12.09.2020 11:28 Uhr

Glasner über die kommende Corona-Saison

Oliver Glasner und dem VfL Wolfsburg steht eine intensive Saison bevor
Oliver Glasner und dem VfL Wolfsburg steht eine intensive Saison bevor

Oliver Glasner startet mit dem VfL Wolfsburg in seine zweite Saison als Cheftrainer in der deutschen Bundesliga. Coronabedingt gestaltete sich die Vorbereitung aber ziemlich anders, auch stehen den Wölfen durch die Teilnahme an der Europa League-Qualfikation intensive Wochen bevor. Der ehemalige LASK-Trainer gibt sich dabei auch kritisch.

>> Liveticker: Union Fürstenwalde gegen VfL Wolfsburg

In seiner Debütsaison als Cheftrainer des VfL Wolfsburg holte Oliver Glasner den siebten Platz und erreichte damit die Europa-Cup-Qualifikation. Vor seinem zweiten Jahr hat der Cheftrainer durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie mit einigen Herausforderungen zu kämpfen und blickt auf eine intensive Saison. Im Interview mit "sportbuzzer.de" spricht der ehemalige LASK-Trainer über die kommende Spielzeit und wie er und das Team mit dieser anderen Situation umgehen.

"Wenn du jeden Tag auf 'on' bist, dann bist du irgendwann nich mehr leistungsfähig"

Im DFB-Pokal steht gegen Union Fürstenwalde das erste Pflichtspiel der Saison 2020/21 an. Aufgrund der Coronavirus-Situation und der zusätzlichen Qualifikation für den Europa-Cup wird dies eine sehr lange und intensive Spielzeit für die Wolfsburger werden. 

"Wir sind es im Fußball gewohnt, zwei Monate Vorbereitung zu haben, dann neun Monate Wettkampf mit Winterpause, dann einen Monat Urlaub. Wenn Sie das einem Leichtathleten erzählen, wird der Sie fragen: Wie soll das gehen? Der bereitet sich unter Umständen dreieinhalb Jahre auf Olympia vor. Aktuell ist es so, dass die Spieler über Monate jeden Tag zur Arbeit gehen, eine Sieben-Tage-Woche haben. Und wenn du jeden Tag auf 'On' bist, dann bist du irgendwann nicht mehr leistungsfähig, das gilt ja nicht nur für den Fußball, das gilt für jeden Beruf, in jeder Position", so Cheftrainer Oliver Glasner.

Um hier zu kompensieren versucht er auch den Nationalspielern die nötigen Pausen zu geben, auch wenn das mit den drei zusätzliche Pflichtspielen durch die Europa League-Qualifikation gar nicht so einfach ist. "Bis zur Länderspiel-Pause im Oktober sind es sieben Spiele in vier Wochen, da sehe ich jetzt nicht so das Problem. Schwierig könnte es dann hintenraus werden, Richtung Weihnachten – ohne Winterpause", so Glasner weiter.

Ein großer Kader hilft dabei, auch wenn die Wolfsburger mit Maxence Lacroix und Bartosz Bialek bisher nur zwei junge Talente geholt haben. Weitere Verstärkungen bis zum Ende des Transfersfensters schließt Glasner aber nicht aus: "Wichtig ist: Wenn wir nun noch jemanden holen, muss das einer sein, der uns sofort weiterhilft – auch vor dem Hintergrund, dass wir in den nächsten Monaten aufgrund der vielen Spiele wenig trainieren können."

Wolfsburg will sich überall verbessern

Im Blick auf die letzte Saison fehlte den Wolfsburgern in der Offensive manchmal die nötige Durchschlagskraft. Mit 48 Toren hatte man von den Top sieben Teams am Ende der Saison die wenigsten erzielt: "Wir wollen in allen Bereichen besser werden – im Ballbesitz, bei der Balleroberung, im Konterspiel. Oder auch bei Standards, wo wir in der vergangenen Saison schon sehr gut waren. Auch da wollen wir dranbleiben, um in dem Bereich weiter zur Bundesliga-Spitze zu gehören."

Generell merkt der österreichische Coach auch an, dass ihm die Leistung der abgelaufenen Saison mit Tabellenplatz sieben etwas zu wenig gewürdigt wird: "Der VfL spielt zum zweitem Mal nacheinander in Europa, das hat er erst das dritte Mal in der Vereinsgeschichte geschafft. Mein Gefühl ist, dass das als 'zu wenig' wahrgenommen wird. [...] Wenn man dann noch bedenkt, dass der VfL vorher zweimal erst in der Relegation am Abstieg vorbeigeschrammt war, dann denke ich mir: Es müssten sich eigentlich alle in den Armen liegen und jubeln."

Das Saisonziel formuliert der VfL-Coach auch dementsprechend: "Wir wollten uns zum dritten Mal für Europa qualifizieren. Das hat der VfL noch nie geschafft – und es wäre ein weiterer Schritt in Richtung Stabilität und Kontinuität."

ma

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