11.11.2013 11:37 Uhr

"Wir sind nur Menschen, keine Punktemaschinen"

Ein seltenes Bild: RB Salzburg ist deprimiert
Ein seltenes Bild: RB Salzburg ist deprimiert

In den vergangenen Monaten war RB Salzburg als rollende Tormaschine durch die Liga gebrettert. Am Sonntag aber war es die andere Seite der "Bullen", die in den Vordergrund gerückt wurde. "Wir sind auch nur Menschen und keine Punktemaschinen", betonte Trainer Roger Schmidt nach der 1:3-Pleite bei Schlusslicht Admira Wacker, mit der die stolze Serie von 33 Ligapartien ohne Niederlage zu Ende ging.

Walter Knaller hatte es angekündigt. "Wir basteln schon an der Sensation", meinte der Coach von Tabellenschlusslicht Admira Wacker vor dem Duell mit dem Leader. Seine Truppe löste dieses angedeutete Versprechen am Sonntag tatsächlich ein und darf der tristen Tabellensituation mit dem Abzug von acht Punkten zum Trotz weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Der Rückstand auf Innsbruck beträgt aufholbare sieben Zähler.

"Wir haben heute nicht so zu unserem Spiel gefunden, man hat der Mannschaft etwas Müdigkeit angemerkt", erklärte Schmidt. Für Kevin Kampl kein Grund, in der BSFZ-Arena zu verlieren. Sicher sei die Donnerstagspartie in Lüttich auf tiefem Boden anstrengend gewesen, aber: "Wir werden so etwas sicher nicht als Ausrede nehmen, da sind wir stark genug, um solche Spiele zu gewinnen." Aber "wir müssen mit der Niederlage leben, wir sind Menschen", meinte der kreative Kopf des Teams.

Für den slowenischen Teamspieler war es "extrem bitter, wenn du beim Tabellenletzten verlierst." Er musste aber auch der gelungenen Vorstellung des Gegners Tribut zollen. "Sie haben das gut gemacht." Mit der Leistung der ersten Hälfte haderte Kampl jedoch: "Wenn wir da ein, zwei Situationen besser ausspielen, dann sieht das vielleicht ein bisschen anders aus."

Schiemer: "Hätten den Sieg nicht verdient"

Innenverteidiger Franz Schiemer, der erstmals in dieser Bundesligasaison über die volle Spielzeit im Einsatz war bzw. zum erst zehnten Mal im Jahr 2013 über 90 Minuten am Platz stand, sah es ähnlich: "Wir haben in der ersten Hälfte ganz schlecht gespielt und hätten den Sieg heute nicht verdient."

Knaller lobte nicht nur sein Team ("mit vollem Herz und voller Leidenschaft"), sondern auch Fortuna. "Es ist das passiert, was passieren muss, wenn man gegen Salzburg gewinnen will. Man braucht in gewissen Phasen ein bisschen Glück", sagte der 56-Jährige, der zudem den "positiven Spielfilm" ins Treffen führte. Die 2:0-Führung innerhalb von acht Minuten kurz nach der Pause entsprang zwei Standardsituationen.

Allem Ärger zum Trotz forderte Kampl, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. "Wir sollten lieber im Hinterkopf behalten, dass wir bisher eine überragende Saison spielen", erinnerte der 23-Jährige - und kündigte für die Rückkehr aus der Länderspielpause weiter hungrige "Bullen" an: "Bei uns wird sicher keiner den Kopf hängen lassen. In zwei Wochen wartet eine schwere Aufgabe bei Rapid."

Rapid glaubt an sich

Rapid selbst war zwei Stunden davor in Grödig mehr Glück vergönnt als Salzburg. Beim schmeichelhaften 2:2-Remis nach 0:2-Rückstand gab es aus Sicht des Rekordmeisters lediglich einen Grund zur Zufriedenheit.

"Es zeichnet meine Mannschaft aus, dass sie immer an sich glaubt", sagte Rapid-Trainer Zoran Barisic, dessen Elf über weite Strecken gegen sehr starke Grödiger einen hilflosen Gegner abgab.

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apa

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