14.05.2025 11:38 Uhr

Brych hat Bammel vor der Schiedsrichter-Rente

Felix Brych hört nach der Saison auf
Felix Brych hört nach der Saison auf

Bundesliga-Rekordschiedsrichter Felix Brych geht am Samstag in "Rente" - und ist trotz aller Erfahrung ganz schön nervös.

Felix Brych hat schon ein bisschen Bammel vor dem "Renteneintritt" - das war auf dem kurzen Instagram-Video klar zu erkennen.

"Ich bin aufgeregt vor dem Wochenende", gab der Rekordschiedsrichter der Fußball-Bundesliga mit etwas bangem Blick auf das Ende seiner aktiven Karriere am Samstag zu: "Ich habe viele Leute eingeladen. Ich weiß, dass sich einige Leute etwas ausgedacht haben. Ich freue mich, dass alle, die mir wichtig sind, zu diesem besonderen Tag kommen."

Brych wird am Samstag zum 359. und letzten Mal die Pfeife in der Eliteklasse zum Mund führen. Unweit seiner Heimat leitet der Münchner die Partie zwischen dem FC Augsburg und Union Berlin (15:30 Uhr).

So richtig Schluss ist damit aber nicht. Nach seinem finalen Pfiff wird der 49-Jährige noch durch die TV-Studios touren. Auftritte im ZDF-Sportstudio und im Sport1-Doppelpass sind geplant.

Bei WM und EM im Einsatz

Dort wird Brych vermutlich erneut davon berichten, wie großartig er seine rund zwei Jahrzehnte dauernde Reise durch die Top-Stadien fand. "Die Bundesliga war der Wahnsinn. Und sie war es wert, alles reinzuhauen", sagte Brych, der sich zum Abschied ein Spiel gewünscht hatte, in dem es "um nichts mehr" geht: "Ich gehe nur mit guten Gefühlen. Es war ein toller Job, ich hatte unfassbar viel Spaß."

Der promovierte Jurist war seit 1999 DFB-Schiedsrichter und wurde sechsmal zum Referee des Jahres gewählt. Er war bei zwei Weltmeisterschaften (2014 und 2018) sowie zwei Europameisterschaften (2016 und 2021) im Einsatz.

Brych pfiff bei Olympia 2012, er leite zweimal das Pokalendspiel (2015 und 2021), das Europa-League-Finale 2014 und das Endspiel in der Champions League 2017. Sogar in Griechenland, Südkorea und Saudi-Arabien war Brych im Einsatz.

"Ganz besonders" war für Brych aber sein erstes Bundesliga-Spiel am 28. August 2004. Bei der Partie zwischen Hertha BSC und dem FSV Mainz 05 (1:1) standen unter anderem Pal Dardai, Fredi Bobic, Niko Kovac und Marco Rose als Profis auf dem Platz, an der Seitenlinie der Mainzer stand ein junger Trainer namens Jürgen Klopp. Zwei Gelbe Karten musste Brych verteilen - an Connor Casey und Josip Simunic.

Brych erkannte das Phantomtor an

Nicht vergessen dürfte Brych auch den 18. Oktober 2013. An jenem Freitag in Sinsheim unterlief ihm dieser unglückselige Fehler, der ihn schlagartig über den Fußball hinaus bekannt machte: Noch nicht mit Torlinientechnik und VAR ausgestattet, erkannte er das Phantomtor von Stefan Kießling an.

Seiner Karriere hat das nicht geschadet. Beim DFB durfte Brych sogar nach Erreichen der früher gültigen Altersgrenze von 47 Jahren weitermachen.

Am 25. November 2023 erlitt er allerdings einen Kreuzbandriss - ausgerechnet im 344. Bundesligaspiel seiner Karriere, bei dem er die Bestmarke von Wolfgang Stark einstellte. Erst im September 2024 kehrte Brych zurück und stieg zum alleinigen Rekordhalter auf.

Nach dem Ende der aktiven Laufbahn will der Routinier innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes seine Erfahrung weitergeben. In welcher Rolle das sein wird, ist noch offen. Klar ist für Brych dennoch, dass der Abschied richtig ist - allem Bammel zum Trotz: "Ich freue mich auf das, was danach kommt."

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