19.05.2025 08:44 Uhr

"Nichts passiert" - Sturm übt sich in Ruhe

Sturm-Coach Säumel hat volles Vertrauen in sein Team
Sturm-Coach Säumel hat volles Vertrauen in sein Team

Den ersten Matchball auf dem Weg zum fünften Meistertitel hat Sturm Graz am Sonntag in Wien-Hütteldorf vergeben. Nach dem 1:3 bei Rapid war Coach Jürgen Säumel darum bemüht, vor dem Showdown in der Fußball-Bundesliga Ruhe zu bewahren. "Es ist nichts passiert. Wir sind nach wie vor drei Punkte vorne und haben jetzt am Samstag die Möglichkeit, vor eigenem Publikum alles klar zu machen." Schließlich hatte auch Wolfsberg gepatzt - eben jener WAC, auf den die Grazer nun treffen.

Allerdings sind die Erfahrungen heuer mit der Truppe von Didi Kühbauer alles andere als positiv. In drei Spielen erzielte der Titelverteidiger nur einen Punkt - vor sieben Wochen beim 1:1 im Lavanttal. Davor gab es im Grunddurchgang zwei 0:3-Pleiten. Ein Remis im Heimspiel würde Sturm zum Entkorken der Sektflaschen schon reichen, bei einer Niederlage ist die Meisterschaft futsch. "Auch letztes Jahr war es so, dass es Sturm am letzten Spieltag klar gemacht hat. Ich habe volles Vertrauen in meine Mannschaft, sie kennt die Situation. Sie hat Erfahrung damit, wir werden uns gut vorbereiten", versprach Säumel.

Die gute Vorbereitung half jedenfalls gegen Rapid nicht. Zu fehlerhaft und ineffizient agierte der amtierende Meister, ließ sich immer wieder die Schneid von den engagierten Grün-Weißen abkaufen. Säumel sprach von einer "wilden Partie", in der man "im Abschluss etwas unglücklich war". Er bleibe aber optimistisch, seine Elf habe heuer gezeigt, dass sie mit Rückschlägen umgehen könne. Die Niederlage am Sonntag war für Sturm bereits die siebente in dieser Liga-Saison, im Vorjahr gab es deren gerade einmal drei.

Kiteishvili freut sich auf Showdown

"Klar ist das eine Enttäuschung. Wir wissen, was wir besser machen müssen. Und das werden wir tun", meinte Spielmacher Otar Kiteishvili. Auch er blieb gelassen. Man sei gegen den WAC in der bestmöglichen Position, erklärte der zum besten Bundesligaspieler der Saison gewählte Georgier. "Wir brauchen uns keinen Druck machen. Das sind die Momente, für die wir leben müssen. Das sind die Momente, von denen wir als Kinder geträumt haben und wegen denen wir mit Fußball begonnen haben. Ich liebe diese Momente. Wir sollten das die ganze Woche fühlen", erklärte der 29-Jährige.

Auf ein Unentschieden will man sich im Finale laut Säumel nicht einlassen. "Wir sind eine Mannschaft, die prinzipiell auf Sieg spielt." Ob Jon Gorenc Stankovic mit von der Partie ist, wird sich erst zeigen. Der Grazer Führungsspieler musste gegen Rapid in der Schlussphase verletzt raus. "Jon ist ein Kämpfer, der auf die Zähne beißen kann. Er wird alles daran setzen, dass er am Samstag dabei ist", meinte sein Coach.

Rapid auf Weg zu versöhnlichem Ende

Rapid scheint sich derweil unter Interimstrainer Stefan Kulovits aufzurappeln und die Saison einem versöhnlichen Schluss zuzuführen. Mit dem Sieg gegen die Grazer sicherten sich die Hütteldorfer das Ticket für das Europacup-Play-off gegen den LASK oder Hartberg. Zudem war es nach dem Derby-Triumph der zweite Dreier in der Liga in Serie - das gab es zuletzt im Oktober nach Siegen gegen Altach und Hartberg und erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit.

Man habe nach der Ablöse von Robert Klauß beschlossen, "dass wir etwas ändern wollen. Es ist wichtig, dass wir Ergebnisse liefern, damit die Mannschaft daran glaubt. Es fruchtet schön langsam. Schön langsam kann man eine Handschrift erkennen", erklärte Kulovits, der bald erfahren wird, ob Peter Stöger in der kommenden Saison neuer Rapid-Cheftrainer wird.

Nach durchwachsenen Leistungen glänzte Bendeguz Bolla gegen Sturm als Doppeltorschütze. Man habe zuletzt viel mit dem Ungarn gearbeitet, so Kulovits. "Ich hoffe, dass er jetzt drauf bleibt." Besonders freute aber den Trainer, dass der scheidende Guido Burgstaller wie schon im Derby auch gegen Sturm anschreiben konnte. "Der Burgi geht mit Leistung voran. Das hat er heute wieder bewiesen. Die Mannschaft folgt ihm, weil sie Riesen-Respekt vor ihm hat. Deswegen tut er uns im Moment richtig gut. Es ist natürlich noch schöner, wenn er das Ganze mit einem Tor krönen kann." Es war Burgstallers 71. Treffer in seinem 211. Rapid-Spiel. Drei Spiele werden noch folgen, das nächste in Salzburg.

apa

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