Regionalliga Ost 2012/2013 » 18. Spieltag » Liveticker: Wiener Sportklub - SV Schwechat 3:3

Fazit
Das Spielende kommt so abrupt wie die Werbeunterbrechung im Spielfilm. Die beiden Teams hatten sich in den letzten Minuten regelrecht in Rage geschossen. 4 Tore fielen etwa zwischen Minute 80 und 90. Ein nervöser Schlusspunkt der Partie, den sich der Sportklub anders gewünscht hätte. Seis drum! Der Frühjahrskick zum Sonntagsbrunch war auch die restlichen Minuten durchaus ansehnlich. Der Sportklub nutzte den Freiraum, den Schwechat gewährte und hatte mit Rade Djokic bei seinem Debüt am Sportclubplatz eigentlich den Matchwinner auf seiner Seite. Ende bekannt. 3:3, 6 Tore, Ein Punkt für jeden. Lassen wir so stehen. Bis nächste Woche beim Auswärtsmatch in Hütteldorf. Schönen Sonntag noch. Stay young.

...Damit wären die Rade Djokic - Festspiele komplett gewesen. Den Freistoß schlenzt er ins rechte Eck aber Klar klärt.

Tooor für SV Schwechat, 3:3 durch Patrick Krammer
Tja, die Führung hält nur kurz. Auch die Schwechater haben jetzt ihr Jokertor! Der gerade eingewechselte Krammer trift zum 3:3! Harrauer kommt aus dem Tor und stürzt sich in das Getümmel im Strafraum. Abgeprallt springt der Ball ins Freie und Krammer lässt Keeper Klar zur Jubeltraube über den ganzen Platz rennen. Unglaubliche Minuten am Sportclubplatz.

Ein unerwarteter Verlauf! Nach dem 2:0 wollten einige Zuschauer schon gehen, die haben sich das hoffentlich anders überlegt.

Tooor für SV Schwechat, 2:1 durch Gary Noel

Aber Schwechat ist nun deutlich engagierter. Höfel schiebt am Strafraum quer doch Noel hat den falschen Laufweg. Das war gefährlicher, als es aussah. "Der Kas ist noch net gessen!" heißt es.

Der folgende Freistoß bringt auch mal wieder Verwirrung im Schwechater 16er. Mehic kommt aber nicht mehr richtig an den Ball.

Wir haben einen Treffer, wir haben Sertan Günes im Spiel und wir haben jetzt auch bemühte Gäste. Himmelblau im Strafraum. Ich würd gern schreiben wer sich da tummelt, aber ich kann die Nummer nicht lesen (Dieses Gold!!). Braune Haare hat er! Er wurschtelt sich aber durch und trifft aus 3 (!!) Metern genau in Harrauers Patschehände.

Tooor für Wiener Sportklub, 1:0 durch Rade Djokic
Bei bezahlpflichtigen TV-Sendern hieße es jetzt: "Solche Geschichten schreibt der Fußball!" Bei mir heißt es: TOOOOR. Rade Djokic nimmt aus vollem Lauf den langen Ball an und knallt die Pocke in die Maschen. Der Kollege neben mir nimmt zitternd das Telefon in die Hand und ruft in den Hörer "Für das Goal hat sichs gelohnt zum Sportclubplatz zum Gehen. Traumtor. 1:0!"

Djokic gibt die Richtung vor. Vielleicht sollte ich einzelne Spielszenen mal detailreicher beschreiben. Also gut: An der Strafraumkante fummelt er sich bis zum Umfallen, alles wartet auf den Pfiff, der nicht kommt und Szabo kommt mit Krawall zum Schuss. Der wird abgefälscht zur Flanke und Mehic weiß nicht wohin mit dem Ball, findet mit Klar aber einen dankbaren Abnehmer.

Halbzeitfazit
Kein Heimspiel-Tor also bisher für den Wiener Sportklub unter Helmut Kraft. Das gute ist: Das ist bisher ziemlich egal, denn ein Gegentor gabs auch noch nicht. Der Sportklub hatte Platz und Gelegenheit sich schon in der ersten Halbzeit auf das Scorerboard zu bringen. Verpassten aber den Freiraum zu nutzen. Lässt sich ja ändern.

Aber jetzt dann: Halbzeit!

Mit Krawumm aufs Tor gezielt leitet Harrauer mit den Fäusten den Konter ein. Wenn das klüger ausgespielt würde, hätte man Torjubel vernehmen können. Können wir nicht, Djokic scheitert an Frenzl.

Verwirrung 2.0 im Aktionsradius vor der FHT. Im Gewühl geht der Ball: ins Aus.

Was bemerkenswert ist: Der Sportklub variiert im Spielaufbau. Schnell und flach über die außen war oft. Jetzt auch mal hoch durch die Mitte. und was auch bemerkenswert ist: Danicic und Frenzl haben damit so ihre Probleme. Derdak wurschtelt sich durch und lässt sich dann uninspiriert fallen. Kein Freistoß, keine Torchance. Aber eine Ahnung, wie es gehen könnte.

Der Sportklub hat Platz und könnte führen, wenn er wollte. Bisher haben Derdak und Kollegen aber Freude am munteren Abschuss der Werbebanden. Diesmal darf Djokic wieder. Ganz allein gelassen von der himmelblauen Verteidigung steht er vorm Tor. Von rechts mit rechts links vorbei.

Voran auch sogleich mit Großchance Nummer 1. Djokic tänzelt am Strafraum entlang, wie der Dompteur vor dem Seelöwen. Das Stadion raunt und schreit nach Abschluss. Er will aber nicht und legt ab auf Vuran. Der hämmert dem Klar die Kuppen von den Fingern und besorgt uns den Corner.

Die Schwechater und das Goldene. Schon im Hinspiel fanden die güldenen Rückennummern Eintritt in meine Stilkritik. Ich wiederhole meinen Zorn. Gold auf Himmelblau ist aber nicht nur optisch eine Zumutung, auch die Leserlichkeit bleibt dabei auf der Strecke. Ich entschuldige hiermit die zukünftigen Verwechslungen, die mir unterlaufen werden.

Ein Schuss in die Mauer. Nichts für Torraumästheten.

Ankick durch den Sportklub. Immer noch 0:0.

Christian hat 40igsten, bekommt Transparente und den Ehrenankick. Ihr schließt daraus: Geht los.

Damit wären wir eigentlich auch schon bei der sportlichen Standortanalyse des Sportklub. Fällt aber aus, weil ich noch nicht wirklich in Fußballstimmung bin. Kein Spieler oder Ball weit und breit, die Tribünen sind leer. Am Flutlichmast schwingt eine Metallbuchse vom Wind getrieben hin und her und macht dabei quietschende Geräusche. Ich fühle mich wie im Film Spiel mir das Lied vom Tod. Gleich fragt jemand: "Wo ist Frank?" und ich werde sagen: "In der Kabine!" Ich organisier uns erstmal die Aufstellungen.

Herzlich Willkommen zur 18. Runde der Ostliga
Liebe Tickerfreunde! Für euch heute live vom Sportclubplatz: Der Ticker!