05.11.2019 11:15 Uhr

Canadi unter Druck: Krisensitzung in Nürnberg

Damir Canadi steht beim 1. FC Nürnberg unter Druck
Damir Canadi steht beim 1. FC Nürnberg unter Druck

Nur ein Sieg aus den vergangenen neun Pflichtspielen und Tabellenplatz elf: Trainer Damir Canadi gerät bei Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg immer mehr unter Druck.

Die aufgebrachten Nürnberger Fans forderten den Kopf von Damir Canadi - und der Trainer selbst wollte möglichst schnell Klarheit über seine ungewisse Zukunft. Keine 24 Stunden nach dem teilweise desolaten Auftritt des Bundesliga-Absteigers beim 1:3 in Bochum setzte sich der angeschlagene Coach am Dienstag mit Sportvorstand Robert Palikuca zusammen, um "die gesamte Situation zu besprechen". Das, betonte Canadi, "ist auch für mich wichtig". Vor allem aber für den 1. FC Nürnberg.

Der hinkt als Tabellenelfter weit hinter den eigenen Ansprüchen her, für einen Blick auf die schon elf (!) Punkte entfernten Aufstiegsränge benötigen die leidgeprüften Club-Fans ein Fernglas. In Bochum bestellten sie deshalb die Mannschaft zum Rapport vor den Gästeblock. "Die fahren lange hierher, da habe ich volles Verständnis, dass wir nach dem Spiel auf die Fresse kriegen", sagte Kapitän Hanno Behrens, "so etwas haben sie nicht verdient."

Allerdings betonte der Spielführer bei "Sky", es wäre "zu einfach", den Negativlauf "am Trainer festzumachen. Da müssen wir uns als Mannschaft an die eigene Nase fassen." Das dürfte er auch Palikuca erklärt haben, mit dem er nach Schlusspfiff noch auf dem Platz minutenlang diskutierte.

Senkt Palikuca bei Canadi dennoch den Daumen? Er selbst hatte ihn erst im Sommer geholt, doch der Österreicher erwies sich bislang als glücklos. Dass es Diskussionen um ihn gebe sei "normal", meinte Canadi äußerlich ruhig und ergänzte: "Ich werde mein Bestes geben, dass das Ganze in die Spur läuft."

Wiesinger und Mintal in der Hinterhand

In Ex-Chefcoach Michael Wiesinger, der das Nachwuchsleistungszentrum leitet, oder Club-Legende Marek Mintal (Vierter mit der Regionalliga-Mannschaft) hätte Nürnberg zwei kurzfristige Alternativen in der Hinterhand. Am Sonntag (13:30 Uhr) kommt der Tabellenzweite Arminia Bielefeld, nach der Länderspielpause steht das emotionale Derby in Fürth an.

In Bochum lief der 1. FCN vor allem in Hälfte eins komplett neben der Spur. Danilo Soares (9.), Simon Lorenz (40.) und Manuel Wintzheimer (45.) trafen da für den VfL. Beim 2:0 duckten sich die Club-Profis Nikola Dovedan und Robin Hack in der Mauer weg - für Canadi "indiskutabel". Der erst 18 Jahre alte Debütant Benedikt Willert im Tor sah auch deshalb schlecht aus. Als ihn die Bochumer Anhänger verhöhnten, schritt VfL-Keeper Manuel Riemann beherzt ein und brachte sie zum Schweigen.

Asger Sörensen (63.) verkürzte nach der Pause für verbesserte Nürnberger, der Anschlusstreffer durch Felix Lohkemper (75.) wurde wegen einer knappen Abseitsstellung nach Videobeweis aberkannt. Am Gesamturteil von Canadi änderte die Szene nichts. "Das war über 90 Minuten zu wenig", sagte er. Und: "Ich bin verantwortlich dafür."

sid

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