Deutschland » 2. Bundesliga 2008/2009 » 26. Spieltag » Liveticker: SC Freiburg - Rot Weiss Ahlen 1:1

Wer hätte das gedacht? Ahlen entführt einen Punkt aus dem Breisgau. Die Gäste erzielen nach einer Ecke den Ausgleich und hatten dazu den Papst in der Tasche und Dirk Langerbein im Kasten.

Freiburg war seit Mitte der Ersten Hälfte die tonangebende Mannschaft und hätte bis zum Ausgleich schon zwei bis drei Treffer erzielen müssen. Nach der Führung durch Krmas haben sie einmal nicht aufgepasst und schon sind zwei Punkte im Aufsteigsrennen futsch. So schnell kanns gehen. Nächste Woche Montag gehts nach Mainz. Da dürfte vielleicht schon eine kleine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen anstehen.

Ein megawichtiger Punkt im Kampf um den Klasseerhalt für die Rot Weissen. Damit hatte auch im Münsterland so gut wie neimand gerechnet. RW Ahlen schöpft wieder berechtigte Hoffenung nicht bis zum Schluss zittern zu müssen.

Ziemlich mäßiges Spiel bisher in Freiburg. Der Tabellenführer ist heute beim Weitem nicht so durchschlagsstark wie wir ihn schon gesehen in dieser Saison. Die Gäste dagegen konnten bis auf Ecken nicht viel bewegen. Ihre Konter bleiben in der Regel im Ansatz stecken. Es kann nur besser werden in der Zweiten Hälfte.

Der Atem im Nacken

Wenn der Tabellenführer den Zwölfplatzierten empfängt, darf man gestrost von einer klaren Rollenverteilung sprechen. Das gilt sicher auch zum Abschluss des 26. Spieltages der Zweiten Bundesliga, wenn es heißt: SC Freiburg gegen Rot Weiss Ahlen. Und doch dürfte das Maß an Unsicherheit im Breisgau ein Stückchen größer sein, als man das noch vor wenigen Wochen im Hinblick auf dieses Spiel erwarten konnte. Zwei Niederlagen ohne eigenen Treffer hinterlassen auch in Freiburg ihre Spuren. Dazu kommt, dass die Konkurrenz die kleine Durststrecke des SC zu nutzen wusste und dieser vor dem Spiel gegen die Westfalen nun den Atem der Verfolger im Nacken spürt.

Kaum Veränderungen in der Startelf?

Robin Dutt ist kein Trainer, der zugunsten einer kurzfristigen Reaktion langfristige Entwicklungen aus den Augen verliert. So dürfte kaum damit zu rechnen sein, dass die beiden Niederlagen gegen Duisburg (0:2) und Nürnberg (0:1) zu umfassenderen Änderungen in der Freiburger Startelf führen. „Der Stamm der Mannschaft steht und hat in dieser Saison gute Leistungen gebracht“, begründet der seit 2007 im Amt befindliche Dutt das Festhalten an der gewohnten Formation.
Dennoch könnte es kleinere Umstellungen geben. Yacine Abdessadki z.B. hat seine Gelbsperre abgesessen und Oliver Barth litt zuletzt an einem grippalen Infekt. Wieder genesen ist hingegen Stürmer Jonathan Jäger, den der SC einige Wochen schmerzlich vermisste. Für die Startelf wird es allerdings wohl noch nicht reichen, so dass es an vorderster Front neben Tommy Bechmann zunächst wohl wieder Vitaliy Rodionov richten soll.

Bloß nicht in Ehrfurch erstarren

Etwas größer als in Freiburg sind die Personalsorgen bei Rot-Weiss Ahlen. Hier fallen mit Baldo di Gregorio (Wadenprobleme) und Michael Wiemann (Gelbsperre) zwei Defensivspieler aus. In die Innenverteidigung könnten Dino Djulbic oder Ole Kittner nachrücken. Fragezeichen stehen auch noch hinter den Einsätzen von Nils-Ole Book, Marco Reus und dem Mann zwischen den Pfosten. Dirk Langerbein litt zuletzt an einem Magen-Darm-Virus und wurde beim 0:1 gegen Kaiserlautern bereits durch Manuel Lenz ersetzt.
Abseits einzelner Personalien wird für die Ahlener, die trotz der Tatsache, dass sie seit Anfang November (1:0 in Duisburg) keinen Dreier mehr auf fremden Plätzen einfahren konnten, noch immer Rang sechs in der Auswärtstabelle einnehmen, die grundsätzliche Einstellung in diesem Spiel ganz entscheidend sein. Vor allem gilt, nicht das Kaninchen vor der Schlange zu geben – oder wie es Ahlens Manager Stefan Grädler formuliert: „Wenn wir da in Ehrfurcht erstarren, brauchen wir gar nicht erst los fahren.“ Ohne Zweifel ist die Angst vor der Angst nicht allein dem hochkarätigen Gegner geschuldet. Denn dass bei einer weiteren Niederlage der Druck weiter wachsen würde, steht außer Frage. Auch in Ahlen spürt man den heißen Atem der Verfolger im Nacken.