03.06.2021 11:06 Uhr

Laudehr greift mit Bayern-Frauen nach dem Titel

Simone Laudehr will unbedingt Meisterin werden
Simone Laudehr will unbedingt Meisterin werden

Weltmeisterin, Europameisterin und Olympiasiegerin - Simone Laudehr hat fast alles gewonnen. Einzig die Meisterschaft fehlt in ihrer Sammlung. Im letzten Spiel ihrer Karriere will die Ausnahmespielerin mit Bayern München endlich den Titel holen.

Simone Laudehr dürfte sich ihren kleinen Buddha in diesen Tagen besonders häufig ansehen. Schließlich dient die Statue mit dem Dreizack, die die Ausnahmefußballerin stets in ihrer Tasche aufbewahrt, seit Jahren als Glücksbringer - und als Ruhepol. Ihren treuen Begleiter schaue sie sich vor Spielen "immer nochmals kurz an", verriet die frühere Nationalspielerin, "und in der Regel war ich danach entspannter".

So wird es Laudehr wohl auch am Sonntag machen, bevor sie zum Ende der erfolgreichen Karriere mit Bayern München die letzte Lücke in ihrer beeindruckenden Titelsammlung schließen will. Mit ihrem Herzensverein greift die 34-Jährige im Fernduell mit dem frisch gekürten Pokalsieger VfL Wolfsburg nach ihrer ersten Meisterschaft. Es wäre der "perfekte Abschluss", sagte sie.

Weltmeisterin (2007), Europameisterin (2009 und 2013) und Olympiasiegerin (2016) wurde Laudehr schließlich bereits, nur der Titel in der Frauen-Bundesliga blieb ihr bislang verwehrt. "Darauf arbeite ich hin, seit ich 17 Jahre alt bin. Dieser Titel würde sich bei mir knapp nach der Weltmeisterschaft einreihen", sagte sie in einem Interview auf der Vereinsseite.

Die Münchnerinnen können am letzten Spieltag (14:00 Uhr) durch einen Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt die vierte Meisterschaft der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach bringen und Vorjahresmeister Wolfsburg ablösen. Selbst ein Remis dürfte bei zwei Punkten Vorsprung und einer deutlich besseren Tordifferenz reichen.

"Mit einem Sieg können wir eine grandiose Saison krönen. Ich bin mir sicher, dass wir einen Sieg holen werden", sagte Bayern-Trainer Jens Scheuer. Und auch die Konkurrenz aus Wolfsburg, die zeitgleich Werder Bremen empfängt, schätzt die Situation realistisch ein. "Wenn alles normal läuft, wird Bayern München Meister", meinte der Sportliche Leiter Ralf Kellermann.

Laudehr kam einst als 17-Jährige zum FC Bayern

Sollten Laudehr und Co. dennoch patzen, wollen die Wölfinnen zur Stelle sein. Frankfurt könne es "jeder Topmannschaft schwer machen", sagte Kellermann, dessen Team diese Erfahrung erst kürzlich im Pokalfinale gemacht hatte. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", betonte deshalb auch Abwehrspielerin Joelle Wedemeyer.

Für Laudehr geht es jedoch darum, sich mit dem lange ersehnten Titel zu verabschieden. "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und habe es geschafft, zu einer der besten Spielerinnen zu werden. Dass es jetzt schon vorbei ist, ist schon traurig", sagte Laudehr, die als 17-Jährige zum FC Bayern gekommen war, dann für den FCR Duisburg und den 1. FFC Frankfurt auflief und 2016 nach München zurückkehrte.

Allmählich macht sich allerdings der Körper bemerkbar, zudem müssten die jüngeren Spielerinnen nun mehr Verantwortung übernehmen, meinte Laudehr. Doch zunächst will sie endlich erstmals die Meisterschale in den Händen halten. Erst dann tritt Laudehr ihre neue Stelle im Vereinsmuseum der Bayern an - auch dort wird ihr kleiner Buddha sicherlich dabei sein.

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