Wissenswertes zum Liga-Dreikampf

Enorme Spannung herrscht vor der 32. und letzten Runde der Bundesliga.
Erstmals seit 2011 kämpfen mit Sturm Graz, Austria Wien und dem WAC wieder drei Teams in der letzten Runde um den österreichischen Meistertitel. Die Statistik spricht klar für Sturm. Seit Einführung der Dreipunkteregel in der Saison 1995/96 hat stets jenes Team reüssiert, das zwei Runden vor Schluss an der Tabellenspitze gelegen ist. Weitere Fakten vor dem Bundesliga-Finale im Überblick:
Erst drei Mal in der Bundesliga-Geschichte ist es bisher gelungen, den Tabellenführer in der letzten Runde noch von Platz eins zu stürzen: 1981 fängt die Wiener Austria Sturm Graz noch ab. Die Austria gewinnt gegen den GAK 6:1 und bekommt Schützenhilfe vom Stadtrivalen Rapid, der Sturm in Graz mit 4:1 besiegt. 1987 verspielt Austria Wien mit einem 2:2 bei Sturm den Titel an Rapid, das sich durch ein 2:1 gegen den Sportclub und dank des um fünf Treffer besseren Torverhältnisses durchsetzt.
1992 gelingt es der Austria mit zwei Punkten Rückstand noch, Salzburg in der letzten Runde abzufangen - mit einem 2:1-Sieg im direkten Duell. Rein theoretisch hätte damals auch der FC Tirol in der letzten Runde noch eine Chance gehabt, de facto aufgrund der gravierend schlechteren Tordifferenz aber nicht.
Finale 2009/10 als Referenz
Erst zum dritten Mal seit Gründung der Bundesliga zur Saison 1974/75 haben heuer drei Teams vor der letzten Runde noch halbwegs realistische Chancen auf den Titel. 2010 hat Salzburg eine Runde vor Saisonende einen Punkt Vorsprung auf die Austria und drei auf Rapid. Mit einem 2:0-Sieg in Graz über Sturm macht die Mannschaft von Trainer Huub Stevens alles klar und holt den dritten Meisterteller in der Red-Bull-Ära.
Ein Jahr später haben Sturm, die Austria und der Titelverteidiger aus Salzburg in der letzten Runde noch die Möglichkeit, wenngleich Salzburg die Tordifferenz noch gewaltig aufbessern hätte müssen. Die Steirer gewinnen das letzte Saisonspiel gegen Wacker Innsbruck mit 2:1, Salzburg bezwingt die Austria mit 4:2 und bleibt damit drei Punkte hinter Sturm.
Meisterlicher Niederlagen-Rekord
Wer auch immer am Ende die Nase vorne hat, wird jedenfalls einen neuen Niederlagen-Rekord seit Einführung der Punkteteilung in der Saison 2018/19 aufstellen. Leader Sturm Graz hält nach 31 Runden bereits bei sieben Niederlagen, die Wiener Austria hat acht, der WAC gar neun. Die meisten Pleiten bisher, nämlich fünf, hatte Salzburg in seiner Meistersaison 2020/21.
Sieben Niederlagen wies zuletzt der Titelträger vor zehn Jahren (Salzburg) auf, damals gab es allerdings noch 36 Runden. Acht Mal verloren und trotzdem Meister wurde Sturm 2011. Mit neun Pleiten auf dem Konto stemmte Rapid vor 17 Jahren die Meisterschale in die Höhe. Im Vorjahr hatte Champion Sturm Graz eine Bilanz von 19 Siegen, zehn Remis, drei Niederlagen (2025 bisher: 19S-5U-7N).
Winzling Wolfsberg
Wolfsberg wäre mit 25.000 Einwohnern die bis jetzt mit Abstand kleinste Stadt, aus der ein österreichischer Meister kommt. Bisher waren die Meisterclubs ausschließlich in Wien, Linz, Innsbruck, Graz und Salzburg beheimatet. Die Admira verlegte ihren Vereinssitz erst nach dem Meistertitel 1965/66 von Wien-Floridsdorf in die Südstadt nach Maria Enzersdorf.
Abgesehen vom einstigen Serienmeister Red Bull Salzburg hat zuletzt der FC Tirol 2002 eine erfolgreiche Titelverteidigung geschafft. Die Grazer könnten nun folgen.
apa