21.04.2024 19:30 Uhr

BVB spät geschockt: Bayers Unbesiegbare wenden Pleite ab

Füllkrug und Stanisic trafen beim Topspiel zwischen dem BVB und Bayer Leverkusen
Füllkrug und Stanisic trafen beim Topspiel zwischen dem BVB und Bayer Leverkusen

Eine Serie riss, die andere hielt: Bayer Leverkusen träumt von der perfekten Saison ohne Niederlage - dank eines erneuten Last-Minute-Treffers.

Mats Hummels drosch den Ball beim Abpfiff wütend in den Dortmunder Himmel, bei Bayer Leverkusen dagegen entluden sich mal wieder in letzter Sekunde die Emotionen. Dank eines späten Treffers von Josip Stanisic setzten die unbesiegbaren Leverkusener Meisterhelden auch bei Borussia Dortmund ihre Rekordserie fort und träumen von der perfekten Saison.

"Unglaublich", sagte Leverkusens Torschütze Stanisic nach dem 1:1 (0:0) in einem lange Zeit arg enttäuschenden Duell zweier Europacup-Halbfinalisten bei "DAZN" - es war Bayers 45. Spiel in Serie ohne Niederlage, davon alle 30 in der Liga. "Das heute war schon Wahnsinn. Wenn's läuft, dann läuft's", ergänzte Stanisic.

Die Leihgabe des FC Bayern rettete mit seinem Kopfballtor (90.+7) die verrückte Leverkusener Serie, es war in dieser Saison das bereits 14. (!) Bayer-Tor in der Nachspielzeit. Zuvor hatte Niclas Füllkrug (81.) die Schwarz-Gelben volley in Führung geschossen.

Xhaka: "Dieser Punkt ist nicht gestohlen"

"Wir haben eine eigene Challenge, die ist ungeschlagen in der Saison zu bleiben. Das ist unser Ziel", sagte Leverkusens Granit Xhaka ganz cool. Er sei "überhaupt nicht" nervös gewesen: "Dieser Punkt ist nicht gestohlen."

Der BVB konnte sich auf die schwarz-gelben Fahnen schreiben, immerhin die zehn Spiele währende Siegesserie des Gegners gebrochen zu haben. Wichtiger wird es für den BVB allerdings am kommenden Wochenende im "Endspiel" um den vierten Tabellenplatz bei RB Leipzig, das nun zwei Punkte und zwölf Tore vorne liegt.

BVB im Elfmeter-Glück

Ohnehin hatte die Brisanz des Aufeinandertreffens vor 81.365 Zuschauern im Vorfeld deutlich abgenommen, was nicht nur, aber auch den starken Leistungen der Kontrahenten im Europapokal zuzuschreiben ist.

Dadurch wird dem BVB wohl auch Platz fünf zur erneuten Teilnahme an der Champions League ausreichen - wenn er diese nicht sogar gewinnt. Das große Deutscher-Meister-Plakat der Bayer-Fans war dennoch ein Stich ins BVB-Herz, schließlich hatte die Borussia am letzten Spieltag der Vorsaison die Schale noch dem FC Bayern in den Schoß geworfen.

Leverkusen zeigte durchaus, was eine Meistermannschaft auszeichnet, kontrollierte wie selbstverständlich Gegner und Ball, zunächst aber ohne gefährliche Abschlüsse. Neben Boniface fehlte als Abnehmer auch der gleichfalls geschonte Patrik Schick, Nathan Tella war die Sturmspitze. Der nigerianische Nationalspieler bekam für ein vermeintliches Foul auch nach VAR-Überprüfung keinen Elfmeter (30.). Ein Freistoß von Alejandro Grimaldo (39.) auf das Tornetz war das einzige Highlight der spielerisch überlegenen Gäste vor der Pause.

Dortmund legt Angst vor dem Risiko langsam ab

War der BVB in Ballbesitz, dann meist nur kurz: Die Zuspiele blieben nach dem berauschenden Auftritt gegen Atletico Madrid fünf Tage zuvor ungenau. Auch der zuletzt ganz starke Marcel Sabitzer bemühte sich lange vergeblich um Ordnung, der Österreicher bekam aber plötzlich die bis dato beste Torchance: Lukas Hradecky parierte klasse (42.).

Nach der Pause legte der BVB die Angst vor dem Risiko ab, er übte mehr Druck aus, wodurch aber auch Räume für Konter entstanden. Hätte Jeremie Frimpong einen einfachen Querpass nicht verstolpert, wäre wohl das 0:1 gefallen (49). Grimaldos zweiter gefährlicher Freistoß folgte (57.), dennoch blieb das Gefühl, dass beide Mannschaften weit entfernt von ihrer Leistungsfähigkeit spielten. Was ein Spektakel hätte werden können, plätscherte weitgehend ereignislos vor sich hin. Auch der Dortmunder Schwung war schnell wieder verpufft.

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