Watzke und Neuendorf behalten Top-Jobs

Hans-Joachim Watzke und Bernd Neuendorf behalten ihre Spitzenämter im internationalen Fußball - und sie sollen dem DFB die EURO 2029 sichern.
Hans-Joachim Watzke und Bernd Neuendorf bleiben Global Player, das DFB-Spitzenduo mischt auf internationaler Bühne weiter kräftig mit.
Beim UEFA-Kongress in Belgrad wurden die beiden Führungskräfte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Donnerstag erneut in die wichtigsten Gremien des Weltfußballs gewählt - sie wollen nun auch das nächste große Turnier nach Deutschland holen.
DFB-Vize Watzke erhielt die nötigen Stimmen unter den elf Bewerbern und behält seinen Posten im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA), Präsident Neuendorf den Sitz im Council des Weltverbandes FIFA. Die Amtszeit beträgt jeweils vier Jahre. Der Trip nach Belgrad war für die beiden Top-Funktionäre jedoch mehr als eine gewöhnliche Dienstreise.
Bei ihrer Wahlkampfmission in der serbischen Hauptstadt ging es für Watzke und Neuendorf auch darum, Hände zu schütteln, Beziehungen zu pflegen und Werbung zu machen. Inmitten der Diskussionen über eine mögliche russische Rückkehr oder die Zukunft an der UEFA-Spitze hoben die Bosse hinter den Kulissen die Vorzüge einer Frauen-EM 2029 in Deutschland hervor.
Watzke und Neuendorf sollen die DFB-Interessen weiter vertreten
"Ich glaube, dass bei der FIFA und auch bei der UEFA sehr wohl registriert wird, dass der DFB sich nach turbulenten Jahren deutlich stabilisiert hat", sagte Neuendorf, dessen Rolle im Council rund um die WM-Vergabe 2034 an Saudi-Arabien in der Öffentlichkeit teils auch kritisch gesehen wurde. Diese Stabilität erhöhe "zweifellos auch unsere Reputation im Ausland".
Die Wahlklatsche aus dem Vorjahr hat Spuren im Verband hinterlassen. Nachdem der DFB bei der FIFA-Vergabe der Frauen-WM 2027 wohl auch für den Konfrontationskurs von Katar abgestraft wurde, ist die Führung um Ausgleich bemüht. Entsprechend offen wirbt der DFB auch für einen Verbleib des UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin, der 2027 eigentlich nicht mehr antreten will. Klar sprach sich Neuendorf aber gegen eine Rückkehr Russlands in den Weltfußball aus, zumindest öffentlich spielte das Thema bei den Funktionären in Belgrad kaum eine Rolle.
Watzke und Neuendorf sollen die DFB-Interessen in den wichtigen, aber auch finanziell lukrativen Ämtern jedenfalls weiter vertreten - und wieder ein Heimturnier an Land ziehen. Während die WM-Endrunden bei den Frauen 2031 in den USA und 2035 im Vereinigten Königreich stattfinden dürften, da laut FIFA-Chef Gianni Infantino jeweils nur eine Bewerbung vorliegt, setzt der DFB voll auf die EURO in vier Jahren.
Der EM-Ausrichter wird im Dezember durch das UEFA-Exekutivkomitee bekannt gegeben. Neben Deutschland wollen auch Portugal, Italien, Polen sowie Schweden und Dänemark das Turnier veranstalten. Nach sechsmonatiger Arbeit in Projektgruppen hatte der DFB am vergangenen Weltfrauentag bereits das Logo und den Slogan ("Together WE Rise") präsentiert.