Deutschland » 2. Bundesliga 2010/2011 » 31. Spieltag » Liveticker: FC Augsburg - Alemannia Aachen 1:2

Fazit:
Herber Rückschlag für den FC Augsburg im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg! Die Schwaben verlieren zuhause mit 1:2 gegen Alemannia Aachen. Warum? Weil die Gäste genau das umsetzten, was sie angekündigt hatten: Hochmotiviert die Schmach der vergangenen Woche gerade rücken. Weil Aachen sich so eiskalt vor dem Tor präsentierte, wie selten zuvor in dieser Spielzeit. Und weil Augsburg im ungünstigsten Moment Nerven zeigte! Die sonst überragende Abwehr der Gastgeber leistete sich heute Stellungsfehler fast in Serie, die sonst so starke Offensive ließ bei jeder guten Chance die letzte Konsequenz vermissen. Nur vom Elfmeterpunkt trafen die Schwaben heute ins Schwarze, alles andere ließen sie liegen. Natürlich wäre mindestens ein Remis völlig verdient gewesen, der Sieg für die Alemannia ist am Ende (trotz eigener bester Chancen zum 1:3) durchaus glücklich. Unterm Strich war das aber zu wenig von den Gastgebern. Statt zehn Punkten vor Fürth und acht vor Bochum sind es nun also nur sieben und fünf Zähler. Immer noch genug. Aber nur, wenn die Nerven halten! Aachen feiert, Augsburg trägt Trauer, und wir verabschieden uns aus der impuls Arena. Schüss und schönen Nachmittag!

Und dann ist Schluss!

Drei Minuten gibt es obendrauf. Eine ist schon abgelaufen.

Hyballa dreht an der Uhr, sein Kapitän tut es ihm gleich. Wir sind in der Nachspielzeit.

Nochmal Ecke für die Hausherren...

Die Uhr tickt unaufhörlich runter. Patzt der FC Augsburg tatsächlich so kurz vor dem Ziel?

Gelbe Karte für David Hohs (Alemannia Aachen)
Kuriose Karte! Hohs bekommt vom Balljungen das Leder an den Kopf, geht erbost zu ihm und sagt ihm einige freundliche Worte. Daraufhin gibt es Gelb. Eher lächerlich, das Ganze.

Hain versemmelt das 2:2! Das war sie, die Megachance! Der Ball kommt rechts im 16er zu Thurk, der sich blitzschnell dreht. Dann aber zieht er nicht ab, sondern steckt zum vollkommen frei stehenden Hain durch. Der ist aber so überrascht, dass er das Abziehen vergisst. Welch eine Chance!

Dusel für David Hohs! Der Keeper kommt bei der Ecke raus, fängt den Ball und lässt ihn dann fallen. Hain reagiert blitzschnell, zieht aufs leere Tor ab. Aber er ist schon zu sehr in Rücklage und ballert den Ball daher in den stahlblauen Himmel.

Unfreiwillige Vorlage von Olajengbesi. Der Aachener Defensive steht super gegen Thurk, klärt jedoch genau auf Traore. Der versucht von links den Heber. Aber drüber.

Auer muss das 1:3 machen! Sie sind nicht mehr zu sehen, die Aachener. Und dann das! Endlich können sich die Gäste mal befreien, nutzen rechts die Räume. Wunderbare Flanke von Stieber, in der Mitte orientieren sich zwei Mann zu Gueye und keiner zu Auer. Aber was macht der denn bitte? Der Aachener Goalgetter muss aus fünf Metern nur einschieben, aber raus kommt eine Rückgabe auf Jentzsch. Das war eine Tausendprozentige!

Gelbe Karte für Shervin Radjabali-Fardi (Alemannia Aachen)
Nun sieht auch der, der gerade schon fürs Weiterspielen Gelb hätte sehen können, seine Karte. Klares taktisches Foul an Traore.

Gelbe Karte für Tobias Werner (FC Augsburg)
Selten blöde Karte für Werner! Hosogai wird gefoult, der Pfiff ertönt, Radjabali-Fardi spielt kurz weiter - und Werner fällt ihn. Saudumm, anders kann man es nicht sagen. Denn das war seine Fünfte, er ist in Cottbus gesperrt.

Und wieder liegt einer. Callsen-Bracker hat den Arm im Gesicht von Achenbach. Da gehört er nicht hin, Stürmerfoul.

Um ein Haar verschätzt sich Hohs! Der Gästekeeper kommt zu weit raus, muss sich dann mächtig strecken, um das Leder aus der Luft zu pflücken und rennt dadurch ungebremst in Sinkiewicz rein. Beide stehen aber gleich wieder auf.

Feisthammel sofort mittendrin! Guter Freistoß von Stieber, den neuen Mann hat in Augsburg noch keiner auf der Rechnung. Und Feisthammel drückt den Kopfball rechts vorbei.

Thomas Stehle geht runter. Es ist nicht erkennbar, ob er verletzt ist. Da aber Kollege Olajengbesi etwas Derartiges vor Kurzem anzeigte, gehen wir mal davon aus.

Gelbe Karte für Lukas Sinkiewicz (FC Augsburg)
Das war allerdings zu viel der Kraft! Sinkiewicz geht ohne Aussicht auf den Ball ins Kopfballduell mit Olajengbesi. Der bekommt das Knie des Augsburgers in die Magengegend und krümmt sich.

Dicke Ausgleichschance! Das hätte es fast schon sein müssen! Flanke von rechts in den Aachener Strafraum. Thurk verlängert mit der ersten Ballberührung auf Werner, der links am Fünfer ganz frei steht. Er kann schießen, er kann in der Mitte Thurk suchen. Aber er sollte nicht so lange warten und sich nicht entscheiden können! Am Ende kann Stehle klären.

Tooor für FC Augsburg, 1:2 durch Stephan Hain
Da ist der Anschlusstreffer noch vor der Pause. Was war passiert? Oehrl wird rechts im Strafraum bedient, schirmt mit seinem wuchtigen Körper den Ball ab und dreht sich um Achenbach. Der drängt ihn ab, beide hakeln, beide drücken, beide fallen. Und Dingert sagt, Achenbach hätte Oehrl zuerst gehalten und unten getroffen. Kann man geben, muss man aber nicht. Hain ist's egal, der legt das Leder flach ins rechte Eck.

Da war mehr drin! Wider so ein langer Ball nach vorne, den die Alemannia nicht klären kann, weil Oehrl sich robust Platz verschafft. er spitzelt das Spielgerät am 16er in den Lauf von Werner, der eigentlich freie Bahn hätte - aber er zieht viel zu überhastet ab. Fünfter Stock.

Hinten macht es der Niederländer besser: Stieber ist bei einem konter auf rechts auf und davon, sucht dann in der Mitte Auer. Doch Verhaegh ist im letzten Moment dazwischen.

Oehrl hat keine Anspielstationen, muss daher aus 20 Metern abschließen. Doch da stehen gleich zwei Mann im Weg. Nach den ersten unsicheren Minuten steht der Gast nun hinten sehr gut gestaffelt. Und den Augsburgern fällt dagegen gerade nicht allzu viel ein.

Freistoß für die Gäste. Der Ball ruht 24 Meter links vor dem Tor...

Tooor für Alemannia Aachen, 0:2 durch Kevin Kratz
Das gibt's ja gar nicht! Zweiter Torschuss Aachen, zweiter Treffer! Augsburg lässt die Alemannen 30 Meter vor dem Tor hin und her spielen, über die gesamte Breite des Feldes stellen die sich zurecht. Der Ball kommt rechts außen zu Stieber, der quert in die Mitte, schafft den Platz für Kratz. Und weil den wiederum kein Weißer angreift, zieht er halt aus 25 Metern einfach mal halbhoch ab. Und wieder klingelt es im linken Eck.

Chance zum Ausgleich! Baier dringt rechts in den Strafraum ein, verliert das Leder. Macht aber nichts, denn hinter ihm ist Oehrl, der aus spitzem Winkel sofort abzieht. Hohs ist auf dem Posten.

Die Gastgeber versuchen, sofort die Antwort zu geben. Ecke von Werner an den kurzen Pfosten. In der Mitte wird ein Augsburger leicht gezogen und fällt, doch Dingert deutet wohl zu Recht nicht auf den Punkt.

Chancen im Minutentakt! Hain taucht nun mal rechts auf, sieht den in die Mitte aufgerückten Sinkiewicz. Der leitet sofort weiter an den Fünfer, doch Werner verspringt der Ball. Auch das war eine gute Gelegenheit.

Der Aachener Druck scheint erstmal vorbei. augsburg bekommt das hier nun in den Griff.

Die erste Chance aber gehört dem FCA! Hain wird links geschickt, schafft sich im Doppelpass mit Werner den Raum zum Flanken. Guter Ball an den Elfmeterpunkt, doch Oehrl kommt einen Schritt zu spät.

Auf geht's! Schiedsrichter Christian Dingert gibt die Partie frei.

Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen kommen die Teams aufs Feld. Es kann losgehen.

Aachens Trainer Peter Hyballa tauscht nach der herben Klatsche gegen Aue gleich dreimal: Seyi Olajengbesi, Mirko Casper und Alper Uludag kommen für Tobias Feisthammel, Tolgay Arslan und Manuel Junglas rein.

Nein, Schuld ist genau dieser Fakt: Die Alemannia kann bei bestem Sommerwetter gegen ein natürlich unter Druck stehendes Augsburg völlig frei aufspielen. Und nicht nur das. Aachen ging letzte Woche, obwohl man über weite Strecken das bessere Team war, zuhause gegen Aue unter. 1:5. Vier Gegentore in nur sechs Minuten. Unter der Woche herrschte Tristesse am Tivoli, jetzt aber ist die Mannschaft hochmotiviert und will den Eindruck dieses Spiels korrigieren.

Es riecht also ganz, ganz stark nach Aufstieg in der Fuggerstadt! Entsprechend voll ist das Stadion, was in Augsburg nicht immer selbstverständlich war. Doch der Euphorie rund um den FCA kann sich in Schwaben keiner mehr entziehen.

Heute kann der FCA einen ganz entscheidenden Schritt in Richtung des großen Ziels Aufstieg machen. Denn nach der gestrigen Niederlage von Greuther Fürth in München steht fest: Wenn Augsburg gewinnt, dann ist man zehn Punkte vor Fürth - und könnte bei drei verbleibenden Spielen schlechterdings noch auf den Relegationsrang abrutschen.