12.12.2015 08:57 Uhr

Rapid reist zum Abschluss nach Salzburg

Einmal muss sich Rapid noch aufraffen. Nach dem Schlager in Salzburg wartet die wohlverdiente Pause.
Einmal muss sich Rapid noch aufraffen. Nach dem Schlager in Salzburg wartet die wohlverdiente Pause.

Am Ende eines kräftezehrenden Jahres wartet auf Rapid noch einmal ein echtes Highlight. Der Rekordmeister bekommt es am Sonntag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) auswärts mit RB Salzburg zu tun und hofft auf einen Sieg - in diesem Fall würde man drei Punkte vor dem Titelverteidiger überwintern.

Seit September hat Rapid sechs Pflichtspiele mehr als die Salzburger in den Beinen, allein schon ein Blick auf die Verletztenliste offenbart die in den vergangenen Wochen aufgetretenen Verschleißerscheinungen. Sechs Profis, darunter Jan Novota, Louis Schaub und Christopher Dibon, fallen bis ins Frühjahr hinein aus, hinter dem Einsatz von Philipp Schobesberger steht wegen einer Rissquetschwunde am Rist noch ein Fragezeichen.

Trotz angespannter Personalsituation und Müdigkeit versprach Trainer Zoran Barisic noch einmal ein leidenschaftliches Auftreten seiner Mannschaft: "Uns erwartet ein harter Kampf und heißer Tanz. Wir werden alles aus uns herausholen, um zu gewinnen." Vor den Salzburgern zeigte Barisic ungeachtet derer jüngsten Misserfolge großen Respekt. "Sie sind irrsinnig stark und werden uns alles abverlangen", meinte der Wiener und ergänzte: "Aber auch wir werden ihnen alles abverlangen und es ihnen sicher nicht einfach machen."

Die vergangenen beiden Kräftemessen in Wals-Siezenheim gingen jeweils mit 2:1 an Rapid - so auch vor genau einem Jahr, als Barisic mit drei zentralen Mittelfeldspielern die richtige Aufstellung fand. Diese Variante sei auch für Sonntag nicht ausgeschlossen, betonte der 45-Jährige.

Europacupfinalist Barisic würdigt Kraftakt des Überwinterns

Während Barisic auf die Salzburg-Partie vorausblickte, stand er noch unter dem Eindruck einer äußerst erfolgreichen Europa-League-Gruppenphase mit Platz eins dank fünf Siegen aus sechs Spielen. Dies sei der Höhepunkt seiner bisherigen Trainertätigkeit bei Rapid, sagte der Coach und zog sogar Vergleiche mit der Europacup-Final-Mannschaft von 1996, der er selbst angehörte. "Damals mussten wir nur zwei Gegner ausschalten, um im Europacup zu überwintern (Anm.: Petrolul Ploiesti und Sporting Lissabon), jetzt waren es viel mehr. Das ist eine viel, viel größere Leistung als damals."

Diese Erfolge haben aber auch eine Kehrseite: So mancher Rapid-Spieler wurde in den vergangenen Monaten für ausländische Clubs interessant, im Sommer droht ein personeller Aderlass. "Es ist legitim, dass Spieler von uns ins Blickfeld von Spitzenteams kommen. Es gehört zu unserer Philosophie, Spieler zu entwickeln, die uns sportlich und wirtschaftlich weiterbringen", sagte Barisic.

Wenn ein Verein aus einer europäischen Top-Liga ein Angebot mache, sei es schwer, einen Profi zu halten, sagte Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek. "Aber wir bemühen uns, den Zeitpunkt, wann uns ein Spieler verlässt, nach hinten zu verschieben", meinte der Wiener.

Finanzieller Befreiungsschlag

Dabei ist der Klub künftig auf Transfereinnahmen nicht mehr dermaßen angewiesen wie noch vor einigen Jahren. Ab kommender Saison soll aufgrund des neuen Stadions allein aus den nationalen Bewerben positiv bilanziert werden, das negative Eigenkapital ist dank der Europacup-Gelder in einigen Monaten offiziell Vergangenheit.

8,2 Millionen Euro an UEFA-Prämien kassierten die Hütteldorfer in dieser Spielzeit, dazu kommen laut Peschek noch rund fünf Millionen Euro brutto aus den bisherigen fünf Europacup-Heimspielen. "Wir knabbern in dieser Saison an einem Umsatz von 40 Millionen Euro (Anm.: 2014/15: 24,64 Mio.) und erwirtschaften einen ordentlichen Gewinn. Mit dem Geld werden wir aber nicht prassen, sondern es nachhaltig investieren", versprach Peschek.

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>> Salzburgs Zuversicht und Rapids Europa-Elan 

apa

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