09.12.2023 17:22 Uhr

Wahnsinn in Frankfurt! FC Bayern in Einzelteile zerlegt

Ansgar Knauff und Omar Marmoush trafen gegen den FC Bayern
Ansgar Knauff und Omar Marmoush trafen gegen den FC Bayern

Der FC Bayern blamiert sich bei Eintracht Frankfurt bis auf die Knochen. Thomas Müller fordert nach der ersten Saisonniederlage, den "Wutmotor" anzuwerfen.

Thomas Tuchel eilte nach der Blamage von Frankfurt schnurstracks in die Kabine, sein Gesicht war hinter einem Halstuch und unter seiner Kappe fast nicht zu sehen. Die Spieler des FC Bayern standen zunächst restlos bedient von einem denkwürdigen 1:5 (1:3) bei der Eintracht vor ihrem eigenen Anhang, dann trotteten sie ihrem Trainer mit hängendem Köpfen hinterher. Schon vor dem Schlusspfiff hatten die Fans der Eintracht gehöhnt: "Einer geht noch, einer geht noch rein:"

Thomas Müller wollte anschließend auch gar nichts beschönigen. Vor allem in der ersten halben Stunden hätten sich die Bayern "den Schneid abkaufen lassen". Er habe nicht das Gefühl gehabt, ergänzte er bei "Sky", "dass wir nicht wollen, aber die haben einfach mehr durchgezogen". Auf dieses 1:5, forderte Müller, müsse nun eine Reaktion folgen, "da muss jetzt der Wutmotor angehen". Zunächst aber war "die Energie, auswärts ein Spiel zu gewinnen, definitiv nicht da", monierte Tuchel.

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller lobte dagegen die Einstellung seiner Mannschaft. "Wir haben eine Reaktion verlangt von den Jungs", sagte er angesichts der vorangegangenen vier Niederlagen und betonte: "Die Reaktion war heute da, man hat von Anfang an gesehen von Anfang an da. Man hat gesehen, dass die Jungs brennen. Das war einfach eine tolle Leistung von der ersten bis zur letzten Minuten von allen."

Eintracht Frankfurt zeigt Reaktion nach Pokal-Blamage

Die einen brannten, die anderen gingen nicht ans Limit: Nach einer ungewöhnlich langen Pause von neun Tagen blamierten sich die Münchner deshalb bei der Rückkehr in den Bundesliga-Alltag bis auf die Knochen. Nicht nur, dass sie den Sprung an die Tabellenspitze verpassten.

Tuchels Auserwählte lieferten in Frankfurt eine erschreckende Vorstellung ab und kassierte völlig verdient die erste Saisonniederlage.

Eine Woche nach der Absage des Ligaspiels gegen Union Berlin ließen sich die indisponierten Münchner von den Hessen ähnlich überrumpeln wie bei der 1:5-Blamage im November 2019. Mehr als der Anschluss durch Joshua Kimmich (44.) gelang den Bayern nicht, Spitzenreiter Bayer Leverkusen kann den Vorsprung im Titelrennen am Sonntag ausbauen.

Junior Dina Ebimbe (31./50.), Omar Marmoush (12.), Hugo Larsson (36.) und Ansgar Knauff (60., nach Videobeweis) trafen für die furiosen Frankfurter, die sich unter der Woche im Pokal beim 1. FC Saarbrücken blamiert hatten (0:2). Nach vier Pflichtspielpleiten nacheinander stoppte die starke SGE den Abwärtstrend.

FC Bayern auch in der zweiten Halbzeit desolat

Nach der Absage der Union-Partie sei es wichtig gewesen, "den Spannungsbogen zu halten", hatte Tuchel vor dem Spiel betont: "Wir wollten, dass niemand einschläft." Und dennoch wirkten die Bayern alles andere als wach.

Der Rekordmeister leistete sich etliche Fehler, agierte viel zu behäbig - und wurde von furios startenden Frankfurtern umgehend bestraft. Mitte des ersten Durchgangs beruhigten die Münchner die Partie kurzzeitig und kamen durch Torjäger Harry Kane (25.) zum Abschluss.

Danach allerdings fielen die Bayern förmlich auseinander. Die Defensive war völlig überfordert, selbst Torhüter Manuel Neuer agierte unglücklich. Dank Kimmichs Schlenzer in den Winkel blieben die Münchner zur Pause immerhin im Spiel. Tuchel wechselte nach der Pause und brachte Konrad Laimer sowie Raphael Guerreiro - es änderte sich jedoch nichts.

Der Trainer saß bedient auf der Bank und versteckte sich unter seiner Kapuze, als auch noch Knauffs Treffer nach Videobeweis gegeben wurde. Müller kam ins Spiel, Jamal Musiala feierte sein Comeback nach Verletzungspause - doch die Eintracht blieb griffig.

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