Mitglieder schicken Rapid auf Refomkurs

Rund 700 stimmberechtigte Mitglieder von Fußball-Rekordmeister Rapid haben am Montag auf der Außerordentlichen Hauptversammlung in der Wiener Stadthalle die von der Reformkommission erarbeiteten neuen Club-Satzungen mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Dadurch soll eine verstärkte Demokratisierung gewährleistet sein.
So werden etwa künftig im sechs Personen umfassenden Wahlkomitee statt bisher zwei nun drei Mitglieder-Vertreter diesem Gremium angehören. Dem Wahlkomitee obliegt im Hinblick auf die Ordentliche Hauptversammlung am 18. November die Aufstellung des Wahlvorschlages für das Präsidium als Liste und für die Mitglieder des Kuratoriums sowie den Abschlussprüfer bzw. der Rechnungsprüfer zur Einzelabstimmung.
Künftig wird es zudem jährlich und nicht wie bisher alle drei Jahre eine Ordentliche Hauptversammlung geben. Die Funktionsperiode bleibt hingegen mit drei Jahren unverändert.
Profi-Abteilung soll in AG umgewandelt werden
Weiters wurde beschlossen, dass eine Umwandlung der Profi-Abteilung in eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft angestrebt werden soll. Durch all diese Maßnahmen sei mehr Transparenz gewährleistet, betonte Michael Krammer, Leiter der Reformkommission.
Außerdem wurden die Geschäftsberichte für die Saisonen 2010/11, 2011/12 und 2012/13 veröffentlicht. 2010/11 wurde ein Jahresergebnis von plus 1.355.905 Euro ausgewiesen, 2011/12 (keine Europacup-Teilnahme) ein Ergebnis von minus 3.297.952 Euro und 2012/13 von plus 338.080 Euro. Laut Präsident Rudolf Edlinger wird Rapid in der laufenden Saison "zumindest ausgeglichen" bilanzieren.
Edlingers Bilanz ist zwiespältig
Gemäß Geschäftsbericht hat Rapid Verbindlichkeiten von 3.120.171 Euro, die allerdings von Kassabestand und Guthaben bei Kreditinstituten (3.672822 Euro) übertroffen werden, und ein negatives Vereinsvermögen von 1.463.502 Euro. Bei der Präsentation des Geschäftsberichts wies Edlinger noch einmal vehement Vorwürfe zurück, wonach sich Mitglieder der Führungsspitze persönlich bereichert hätten, und zog vor seinem Abgang im November eine kurze Bilanz: "Ich wollte immer nur das Beste für den Verein, aber natürlich kann auch ich Fehler machen."
Weiters machte der in knapp zwei Monaten scheidende Clubboss noch einmal seine Präferenz in der Stadionfrage deutlich. Ohne eine neue Arena sei die Zukunft des Clubs nicht garantiert, so Edlinger.
apa