26.12.2019 13:00 Uhr

Hasenhüttl über möglichen Wechsel zu Bayern

Hat über den FC Bayern München gesprochen: Ralph Hasenhüttl
Hat über den FC Bayern München gesprochen: Ralph Hasenhüttl

Obwohl er sich selbst einen Wechsel zum FC Bayern München vorstellen kann, hat Ralph Hasenhüttl sich kritisch zum Umgang mit Trainern beim deutschen Rekordmeister geäußert.

"Der FC Bayern ist so etwas wie der Ritterschlag für jeden Trainer in Deutschland", sagte der Coach des englischen Premier-League-Klubs Southampton FC im Interview mit "Spiegel Online". Die Frage sei aber, "ob der FC Bayern für einen Trainer ein erstrebenswertes Ziel ist."

Vor allem den Erfolgsdruck bei den Münchenern kritisiert der ehemalige Trainer von RB Leipzig. "Was muss ein Bayern-Trainer gewinnen, ehe er die Anerkennung kriegt, die er verdient hat? Das Double? Dass das nicht genügt, hat man gerade erst bei Niko Kovač erlebt", sagte Hasenhüttl.

Kovač war nach dem zehnten Spieltag der laufenden Saison entlassen worden, obwohl er in der vorherigen Saison die Meisterschaft und den DFB-Pokal gewonnen hatte.

Der Steirer Hasenhüttl war 2018 als Nachfolger von Jupp Heynckes beim FC Bayern gehandelt worden, damals übernahm allerdings Kovač als Trainer in München. Ein Engagement bei den Bayern in Zukunft wollte Hasenhüttl aber nicht komplett ausschließen. "Das ergibt nur dann Sinn, wenn es wahrscheinlich die letzte Stufe der eigenen Entwicklung ist", sagte er.

Die Rekordniederlage seines FC Southampton im Oktober gegen den früheren englischen Meister Leicester City beschäftigt Hasenhüttl derweil immer noch.

"Wer ein 0:9 überlebt, verliert sämtliche Ängste"

"Das 0:9 werden wir nicht mehr los, daran wird man sich wahrscheinlich immer erinnern" sagte der 52-jährige Österreicher. Er habe nach der höchsten Heimniederlage eines Klubs in der Premier League seiner Mannschaft "die Wahrheit" gesagt: "Dass wir nun mit diesem Makel leben müssen." Im Scherz sagte der frühere Trainer von RB Leipzig, FC Ingolstadt und VfR Aalen: "Wer ein 0:9 überlebt, verliert sämtliche Ängste."

Hasenhüttl ist seit Anfang Dezember 2018 für das Team verantwortlich. Vor dem Boxing Day stand er mit Southampton auf dem 17. Platz und damit unmittelbar vor den Abstiegsrängen: "Ich würde mir auch wünschen, dass es schneller geht. Doch nach guten Phasen gab es immer wieder Rückschläge."

Das Problem in der Premier League sei, dass die Qualität der gegnerischen Spieler so groß sei. "Sie brauchen teils nur ein, zwei Chancen, um dir eiskalt die Schwachstellen aufzuzeigen. Selbst mit guter Organisation und perfektem Ablauf kannst du in dieser Liga Spiele verlieren."

sid/red

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