12.04.2016 16:20 Uhr

Was läuft bei Rapid schief, Herr Müller?

Andreas Müller bezog Stellung zum aktuellen sportlichen Geschehen
Andreas Müller bezog Stellung zum aktuellen sportlichen Geschehen

Der SK Rapid steckt in der Krise. Die Titelchance ist mit sechs Punkten Rückstand auf Salzburg so gut wie dahin. Fünf Spiele, drei Punkte. So lautet die jüngste Bilanz. Sportdirektor Andreas Müller, der grün-weiße "Bad Cop", betreibt Ursachenforschung.

"Man kann den Eindruck haben, dass der eine oder andere Spieler nicht mit hundert Prozent dabei ist. Dem kann ich nicht einmal groß widersprechen", meinte der Deutsche. Warum ist das so? Schließlich begeisterte Rapid im Herbst noch mit dem Gruppensieg in der Europa League.

"Es ist im Frühjahr etwas liegen geblieben. Vielleicht beschäftigen sich manche Spieler mit anderen Dingen. Da fehlt dann vielleicht ein Meter oder Zentimeter, der im Herbst noch gegangen wurde", meinte Müller und wurde auch gleich konkreter. "Manche waren nach der tollen Gruppenphase zum ersten Mal in ihrer Karriere mit dem Interesse von irgendwelchen tollen Vereinen aus dem Ausland konfrontiert. Das sind Dinge die dazu führen, dass man im Unterbewusstsein abgelenkt wird."

Konkret ist aber bislang nur ein Abschied. "Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist nur der Abgang von Thanos Petsos beschlossene Sache. Es ist noch kein anderer Verein wegen irgendeinem anderen Spieler an uns herangetreten", so Müller.

Auch Barišić wird unter die Lupe genommen

Abwanderungsgedanken alleine will der Geschäftsführer Sport aber nicht die Schuld in die Schuhe schieben: "Es kann auch sein, dass wir untereinander nicht die Härte haben, die manchmal nötig ist, um Konflikte auszutragen. Wir müssen als Verein härter zu uns selbst sein. So können wir dann auch Hürden überwinden." Zuviel Harmonie tut also nicht gut, um sich selbst aus dem Dreck zu ziehen.

Müller will der jetzigen Situation aber auch etwas Gutes abgewinnen: "Wir sehen jetzt, auf welche Spieler wir uns verlassen können und mit wem wir planen. Man sieht auch wer dem Druck, den man bei Rapid hat, gewachsen ist."

In letzter Zeit forderten immer mehr Fans einen Abgang von Trainer Zoran Barišić. Dazu wollte Müller aber keine Stellung beziehen. "Wenn man aus fünf Spielen drei Punkte macht, ist es normal, dass manche einen neuen Trainer fordern. Ich werde zu diesem Thema aber nichts sagen, denn dann wird das in die eine oder andere Richtung ausgelegt." Eine explizite Rückendeckung sieht jedenfalls anders aus.

Der Leistung des Trainers wird ebenso analysiert, wie die Leistung der Mannschaft. "Wir werden jeden Einzelnen genau unter die Lupe nehmen. Nicht nur die Mannschaft, sondern das Gesamte muss beleuchtet werden. Wir werden auch schauen, was von unserer Seite versäumt worden ist, um eine Chance zu nutzen, die zum Greifen nah war." Eines ist für Müller aber schon jetzt klar: "So etwas wie in Wolfsberg darf nie wieder passieren."

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Johannes Sturm

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