Kainz will Köln schnell zu 40 Punkten führen
Konrad Laimer (Bayern München), Marcel Sabitzer (Borussia Dortmund) und Christoph Baumgartner (RB Leipzig) haben mit ihren Transfers zu Topclubs der deutschen Bundesliga die heimischen Schlagzeilen dominiert. Im Schatten des Trios avancierte Florian Kainz zum besten österreichischen Scorer in Deutschland und stieg zum neuen Kapitän des 1. FC Köln auf. Der Steirer freut sich auf einen "richtig coolen" Saisonstart und hofft auf das rasche Erreichen der 40-Punkte-Marke.
Kainz, im Sommer 2018 von Bremen nach Köln gewechselt, spielt seit Sommer 2016 in der deutschen Bundesliga und kommt aus seiner bisher produktivsten Saison. Sechs Treffer und elf Torvorlagen machten ihn zur klaren Nummer eins bei den "Geißböcken" und auch unter den österreichischen Legionären. "Es ist für mich richtig gut gelaufen. Ich war die ganze Saison fit, konnte dem Team mit guten Leistungen helfen und es gab coole Erlebnisse mit der Conference League", resümierte der 30-Jährige im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.
Der Mittelfeldspieler agierte in seiner Karriere fast immer auf der linken Flanke, im Frühjahr wurde er nach der Länderspielpause für die restlichen acht Partien von Steffen Baumgart ins Zentrum beordert. "Das hat der Trainer in einer Phase entschieden, als wir fünf Spiele nicht gewonnen hatten. Damals hat er mich angerufen und mir gesagt, dass er mich auf der Zehn haben will. Das war eine kleine Umstellung, aber es ist relativ schnell gegangen - gerade, wenn man die Abläufe kennt und weiß, was der Trainer will. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, spiele aber auch gerne links", sagte Kainz. Ob er auch künftig zentral spielt, "wird man sehen, es ist eine Option", abhängig von der personellen Situation und der Grundordnung des Kölner Spiels.
Von Hector geerbt
Fix ist dagegen, dass Kainz die Kölner als Kapitän aufs Feld führen wird. Nach dem Karriereende von Jonas Hector wurde er vom Trainer und der Mannschaft zum Spielführer erkoren. In dieser Funktion ist er erst der zweite Ausländer in der namhaften Liste des Traditionsclubs. "Das ist eine Riesenehre für mich, bei so einem großen Verein Kapitän zu sein. Ich bin dankbar für das Vertrauen. Das ist eine große Verantwortung, aber ich fühle mich bereit dafür und freue mich auf die Aufgabe. Für mich ist das auch eine neue Erfahrung, mit der ich mich im persönlichen Bereich weiterentwickeln möchte. In der Mannschaft und mit dem Trainer bin ich ein kommunikativer Typ", erklärte der ÖFB-Teamspieler.
Was das bedeutet, hat er schon in den vergangenen Wochen gemerkt. "Im täglichen Umgang mit Spielern, Trainern und Manager kommen mehr Gespräche auf mich zu, auch wenn es oft nur Kleinigkeiten sind. Der Trainer bezieht uns als Mannschaft in viele Sachen mit ein, da bin ich jetzt erster Ansprechpartner".
Auf Kainz und seine Kollegen wartet ein spannendes Programm zum Saisonstart. In der ersten Pokalrunde geht es am Montag zum VfL Osnabrück und am folgenden Samstag zum Bundesliga-Auftakt nach Dortmund. "Das ist ein richtig cooles Spiel, am Montagabend gegen den Aufsteiger in die zweite Liga. Die spielen guten Fußball, das Stadion ist ein richtiger Hexenkessel. Wir wissen, was auf uns zukommt. Aber wir gehen als klarer Favorit ins Spiel und müssen auch so auftreten", sagte Kainz.
Fünf Tage später wartet der Vizemeister. "Einen viel schöneren Auftakt kann man sich nicht vorstellen", meinte Kainz, der mit seinem Landsmann Dejan Ljubicic auf einen weiteren Kollegen aus dem ÖFB-Team trifft. Denn nach schwierigen Monaten hat Sabitzer in Dortmund angeheuert. "Sabi ist ein super Spieler, das ist ein sehr guter Schritt für ihn. Dortmund ist ein Topverein und könnte um die Meisterschaft mitspielen, und es freut mich für ihn, dass er so einen Neustart in Deutschland hat."
Köln fährt als Außenseiter nach Dortmund, soll aber nicht so agieren. "Wir fahren dorthin und wollen etwas mitnehmen. So gehen wir in jedes Spiel", gibt der Kapitän die Marschroute vor. Und auch das Saisonziel. "Am wichtigsten ist erneut, so schnell wie möglich auf 40 Punkte zu kommen. Das ist das erste Ziel", sagte Kainz. Abgehen wird dem Elften der vergangenen Saison aber (Ex-)Kapitän Hector und mit dem Tunesier Ellyes Skhiri der beste Torschütze, der zu Eintracht Frankfurt gewechselt ist.
apa