13.07.2016 15:22 Uhr

Fuhrmann erste Frau im UEFA-Pro-Lehrgang

Die UEFA Pro Diplom Klasse 2016/2017
Die UEFA Pro Diplom Klasse 2016/2017

Die österreichische Trainerausbildung für die UEFA Pro Lizenz, dem höchsten Ausbildungsgrad, geht in die nächste Runde. Mit dabei ist viel Prominenz – und mit Irene Fuhrmann auch erstmals eine Frau. Den Medien wurde die Klasse und die Ausbildung im Wiener Prater vorgestellt.

"Unser Ziel ist es, Leute auszubilden, die im internationalen Fußball Top-Leistungen erbringen können", meinte ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner in seinem Eröffnungsstatement. "Dabei wollen wir uns aber nicht als Besserwisser präsentieren, sondern wir wollen die Selbstkompetenz der Teilnehmer erhöhen", erklärte er weiters.

Die Liste der Lizenzanwerber ist mit bekannten Namen nur so gespickt. Oliver Lederer, René Aufhauser oder Muhammet Akagündüz sind ebenso dabei, wie die ehemaligen deutschen Nationalspieler Carsten Jancker und Alexander Zickler.

"Ich glaube, dass die Ausbildung hier auf einem sehr hohen Standard ist. Es macht richtig Spaß, auch wenn es in den nächsten beiden Jahren sicherlich auch richtig hart werden wird", erklärte Jancker, der beim SK Rapid als Co-Trainer tätig ist.

Mit Lederer ist auch ein Bundesliga-Headcoach vertreten

Über 400 Unterrichtseinheiten warten auf die Trainer. Mit einer kommissionellen Prüfung wird der Kurs abgeschlossen. Nach langem Hin und Her ist nun auch Oliver Lederer dabei. "Es ist eine spannende Möglichkeit, aus seinem Umfeld herauszukommen", so der Trainer von Admira Wacker, der in der Vergangenheit wegen eines fehlenden Praxisnachweises nicht zur Ausbildung zugelassen wurde.

"Er beweist schon jetzt, dass er hervorragende Fähigkeiten hat. Er kann jetzt mit seiner Mannschaft in der Realsituation gelernte Sachen in der Praxis umsetzen. Dieses Reality Based Learning ist eine enorme Entwicklung", erklärte Ruttensteiner.

Premiere durch Fuhrmann

Mit Irene Fuhrmann ist nun auch erstmals eine Frau in der "Klasse". Mit den U19-Mädels schaffte sie sensationell die Qualifikation zur Europameisterschaft und setzte sich dabei in der äußerst schweren Gruppe B gegen Titelverteidiger Schweden, England und Belgien durch. "Ich bin es schon gewohnt, dass ich die einzige Frau in den Trainerlehrgängen bin. Von dem her ist es kein Neuland für mich", meinte Fuhrmann.

Frauen sind im Männer-Fußball bislang eine extreme Seltenheit. Das wird laut Fuhmann in nächster Zeit auch so bleiben: "Ich glaube nicht, dass sich die Situation in nächster Zeit schnell ändern wird." Einen "Wechsel" zum anderen Geschlecht strebt auch sie nicht an. "Gänzlich ausschließen kann ich es aber nicht", meinte Fuhrmann auf Nachfrage von weltfussball.at.

"Ich möchte meine Fähigkeiten eher bei den Frauen einsetzen", erklärte sie weiters. Der Frauen-Fußball boomt in Österreich, die erstmalige EM-Teilnahme des A-Nationalteams steht kurz bevor. Das ist hauptsächlich der gestiegenen Professionalisierung zu verdanken. Mit der UEFA-Pro-Lizenz-Ausbildung von Fuhrmann wird diese Professionalisierung noch einmal auf ein neues Level angehoben.

Teilnehmerliste UEFA Pro Diplom 2016/17:
Muhammet Akagündüz, Michael Steiner, Carsten Jancker (alle SK Rapid), Alexander Zickler, René Aufhauser (beide RB Salzburg), Oliver Lederer, Harald Suchard (beide Admira Wacker), Carlos Chaile, Jochen Fallmann, Andreas Wieland (alle SKN St. Pölten), Lassaad Chabbi (Austria Lustenau), Kurt Russ (SV Mattersburg), Thomas Silberberger (WSG Wattens), Andreas Lipa (zuletzt First Vienna FC), Goran Djuricin (ASK Ebreichsdorf), Irene Fuhrmann (ÖFB Frauen-U19)

Mehr dazu:
>> Ruttensteiner Chef der ÖFB-Trainerausbildung

Johannes Sturm

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