11.02.2017 10:35 Uhr

Rapid erstmals seit 2011 nicht im Europacup?

16 Frühjahresrunden bleiben dem SK Rapid, den Weg nach Europa doch noch zu finden. Nach einem verpatzten Herbstdurchgang liegen die Grün-Weißen in der Bundesliga als Tabellenfünfter bei zwölf Punkten Rückstand auf Rang drei klar hinter dem Plansoll. Schon das große Wiener Derby bei der Austria am Sonntag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) wird praktisch zum Wegweiser.

Kassiert Rapid gegen den Erzrivalen die achte Saisonniederlage, scheint der Zug ins internationale Geschäft via Liga abgefahren. "Wenn wir der Sieger sind, dann ist es für Rapid eine Vorbereitungsphase für die neue Saison", stichelte Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt vor dem Spiel. Sein Gegenüber Fredy Bickel gestand ein: "Man kann sich selber ausrechnen, dass der eine oder andere Verein viel verbocken muss, dass wir noch einmal eine Chance bekommen."

Erstmals seit sechs Jahren droht Rapid ein Herbst ohne Europacup-Start. Zuletzt war dies nach der Saison 2010/11 der Fall, als der Rekordmeister mit Saisonende als Fünfter klar hinter den Erwartungen blieb. Rund drei Millionen Euro fehlten deshalb ein Jahr später in der Geschäftsbilanz. Vor dem Derby wollte man das Szenario eines Herbstdurchgangs ohne Europacup bei Rapid aber noch nicht allzu groß diskutieren.

"Wäre kein Beinbruch"

Sollten die Einnahmen wegfallen, wäre es für den finanziell wieder gut dastehenden Verein jedenfalls kein Beinbruch, hielt Christoph Peschek fest. "Ich gehe davon aus, dass wir aus den nationalen Bewerben eine schwarze Null erreichen", sagte der Rapid-Geschäftsführer. Einnahmen wie in den vergangenen Jahren würden jedoch ausbleiben.

So brachte die Spielzeit 2015/16 vor allem dank eines Geldregens in der Qualifikation der Champions League bzw. der Gruppenphase der Europa League einen Rekordgewinn von 11,6 Millionen Euro ein. Das Vereinskapital betrug per 30. Juni des Vorjahres über zehn Millionen Euro. Auch die Netto-Erlöse aus dem Herbst 2016 und der erneuten Teilnahme an der Europa League sollen sich auf eine ansehnliche siebenstellige Summe belaufen.

Dass ein Verpassen des Europacups die Rapid-Investitionen auf dem Transfermarkt einschränken könnten, liegt dennoch auf der Hand. Peschek wollte diesbezüglich aber keinen Raum für Spekulationen bieten. "Was Transfers betrifft, warten wir einmal die nächsten Spiele ab, dann werden wir uns mit Trainer Canadi und Sportchef Bickel zeitgerecht zusammensetzen und die Wünsche besprechen."

Immerhin bietet sich Rapid mit dem ÖFB-Cup noch eine weitere Chance. In jenem Bewerb, in dem der 14-fache Sieger seit über 20 Jahren (zuletzt 1995) auf einen Titelgewinn wartet, steht Rapid im Viertelfinale. Dort geht es am 5. April auswärts gegen den SKN St. Pölten. Sportchef Bickel warnte jedoch: "Einfach nur auf den Cup zu setzen, ist schwierig."

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apa/red

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