Ibiza-Debatte: Hoeneß kritisiert Medien

Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat die öffentliche Empörung an der Ibiza-Reise der Profis des FC Bayern zum Anlass für grundsätzliche Kritik an der deutschen Medienlandschaft genommen.
"Das sind so Dinge, die typisch sind für den Zustand unserer Medien - dass sie so einen Schwachsinn wie so eine kleine Reise so wichtig nehmen. Es geht nicht mehr um Fußball, es geht um jeden Furz links und rechts daneben", sagte Hoeneß am Abend in München.
Einige Bayern-Profis waren nach dem vergangenen Wochenende und der Übergabe der Meisterschale in ihrer Freizeit nach Ibiza geflogen und hatten dafür viel Kritik einstecken müssen.
Auch Thomas Müller wetterte nach dem 4:0-Erfolg über die TSG Hoffenheim gegen die Kritiker. "Es geht immer viel um Moral. Wenn man mit dem Finger auf andere zeigen kann, ist man vorn dabei", sagte der 35-Jährige.
Den Bayern war unter anderem vorgeworfen worden, den Wettbewerb im Abstiegskampf zu verzerren. "Hoffenheim hätte sich gewünscht, dass wir nicht nach Ibiza gereist wären", sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. So sei das Team erst richtig angestachelt gewesen.
Thema Wirtz: Hoeneß hält sich bedeckt
Hoeneß zeigte sich mit der Bundesliga-Saison der Münchner zufrieden. Wer ihm vor der Spielzeit gesagt hätte, dass Bayern 13 Punkte vor Titelverteidiger Bayer Leverkusen und 25 Punkte vor Dortmund liegt, den hätte er "für verrückt erklärt", beteuerte Hoeneß. "Wenn man die Medien der letzten Wochen verfolgt hat, hatte man immer das Gefühl, der FC Bayern spielt eine ganz schwache Saison. So souverän haben wir selten die Meisterschaft geholt."
Zum Thema Florian Wirtz, der in dieser Woche zu Verhandlungen nach England gereist war, wollte Hoeneß inhaltlich nicht sprechen.
"Wir versorgen Euch irgendwann mit Fakten und nicht mit weiteren Spekulationen", sagte Hoeneß. Der Star von Bayer Leverkusen könnte in diesem Sommer wechseln. Der FC Bayern gilt als einer der aussichtsreichsten Anwärter. Doch auch der FC Liverpool, Manchester City und Real Madrid werden als Kandidaten gehandelt.