Salzburg schießt sich den Frust von der Seele
Red Bull Salzburg hat die Misere in der Bundesliga hinter sich gelassen - und das auf durchaus beeindruckende Weise. Das Heim-4:0 am Mittwoch im Nachtragsspiel gegen Hartberg war der erste Meisterschaftssieg nach fünf Partien und gleichzeitig der gemeinsam mit dem 5:1 über Blau-Weiß Linz im August höchste Liga-Erfolg in dieser Saison. Trotzdem war Coach Pepijn Lijnders von einer Euphorie weit entfernt. "Es war ein guter erster Schritt", stellte der Niederländer fest.
Seine Mannschaft verbesserte sich in der Tabelle auf Platz fünf, der Rückstand auf Spitzenreiter Sturm Graz beträgt bei einem Match weniger elf Punkte. Dass man nicht näher am Titelverteidiger dran ist, begründete Lijnders mit der fehlenden Kaltschnäuzigkeit in den vergangenen Partien. "Zuletzt haben wir auch gut gespielt und Chancen herausgespielt, aber heute haben wir das Spiel gekillt", erklärte der Coach und forderte: "Wir müssen unsere Dominanz in Tore verwandeln."
Lijnders hob den positiven Effekt des klaren Erfolgs auf die angeknackste Psyche hervor, ebenso wie Doppeltorschütze Nicolás Capaldo. "Mit diesem Sieg bekommen wir viel Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben", sagte der Argentinier. Möglicherweise gab es auch durch den Amtsantritt des neuen Geschäftsführers Sport Rouven Schröder einen zusätzlichen Impuls - der Deutsche soll am Dienstag eine flammende Rede vor der Mannschaft gehalten haben. "Er hat uns sehr klar aufgezeigt, was er von uns erwartet", erzählte Capaldo.
Schröder wollte den klaren Erfolg im ersten Match nach seiner Bestellung nicht überbewerten. "Wir haben zwar 4:0 gewonnen, aber auch einige Dinge - vor allem in der zweiten Halbzeit - gesehen, die noch nicht so gepasst haben. Es ist wichtig, dass wir uns über den Sieg freuen, gleichzeitig jedoch kritisch bleiben", meinte der 49-Jährige.
Für seine Truppe geht es bereits am Samstag mit dem Heimspiel gegen Rapid weiter. Im Dienstag gastiert in der Champions League Paris Saint-Germain in Wals-Siezenheim, ehe am 14. Dezember das Nachtragsmatch wieder daheim gegen Austria Klagenfurt des Jahresabschluss bildet. Der letzte Auftritt der Hartberger in diesem Jahr steigt am Sonntag beim Vorletzten GAK. "Wir wollen mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen", gab Trainer Manfred Schmid als Parole aus.
Der achtplatzierte TSV ist seit mittlerweile fünf Runden sieglos, im Falle einer Niederlage in Graz würde man sich dem Tabellenende weiter annähern. Schmid blickt aber lieber nach oben. "Wir werden den Kampf um die Top sechs nicht aufgeben, auch wenn es kein Muss ist. Es wird schwierig, doch es ist nicht unmöglich", betonte der Wiener.
apa