Deutschland » 2. Bundesliga 2010/2011 » 32. Spieltag » Liveticker: SC Paderborn 07 - VfL Osnabrück 1:0

Markus Krösche muss weiter behandelt und ausgewechselt werden. Auch die Osnabrücker Fans applaudieren. Ein jeder dort dürfte die Geschehnisse um Kastrati in Cottbus noch im Gedächtnis haben.

Noch einmal Eckball für die Gäste, aber wieso sollte plötzlich etwas klappen, was in den vergangenen 90 Minuten nicht mal im Ansatz klappte?

Es soll nicht sein! Schnetzler setzt die Kugel an die Latte, von dort prallt er auf die Linie und raus! An der Seitenlinie wanken die Osnabrücker Trainer in die Knie.

Flanke auf Heithölter, aber bevor der Vorbereiter des 1:0 an die Kugel kommt, kann ein Osnabrücker zur Ecke klären. Die können wir uns dann sparen.

Mit der Führung und der Gewissheit, dass auch ein Punkt nicht das Schlechteste wäre, im Rücken spielen die Blau-Schwarzen nun befreit auf. Hier liegt eher das 2:0 denn der Ausgleich in der Frühlingsluft.

Tooor für SC Paderborn 07, 1:0 durch Sören Brandy
Du lieber Himmel! Wie frei bitte darf der Mann am kurzen Pfosten bei einer Ecke stehen? Bar jeder Bewachung hat Sören Brandy keine Mühe, die Hereingabe vorbei am machtlosen Berbig und zum Entsetzen der mitgereisten Osnabrücker Fans per Kopf im Netz unterzubringen.

Und den muss der Mohr machen! Völlig frei kommt der Paderborner Defensivmann aus 7 Metern zum Kopfball. Die Fans haben den Torschrei schon auf den Lippen, aber die Kugel segelt am rechten Pfosten vorbei.

Kämpferisch kann man den Osnabrückern keinen Vorwurf machen, das steht außer Frage. Spielerisch aber driftet der VfL hier mehr und mehr in Gefilde ab, die alles mögliche verdienen, aber ganz sicher nicht das Prädikat "zweitligatauglich". Und die Sekunden verrinnen unaufhaltsam.

Freistoß für die Gastgeber von der linken Seite. Alushi tritt - und tritt die Kugel Osnabrücks Keeper direkt in die Arme.

Für ein Foul gibt's wie üblich einen Freistoß. Gefühlt ist das der 55. für den VfL. Ein Gefühl für diese Standards entwickeln die Osnabrücker heute aber wohl nicht mehr. Das ist einfach nur schwach, wie mit diesen Gelegenheiten umgegangen wird.

So etwas wie eine Chance für den SCP lässt den Puls der Zuschauer kurzzeitig in die Höhe gehen. Bevor es aber richtig interessant wird, ist das Ganze auch schon wieder vorbei.

Osnabrücks Hansen liegt am Boden. Offenbar geht es nicht weiter für den Rotschopf. Der begnadigte Tobias Nickenig macht sich bereit.

Den Freistoß bringt Tyrała in den Paderborner 16er, wo Heidrich seinen blanken Schädel an die Kugel bringen kann. Die fliegt dann in eine andere als die gewünschte Richtung.

Der offensivere Adler ersetzt Andersen. Adler ist mit seinen vornehmlich in der Hinrunde erzielten sieben Treffern noch immer der beste Schütze des VfL.

Gelbe Karte für Benjamin Siegert (VfL Osnabrück)
Der Osnabrücker foult im Laufduell den eingeweechselten Heithölter und bekommt als erster seines Teams heute Abend die Karte zu Gesicht.

Den Freistoß bringt Sebastian Tyrała mit Schmackes an den Fünfer. Dort kann Kastrati die Kugel aber nicht effizient weiterverarbeiten.

Daniel Brückner muss nun aufpassen. Der bereits verwarnte Mittelfeldmann riskiert hier mit Nickeligkeiten einen Platzverweis.

Die Kugel landet aber im Toraus - Abstoß.

Da Daniel Masuch diese aber auch alle löst, stehen auf der Anzeigetafel weiterhin die beiden Nullen. Und es schaut derzeit auch nicht so aus, als wenn sich das bis zum Pausenpfiff ändern sollte.

Gelbe Karte für Daniel Brückner (SC Paderborn 07)
Die überfällige erste Karte sieht Daniel Brückner nach einem Foul an Tyrała. Für den Paderborner ist es die fünfte, er muss damit in Duisburg zuschauen.

Siegert mißlingt nun nach einem Flügellauf der Pass in die Spitze, aber wenigstens springt noch eine weitere Ecke heraus.

Erneut liegt ein Spieler am Boden. Diesmal ist es Paderborns Gonther, der Leidtragender eines Fouls von Siegert ist. Wingenbach fährt heute eine doch sehr laxe Linie, spätestens für dieses Foul im Mittelfeld hätte der Osnabrücker eine Karte verdient.

Rumms! Matthias Heidrich wie man ihn kennt. Kompromissloss grätscht der Glatzkopf Alushi im Mittelfeld um. An der Grenze des Gestatteten agiert der VfL heute Abend bisher nicht selten. Der SCP wird da dagegen halten müssen, ob er will oder nicht.

Brüüückner! Dickes Ding für den einstigen Fürther, der nach toller Vorarbeit von Rolf-Christel Guié-Mien aus wenigen Metern Berbig anschießt.

Verletzungspause: Alexander Krük hat sich offenbar weh getan und muss neben dem Platz behandelt werden. Derzeit der VfL also nur zu zehnt.

Sebastian Tyrała versucht die nächste Ecke für sich herauszuholen, aber Sören Gonther stellt sich geschickt im Zweikampf an und es gibt Abstoß für Paderborn.

Der SCP, der offensiv bisher so gut wie gar nicht stattfand, kommt allmählich besser in die Partie. Daran können auch die stimmlich weiterhin haushoch überlegenen Gästefans nichts ändern.

Osnabrücks Schnetzler foult Brückner wenige Meter vor dem eigenen 16 - eine gute Position...

Heidrich kommt aus dem Rückraum angeschossen, trifft die flache Hereingabe aber freistehend nicht. Da wäre etwas drin gewesen.

Wieder liegt einer. Tyrala ist erneut der Gefoulte und führt den Freistoß aus dem Mittelfeld schnell aus, Kastrati aber verliert die Kugel auf der rechten Seite.

Apropos Standards: Die sind ja das große Manko der Niedersachsen: Sage und schreibe 30 Gegentreffer kassierten sie schon nach ruhenden Bällen. Das ist natürlich der negative Spitzenwert der Liga.

Die Gäste erkämpfen den ersten Eckball...

Auf dem Platz gehen beide Teams vom Anpfiff an gleich engagiert zu Werke, auf den Rängen übernehmen zunächst die Osnabrücker das Kommando.

Genau 11767 Zuschauer haben heute den Weg ins Paderborner Stadion gefunden. Das ist der drittbeste Saisonbesuch - nur das drittbeste Spiel, dass sehen diese 11767 sicherlich nicht.

An der Tastatur heute Abend: Lars Plantholt

Beim Osnabrücker VfL kehrt heute der zuletzt verletzte Kristoffer Andersen zurück. Nach der fünften Gelben Karte muss dafür heute Konstantin Engel pausieren. Den Platz im defensiven Mittelfeld übernimmt heute Routinier Matthias Heidrich.

Gut gefüllte Hütte: Die noch immer etwas eigentümlich wirkende Energieteam Arena ist heute Abend gut gefüllt. Paderborns Anhänger wissen, was die Stunde geschlagen hat und der couragierte Auftritt des VfL am Gründonnerstag hat noch einmal neue Zuversicht im Lager der Osnabrücker gestärkt - 3000-4000 Fans haben sich heute auf die überschaubare Reise über die Landesgrenze gemacht. Unterm Strich dürfte es damit heute wie zuletzt gegen Bochum zu einer fünfstelligen Zuschauerzahl kommen.

Nichts aber scheint den beiden heutigen Duellanten schwerer zu fallen als drei Punkte einzufahren. Seit sage und schreibe zehn Spielen warten die Gastgeber nun vergeblich auf einen Dreier, acht erfolglose Versuche hat der VfL nun in Serie hinter sich - zwei echte Schreckensbilanzen. Apropos acht: Man hat vor dem heutigen Auswärtsspiel nochmal nachgezählt in Osnabrück und stellte fest, dass man nicht einmal beide Hände braucht, um alle Auswärtssiege des VfL in den letzten fünf Jahren der Zweitligazugehörigkeit aufzuzählen. Eben ganze geradezu lächerliche acht Mal gingen die Lila-Weißen während dieser Zeit in der Fremde als Sieger vom Platz. Schwacher Trost heute: Einer dieser raren Feiertage fand in Paderborn statt, vor etwas mehr als drei Jahren siegte der seinerzeit noch von Pele Wollitz beaufsichtigte VfL mit 3:1. Der SCP aber revanchierte sich, bezwang den VfL ein Jahr später in der Relegation zweimal mit 1:0 und feierte an der Bremer Brücke den Wiederaufstieg.