Blau-Weiß verschärft die LASK-Krise
Mit fünf Niederlagen aus sechs Spielen hat der LASK einen eklatanten Fehlstart in der Bundesliga hingelegt. Bei der 0:1-Pleite gegen Blau-Weiß Linz wurde am Samstag klar, dass es wohl länger brauchen wird, bis die Ideen von Neo-Coach Markus Schopp greifen. Der Derby-Sieger feiert unterdessen seinen Höhenflug und Torjäger-Phänomen Ronivaldo. Bei Rapid ärgerte man sich über einen rätselhaften Leistungseinbruch beim 1:1-Remis gegen den WAC.
"Man hat gemerkt, dass es für uns keine leichte Situation ist. Ich finde, dass wir vor allem in der ersten Hälfte zu kompliziert waren und Situationen nicht gut gelöst haben", sagte Schopp nach der Niederlage. Zu viele Fehler passierten vorne und hinten, befand der Steirer, zu verspielt sei die Mannschaft teilweise mit dem Ball gewesen. Raus komme man aus so einer Serie, in der alles schiefläuft, nur mit harter Arbeit. "Das passiert nicht durchs Zuschauen oder Glauben, es wird irgendwie besser", betonte der Trainer.
"Es kotzt mich schön langsam an, dass wir es einfach nicht schaffen, dass wir gerade in solchen Spielen, wo es um wirklich viel geht, gewinnen", sprach Jörg Siebenhandl bei Sky Klartext. Der Ex-Sturm-Torhüter wird wohl für eine längere Zeit anstelle von Tobias Lawal den Kasten hüten, denn dieser dürfte sich gegen Blau-Weiß eine Muskelverletzung am Oberschenkel zugezogen haben. Mehrere Wochen könnte die Ausfalldauer sein, meinte Schopp nach ersten Gesprächen mit dem Ärzteteam.
Aufgrund der LASK-Misere ist Blau-Weiß aktuell nicht nur fußballerisch die erste Adresse in Linz, sondern auch die Überraschungsmannschaft der Saison. Vor den Sonntagsspielen hatte die Truppe von Gerald Scheiblehner als Vierter zehn Punkte auf dem Konto - und damit nur zwei weniger als Leader Sturm Graz. "Ich muss die Mannschaft wirklich loben. Sie setzen die Dinge, die wir besprechen, einfach um", sagte der siegreiche Trainer. "Es ist fast mein Highlight, seitdem ich bei Blau-Weiß bin. Das zweite Derby in Folge zu gewinnen, ist schon sehr besonders."
Goalgetter Ronivaldo hat in den vergangenen vier Liga-Spielen jeweils getroffen und ist damit - da er einen österreichischen Pass besitzt - der aktuell torgefährlichste rot-weiß-rote Stürmer. Aufgrund seines hohen Alters von 35 Jahren winkte er aber selbst beim Thema ÖFB-Nationalteam ab. "Ich bleibe gesund, nur das ist wichtig", sagte der gebürtige Brasilianer. "Wenn ich gesund bleibe, ist alles möglich."
Einen Zähler vor Blau-Weiß liegt Rapid an der zweiten Stelle. Dass es beim WAC nur zu einem 1:1 reichte und damit der zumindest vorübergehende Sprung auf Platz eins verpasst wurde, lag an einem Rückfall in der zweiten Hälfte. "Es ist ärgerlich, weil der Punktverlust unnötig war. Vor allem deshalb, weil wir nicht an die Art und Weise, wie wir in Hälfte eins gespielt haben, anknüpfen konnten. Wir müssen daran arbeiten, dass wir solche Spiele künftig auch gewinnen", resümierte Trainer Robert Klauß.
Ein Lichtblick war der 18-jährige Nikolaus Wurmbrand, der bei seinem Liga-Debüt nicht nur wegen seines Tores überzeugte. "Wir wissen schon seit längerem, was wir an ihm haben. Jetzt heißt es, am Boden zu bleiben und weiter mit ihm zu arbeiten", meinte Klauß, für dessen Team in einer Woche das Heim-Derby gegen die Austria auf dem Programm steht.
Sein WAC-Kollege Dietmar Kühbauer freute sich über die Steigerung nach dem Seitenwechsel. "Am Ende wäre sogar der Sieg drinnen gewesen, aber wir müssen den Punkt so auch nehmen. In der ersten Hälfte haben wir nämlich zu ängstlich agiert. Aber meine Jungs haben die Pausenansprache wirklich gut angenommen", sagte der Ex-Rapid-Coach.
apa