Dusel-Bayer bleibt am FC Bayern dran

Meister Leverkusen siegt mal wieder spät. Das 1:0 in Heidenheim ist äußert schmeichelhaft.
Xabi Alonso ballte nach dem späten Sieg kurz die Faust, dann gab Bayer Leverkusens Trainer seinem traurigen Kollegen Frank Schmidt fast entschuldigend die Hand.
Mit einem höchst schmeichelhaften 1:0 (0:0) beim wackeren Kellerkind 1. FC Heidenheim hat der deutsche Meister seinen Pokal-Kater mit Ach und Krach überwunden. Emiliano Buendía erzielte erst in der Nachspielzeit (90.+1) sein erstes Bundesligator.
"Wir haben kein gutes Spiel gemacht, es war schwierig heute. Am Ende hatten wir das Quäntchen Glück", sagte Nationalspieler Jonathan Tah bei "Sky".
Nach dem Schlusspfiff stand die Werkself sichtlich müde in der Kurve und ließ sich von den Fans feiern, auch wenn die erhoffte Titelverteidigung angesichts der Leistung schwer vorstellbar ist. Der Rückstand auf den FC Bayern beträgt weiter sechs Punkte.
Schmidt nach Niederlage "fassungslos"
Vier Tage nach dem peinlichen Halbfinal-Aus bei Arminia Bielefeld zeigte Bayer trotz des dritten Ligasieges in Folge viel zu wenig. Heidenheim musste sich nach einem starken Auftritt dagegen ärgern, im Abstiegskampf nicht einmal einen Punkt gesammelt zu haben.
"Das war eine unfassbar bittere Niederlage. Wir haben fast bis zum Ende alles richtig gemacht. Das Ergebnis macht mich ein bisschen fassungslos", sagte Schmidt.
Gerade mit Blick auf das schwierige Restprogramm wäre zumindest ein Punkt wichtig gewesen: In den kommenden drei Partien geht es für den FCH gegen Eintracht Frankfurt, den FC Bayern und den VfB Stuttgart.
Alonso hatte nach dem schwachen Auftritt in Bielefeld auf eine "Reaktion" seiner Mannschaft gehofft, und auch die letzte verbliebene Titelchance hatte der Double-Sieger der vergangenen Saison längst nicht aufgegeben. "Unser Ziel, unsere Aufgabe ist ganz klar: Wir wollen Spiel für Spiel gehen, aber alle gewinnen, um eine Chance zu haben", sagte Alonso.
Leverkusen komplett ohne Spielkontrolle
In Heidenheim tat sich seine Mannschaft jedoch von Beginn an schwer. Die Leverkusener, die wohl zum vorerst letzten Mal ohne den verletzten Florian Wirtz auskommen mussten, kamen gegen hellwache Gastgeber offensiv kaum zur Entfaltung - und präsentierten sich defensiv wie schon unter der Woche immer wieder anfällig.
Adrian Beck (11.) hatte für Heidenheim, das auf seinen angeschlagenen Torjäger Budu Siwsiwadse verzichten musste, die erste große Chance zur Führung. Doch dabei blieb es nicht: Frans Krätzig (18.), Benedikt Gimber (26.) mit einem Latten- und Pfostentreffer aus kurzer Distanz und Marvin Pieringer (32., 33.) vergaben allesamt beste Möglichkeiten. Von Leverkusen kam derweil nichts.
Nach der Pause gelang es Leverkusen zwar zunehmend, die Partie ausgeglichener zu gestalten, von Spielkontrolle oder Torgefahr war die Werkself jedoch weiterhin weit entfernt. Vielmehr schienen die Gäste nun darauf bedacht, Heidenheim nicht zu noch mehr Chancen kommen zu lassen. Doch dann zog Buendia von der Strafraumgrenze ab.