung der Altersgrenze für Schiedsrichter im deutschen Profifußball vorstellen und stellt damit Top-Referee Felix Brych eine Fortsetzung seiner Karriere in Aussicht.

"Die meisten Schiedsrichter haben ihre Laufbahn auf dem Feld bisher auf das Alter 47 Jahre ausgerichtet. Das ist aber eigentlich keine Grenze, sondern vielmehr ein Orientierungswert. Wenn aber jemand im Gesamtpaket alles mitbringt und die Voraussetzungen erfüllt, um auch darüber hinaus noch Schiedsrichter auf dem Feld zu sein, dann sollte man das auch berücksichtigen", sagte Fröhlich.

Die Altersgrenze von 47 Jahren hatte in der Vergangenheit für großen Ärger gesorgt. So musste der in der Bundesliga sehr geschätzte Schiedsrichter Manuel Gräfe 2021 seine Karriere beenden. Seitdem liegt der Berliner mit dem DFB im Clinch.

Brych ist inzwischen 47 Jahre alt und müsste demnach am Ende der Saison seine Karriere beenden. Fröhlich kann sich aber eine Ausnahme vorstellen: "Felix ist ein Schiedsrichter auf absolutem Top-Niveau, mit großer Erfahrung und hoher Akzeptanz. Aber das ist eine Entscheidung, die zuallererst Felix selbst treffen muss. Wir sind da offen und würden das auch begrüßen."

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