04.10.2020 12:32 Uhr

Drei Salzburger positiv - Tohuwabohu im ÖFB-Team

Namen wurden vom Meister nicht genannt
Namen wurden vom Meister nicht genannt

Das Coronavirus hat RB Salzburg erwischt.

Österreichs Meister gab am Sonntagvormittag bekannt, dass drei Spieler einen positiven Covid-19-Test abgegeben haben. Das Trio ist in Quarantäne, das Bundesligaspiel gegen TSV Hartberg am Sonntagnachmittag findet statt. Salzburg stellt aber nun keine Spieler für die diversen Nationalteams ab, was auch das ÖFB-Team trifft.

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Die Tests waren am Freitag, zwei Tage nach dem Rückspiel im Playoff zur Champions League gegen Maccabi Tel Aviv, durchgeführt worden. Der israelische Meister war vom Virus stark getroffen worden, dennoch mussten die "Roten Bullen" aufgrund einer UEFA-Entscheidung gegen Maccabi antreten.

Eine Verbindung wollte Salzburg aber nicht herstellen. "Es lässt sich nicht ermitteln, woher das kommt. Wir werden uns hüten, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen", teilte der Verein mit. Immerhin seien vor dem Spiel alle Kicker sowohl von Salzburg als auch von Maccabi negativ getestet worden.

Die drei Betroffenen, deren Namen nicht genannt wurden, sind laut Club aktuell symptomfrei und hätten sich in Quarantäne begeben. Der Rest des Teams begab sich in Mannschaftsquarantäne. Das bedeutet, dass sich die Spieler und Betreuer nur zwischen Wohnung und Trainings- sowie Spielort bewegen dürfen.

Allerdings werden nun keine Nationalspieler für die bevorstehenden Länderspiele abgestellt. Das betrifft rund ein Dutzend Spieler unterschiedlicher Nationalität. Für das ÖFB-Team, das ein Heim-Testspiel gegen Griechenland (7.10.) bestreitet und in der Nations League jeweils auswärts auf Nordirland (11.10.) und Rumänien (14.10) trifft, fallen nun Torhüter Cican Stanković und Linksverteidiger Andreas Ulmer aus. Zudem können die auf Abruf nominierten Verteidiger Maximilian Wöber und Albert Vallci nicht nachnominiert werden. ÖFB-Teamchef Franco Foda war davor schon LASK-Torhüter Alexander Schlager, zuletzt die Nummer eins im Team, ausgefallen.

Schatten über Tel Aviv

Auch wenn Salzburg die Corona-Fälle nicht auf die beiden Duelle mit Maccabi zurückführt, erscheint die Entscheidung der UEFA noch fragwürdiger. Salzburg hatte gegen Maccabi Tel Aviv antreten müssen, obwohl in Israel und bei Maccabi das Coronavirus heftig grassierte. Israel hatte Mitte September mit einem Rekordhoch an positiven Corona-Fällen zu kämpfen und verhängte einen Lockdown. Bei Maccabi waren vor dem Hinspiel laut israelischen Medienberichten sieben Spieler und sieben Mitglieder des Betreuerstabs positiv getestet worden. Schließlich sollen rund um die beiden Partien insgesamt elf Spieler von Maccabi einen positiven Coronatest abgegeben haben.

Die UEFA allerdings entschied trotz Salzburger Bedenken, dass die Spiele wie geplant ausgetragen werden. Salzburg flog mit einem reduzierten Tross nach Tel Aviv, gewann am 22. September gegen den stark ersatzgeschwächten israelischen Meister mit 2:1 und schaffte am 30. September mit einem 3:1 im Rückspiel den Sprung in die lukrative Gruppenphase der Champions League.

Die Salzburger Spieler wurden rund um die Begegnungen alle zwei, drei Tage getestet, stets negativ, ehe am Freitag drei positive Tests abgegeben wurden. Laut Mitteilung der Stadt Salzburg läuft das Contact Tracing seit Bekanntwerden am Samstagabend auf Hochtouren. Zudem wird die Kontrollhäufigkeit in nächster Zeit erhöht. Unverändert geplant ist aber das Testspiel von RB Salzburg am kommenden Donnerstag gegen AS Monaco.

Foda nominiert Lindner, Ullmann und Trauner

ÖFB-Teamchef Franco Foda hat schnell reagiert und Sonntagmittag Heinz Lindner (FC Basel), Maximilian Ullmann (SK Rapid) und Gernot Trauner (LASK) nachnominiert.

Am Vortag war bereits Jörg Siebenhandl (Sturm Graz) nachträglich einberufen worden, vom ursprünglichen Torhüter-Trio ist damit nur noch Pavao Pervan vom VfL Wolfsburg mit dabei.

China-Legionär Marco Arnautović fehlt aufgrund der Reiseproblematik, die Stammspieler Marcel Sabitzer, Konrad Laimer und Valentino Lazaro mussten bereits vor der Kadernominierung verletzt passen. Am Samstag trudelte die Absage von LASK-Torhüter Alexander Schlager, zuletzt die Nummer eins im Team, wegen Adduktorenproblemen ein.

Bei Friedl redet Bremer Gesundheitsamt mit

Auch Freiburg-Legionär Lienhart muss wegen einer Knieverletzung passen. Ein Fragezeichen steht auch hinter Marko Friedl. Werder Bremen will seine Nationalspieler nicht in Coronavirus-Risikogebiete schicken. Das würde bedeuten, dass Friedl nur im Test gegen Griechenland dabei sein kann, nicht aber in Nordirland und Rumänien.

Hintergrund ist laut Werder-Sportchef Frank Baumann, dass das Bremer Gesundheitsamt verordnet hat, "dass Berufsspieler von Werder, die in Risikogebieten unterwegs sind, anschließend nach ihrer Rückkehr nach Deutschland fünf Tage in häusliche Quarantäne müssen, unabhängig von ein oder zwei negativen Tests". Dadurch würden sie das nächste Bundesligaspiel am 17. Oktober verpassen.

apa/red

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