14.04.2025 08:41 Uhr

Sturm weist Salzburg in die Schranken

Kiteishvili
Kiteishvili "erlegte" Salzburg mit zwei "Blattschüssen"

Für Sturm Graz ist die 3. Meistergruppen-Runde in der Bundesliga nach Wunsch verlaufen.

Der Meister wies am Sonntag auswärts Salzburg mit 2:1 in die Schranken und profitierte zudem von der 0:2-Pleite der Austria im Wiener Derby bei Rapid. Aus Sicht der Grazer ist die richtige Hackordnung wieder hergestellt, der Leader liegt drei Punkte vor der Austria und fünf vor den "Bullen". "Wir freuen uns jetzt, aber es gibt noch sieben Runden", sagte Sturm-Coach Jürgen Säumel.

Die Steirer stellten im Liga-Schlager unter Beweis, dass sie auch mit Rückschlägen gut umgehen können. Erst der Rückstand nach einer schwachen ersten Hälfte, dann ein Platzverweis gegen Abwehrchef Gregory Wüthrich - dennoch gelang die Wende. Zu verdanken war das vor allem Otar Kiteishvili, der im Offensivspiel des Doublesiegers das Um und Auf ist. Erst holte der Georgier einen Elfmeter heraus und verwertete diesen selbst. Danach besorgte er den Siegtreffer mit einem Tausend-Gulden-Schuss und fügte damit den Salzburgern ihre erste Niederlage in einem Meistergruppen-Heimspiel überhaupt zu.

Umstellung und Kiteishvili als Erfolgsformel

"Das zweite Tor war einfach klasse. Otar ist einer, der immer vorangeht und die Mannschaft pusht", lobte Säumel seinen Unterschiedsspieler, der heuer so torgefährlich wie nie in der Bundesliga ist. "Der ging perfekt hinein, das sollte offenbar so sein. Ich hatte da auch ein bisschen Glück", meinte der Torschütze über seinen elften Saisontreffer, durch den er mit seinem Ex-Teamkollegen Mika Biereth gleichzog.

Kiteishvili machte auch die Umstellung in der zweiten Hälfte zurück auf das bewährte Rautensystem sowie zwei Angreifern mitverantwortlich für die Wende. "Wir konnten dadurch früher Druck im Spiel gegen den Ball aufbauen. Das war sehr wichtig. Wir waren mehr im Spiel und haben durch den Elfmeter Momentum bekommen. Mit der Roten Karte wurde es ein bisschen schwieriger, aber mit den Fans im Rücken hat sich die harte Arbeit ausgezahlt."

Auch Säumel sprach von einem "völlig anderen Gesicht" im zweiten Durchgang. "Wie die Mannschaft mit einem Mann weniger versucht hat, nicht nur zu verteidigen, sondern auch Nadelstiche zu setzen, macht mich einfach stolz. Sie hat Mentalität gezeigt und Sturm-Tugenden auf den Platz gebracht, deswegen freut mich der Sieg heute sehr." Der 40-Jährige sah einen wichtigen Schritt im engen Titelkampf. "Es agieren viele Mannschaften auf Augenhöhe. Wir stehen nicht über den Dingen und werden auch Glück brauchen. Aber das Auftreten meiner Mannschaft stimmt mich positiv."

Salzburg wird sich "nicht eingraben"

Bei den Salzburgern war nach der ersten Liga-Niederlage seit dem 23. November bzw. nach sieben Siegen und fünf Remis Wundenlecken angesagt. Mit der Leistung seiner Elf war Coach Thomas Letsch nicht einmal unzufrieden. "Wir haben ein Spiel verloren, das wir niemals verlieren hätten dürfen. Wir haben die Partie völlig kontrolliert, vor dem Elfmeter ist uns dann aber eine Fehlerkette unterlaufen. Dann war Sturm präsenter, ohne dass das Spiel eigentlich gekippt ist", resümierte der Deutsche. In Überzahl habe man aber zu hektisch agiert.

"Am Schluss ist Fußball ein Fehlerspiel, und uns ist eine Kette an Fehlern passiert. Dafür sind wir bestraft worden. In Summe war es nicht gut genug. Es tut jetzt natürlich weh", meinte Letsch. "Aber es ist nicht so, dass wir uns eingraben. Es gibt noch sieben Spiele. Wer jetzt denkt, dass wir uns aufgeben, der täuscht sich. Meine Mannschaft kann Nackenschläge wegstecken." Ähnliches kündigte auch Mittelfeldmotor Mads Bidstrup an. "Wir haben eine auf die Schnauze bekommen, müssen und werden aber wieder aufstehen", sagte der Däne.

Millionentransfer Clark außen vor

Welche Rolle Bobby Clark in der finalen Phase in Salzburg spielen wird, wird sich zeigen. Der 20-jährige Engländer, der im letzten Sommer für kolportierte 11,8 Mio. Euro Ablöse zum Vizemeister gewechselt war, stand gegen Sturm trotz der vielen Ausfälle nicht einmal im Spieltagskader. Letsch meinte dazu nur: "Clark hat während der Woche nicht gut genug trainiert". Im direkten Duell mit Sturm hat Salzburg jedenfalls nun die deutlich schlechteren Karten, zwei Niederlagen (0:5,1:2) stehen einem Sieg (3:1) gegenüber. Ein letztes Mal in dieser Saison kreuzen die beiden Schwergewichte in der 30. Runde in Graz die Klingen.

apa

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