18.03.2020 17:04 Uhr

Bundesliga verlängert Corona-Zwangspause

Die österreichische Bundesliga wird zumindest bis Anfang Mai pausieren
Die österreichische Bundesliga wird zumindest bis Anfang Mai pausieren

Die österreichische Bundesliga verlängert ihre Zwangspause aufgrund der Coronavirus-Pandemie bis Anfang Mai. Sollte dieser Termin halten, würde sich das Saison-Finish auf Ende Juni verschieben.

Im Kampf um die Fortsetzung der Meisterschaft hat sich die österreichische Bundesliga am Mittwoch mehr Zeit verschafft. In einer Videokonferenz wurde beschlossen, die Spiele wegen der Coronavirus-Pandemie vorerst bis Anfang Mai auszusetzen und damit ein weiteres Monat zu pausieren. Durch die Verschiebung der EM auf 2021 besteht nun die Möglichkeit, bis Ende Juni Ligapartien auszutragen.

Der zusätzliche Zeitpolster lässt Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer hoffen, die Meisterschaft doch noch über die Bühne zu bringen. "Natürlich wollen wir ein sportliches Ergebnis haben, auch mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten dahinter. Daher setzen wir so lange wie möglich aus, um hoffentlich noch spielen zu können", sagte der Wiener der APA.

Liga-Vorstand Ebenbauer: "Haben alle Spielplanmöglichkeiten herausgearbeitet"

Theoretisch wäre mit ausschließlich englischen Wochen sogar ein Neustart Ende Mai möglich - und zwar dann, wenn die Länderspieltermine Anfang Juni ins Wasser fallen und die Liga das Europacup-Playoff, für das man drei Spieltage benötigt, streicht. Diese Option wurde mit den Klubvertretern besprochen.

"Wir haben alle Spielplanmöglichkeiten herausgearbeitet, es sind aber mehrere Punkte noch nicht fix", meinte Ebenbauer auch mit Hinweis auf das noch auszutragende, für 1. Mai geplant gewesene Cupfinale zwischen Red Bull Salzburg und Austria Lustenau sowie das ausständige Achtelfinal-Rückspiel des LASK im Europa-League-Achtelfinale gegen Manchester United.

Um die Meisterschaft finalisieren zu können, sind auch durchwegs Geisterspiele eine Option. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir Spiele mit Zuschauern abhalten können, ist bis Ende Juni nicht sehr hoch. Insofern müssen sich die Klubs Gedanken machen, in welche Richtung man gehen will", erklärte Ebenbauer. Diesbezüglich gebe es aber noch keine klare Tendenz.

Mehrere offene Fragen

Sollte es trotz größter Bemühungen zu einem Abbruch kommen, wäre die weitere Vorgehensweise offen. "Es gibt weder in den Bundesliga-Statuten noch in jenen von FIFA und ÖFB eine Regelung, die sich damit auseinandersetzt, was passiert, wenn die Meisterschaft nicht beendet wird", betonte Ebenbauer. Beschlüsse zur Wertung einer abgebrochenen Meisterschaft müssten auf jeden Fall in der Hauptversammlung mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit gefasst werden.

Die Meister- sowie die Auf- und Abstiegsfrage zwischen den beiden höchsten Spielklassen kann die Bundesliga bei einem Abbruch selbst entscheiden, mit Blick auf die unteren Ligen wird eine einheitliche Regelung mit ÖFB und Landesverbänden angestrebt. Anders stellt sich die Lage bei der Vergabe der Europacupplätze dar. "Wir warten auf Vorgaben der UEFA, welche Wertungen in diesem Fall heranzuziehen wären. Oder es kommt die Information, dass wir es selbst bestimmen können", meinte Ebenbauer.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Klubkonferenz war das bevorstehende Lizenzierungsverfahren. "Wir haben Maßnahmen vorgestellt, damit das Verfahren ordnungsgemäß durchgeführt werden kann", erklärte Ebenbauer, ohne ins Detail zu gehen. Diesbezügliche Adaptierungen dürften im Rahmen der nächsten Klubkonferenz Mitte April beschlossen werden.

Kurzarbeit in der Bundesliga

Aufs Tapet kam auch das Thema Kurzarbeit. "Wir haben die Vereine informiert, unter welchen Voraussetzungen Kurzarbeit möglich ist. Es liegt an jedem einzelnen Klub, ob er es anwendet oder nicht", erzählte Ebenbauer und bedankte sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich bei der Spielergewerkschaft (VdF).

Die Möglichkeit der Kurzarbeit dürfte wohl breite Anwendung finden. So meinte etwa Thomas Tebbich, Geschäftsführer Wirtschaft bei Sturm Graz, gegenüber der APA: "Wir wollen keinen Mitarbeiter und keine Mitarbeiterin verlieren. Wir werden über das gesamte Unternehmen hinweg auf Kurzarbeit umstellen. Wir sind gerade noch beim Finalisieren, wie das einerseits im sportlichen Bereich aussehen kann und andererseits in der Geschäftsstelle oder etwa den Fanshops."

Mit dieser Vorgehensweise dürfte Sturm nicht alleine dastehen. "Der Grundtenor war so, dass alle Bundesligisten an dieses Modell denken. In welcher Form, in welchem Umfang das passiert, wird unterschiedlich sein", berichtete Tebbich.

apa

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