06.02.2016 09:57 Uhr

"Zeit reif" für Admira-Coach Lederer

Oliver Lederer zieht jetzt schon die Fäden
Oliver Lederer zieht jetzt schon die Fäden

Oliver Lederer und Ernst Baumeister haben Admira Wacker Mödling im Herbst überraschend auf Rang fünf geführt. Nach Partien oder bei offiziellen Terminen ist es aber Baumeister vorbehalten, den Verein zu vertreten. Das wird sich im Sommer ändern. Da wird Lederer nach heutigem Stand auch offiziell in die erste Reihe vorrücken. "Ich glaube, dass die Zeit reif ist", sagte Lederer gegenüber der APA.

Das Trainerteam scheint jedenfalls bestens zu harmonieren, mit Michael Horvath gibt es bei den Südstädtern zudem einen einflussreichen Co-Trainer. "Trainerduos gibt es bei vielen Vereinen, bei uns ist halt alles ein bisschen anders wie bei anderen. Und Horvath ist auch kein klassischer Co-Trainer, er hat auch viel Einfluss auf die Ausrichtung, ist etwa für die Corner offensiv verantwortlich", erklärte Lederer. Die Bezeichnung der Trainer sei intern auch gar nicht so wichtig, viel mehr für Außenstehende ein Thema.

Faktum ist, dass Lederer schon jetzt die Fäden zieht. "Die tägliche Arbeit, Trainingssteuerung, taktische Ausrichtung, alle diese Geschichten liegen in erster Linie in den Händen vom Michi und mir. Er ist aber immer da, berät mit seiner Erfahrung und hilft uns enorm. Das Team funktioniert bestens", gab der 38-Jährige Einblick. Baumeister muss als offizieller Cheftrainer alle Entscheidungen absegnen.

"Es hat aber bisher noch keine Entscheidung gegeben, die er nicht so stehen hätte lassen, wie wir es entschieden haben. Er ist ein Mensch, der uns extrem vertraut, der eine Empathie hat, wie ich es kaum erlebt habe von einem Menschen und deshalb ist er extrem wertvoll für das Trainerteam", so Lederer. Nicht in der ersten Reihe stehen zu dürfen, sei für ihn vorerst kein Problem. "Womit ich aber ein Problem habe ist, dass sich der Ernst für Dinge verantworten muss, die eigentlich ich zu verantworten habe", klärte Lederer auf.

Besonders bitter war das wohl nach dem 0:8 im Herbst in Salzburg. "Da sticht es mich, wenn sich der Ernstl hinstellen muss. Es ist auch für meine Entwicklung als Trainer wichtig, dass ich nach einem 0:8 selber sagen muss, ich bin verantwortlich gewesen für die taktische Ausrichtung, wir haben acht Trümmer gekriegt, das ist blamabel", sagte der Ex-Rapidler.

Vor der Baumeister-Ära hatte Lederer bereits mit Walter Knaller ein Trainerduo gebildet. "Das hat auch nicht schlecht funktioniert, aber es war eine andere Konstellation. Walter Knaller war Cheftrainer und hat das auch so gelebt. Wenn man den Walter kennt, weiß man auch, dass er einer ist, der führt, aber das war auch gut so und ich habe davon profitieren und lernen können", resümierte Admiras Trainer. "Ich bin ihm zu Dank verpflichtet, er hat sehr viel zu meiner Entwicklung beigetragen."

Lederer hofft auf Aufnahme zum UEFA-Pro-Lizenz-Kurs

In der soll es ab Sommer den nächsten Schritt nach vorne geben. Voraussetzung ist, dass der Admira-Trainer zum UEFA-Pro-Lizenz-Kurs zugelassen wird, für den er sich fristgerecht beworben hat. "Ich schätze, dass im März oder April endgültig bekannt gegeben wird, wer Aufnahme findet. Zuversichtlich bin ich, aber mehr schon nicht", erinnerte Lederer an den Februar 2014, als eine Aufnahme wegen des "fehlenden Praxisnachweises" nicht zustande gekommen war.

Sollte alles passen wird Lederer ins erste Glied vorrücken. "Ich werde weiter bei der Trainerarbeit dabei sein, aber mich vielmehr um das Scouting kümmern. Da liegt alles beim Verein brach, das liegt mir am Herzen", sagte Baumeister. Warum es im Team so gut läuft, weiß der 59-Jährige: "Wenn vernünftige Menschen aufeinandertreffen und miteinander umgehen können, dann passt das."

Passen sollen im Frühjahr auch weiterhin die Ergebnisse. Mit 29 Zählern und Rang fünf, punktgleich hinter Sturm Graz, stehen die Südstädter nach 20 Runden so gut wie lange nicht da. "29 Punkte sind natürlich deutlich mehr als wir erwartet haben. Wir sind nicht mehr im allergrößten Abstiegskampf, schauen aber auch nicht auf die Tabelle, weder nach unten, noch nach oben, und konzentrieren uns darauf, unser Spiel zu verbessern", erklärte Lederer. Als erste Prüfung wartet am Sonntag zu Hause gleich Meister und Tabellenführer Salzburg.

Mehr dazu:
>> Interne Trainerrochade bei der Admira

apa

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