Deutschland » 2. Bundesliga 2012/2013 » 15. Spieltag » Liveticker: FC St. Pauli - MSV Duisburg 4:1

Fazit:
Verdient gewann Pauli gegen Duisburg, löste sich selbst wieder etwas von der ganz roten Zone und ließ den MSV im Abstiegskampf zurück. Zwar fanden die Kiezkicker schwer in die Partie, doch nach der Führung waren sie das leichtfüßigere Team und konnten vor allem in der Offensive mehr Gefahr ausstrahlen. Duisburg war bemüht, kamen aber symptomatisch nur durch eine Bananenflanke kurz vor der Pause zum glücklichen Ausgleich. Im zweiten Abschnitt bauten die Hausherren ab der 60. Minute dann mehr Druck auf, wurden früh belohnt und profitierten dann natürlich auch von der roten Karte gegen Pamić. Im Verlauf gab sich Duisburg auf und ging dann sogar noch etwas zu deutlich vom Platz. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Das Ergebnis fällt damit etwas zu hoch aus, aber das stört hier niemanden.

Insgesamt trudelt es jetzt aber einfach aus. Pauli versucht noch den ein oder anderen Konter zu setzen, aber das Ding ist in den Köpfen sicher längst durch.

Im Nachgang verpasst Jovanović eine Flanke am Fünfer, das wird fast nochmal gefährlich.

Immerhin kommt der MSV noch einmal zu einer Ecke...

Er hat heute trotz bisher drei Gegentreffern ein ordentliches Debüt abgeliefert, aber an der Strafraumbeherrschung muss Müller noch arbeiten: Erneut unterfliegt er bei einer Ecke.

21.054 Zuschauer sehen diesen Heimsieg der Kiezkicker.

Mit Ranisav Jovanović kommt noch einmal ein Offensiver, aber aktuell sieht es nicht so aus, als könne sich der MSV in Unterzahl aufbäumen.

Da wirken die Duisburger zu unbeweglich, stehen rum und schauen dem Ball hinterher, während der Torschütze gut antizipiert und dann das Leder auch erwischt. Das sollte die Entscheidung sein.

Jetzt kommt also der Routinier für die Offensive, der Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich geht runter.

Das macht es jetzt für die Zebras nicht einfacher und so langsam aber sicher sollte Kosta Runjaic auch mal darüber nachdenken, ein paar Signale von Außen in Form von Auswechslungen zu setzen.

Das war eine richtig schöne Kombination der Hamburger, die der Vorbereiter zur Führung dann diesmal als Vollstrecker krönt.

Der Amerikaner deutete heute ein paar Mal seine Schnelligkeit an, bleibt aber wie Kringe eher unauffällig.

... Direktversuch aufs Tornetz!

Kringe. Fast! Ob das so gewollt war? Gyau chippt den Ball in den Sechzehner und der sollte wohl eher nach rechts draußen gehen, doch Kringe spritzt dazwischen, nimmt den Ball mit der Brust mit, aber legt sich das Ding dann zu weit vor und Müller hat das Leder.

Auf der Gegenseite wird Daniel Brosinski im linken Strafraum gestellt und sein Schuss wird dann auch geblockt.

Roland Müller ganz stark! Nach einer abgewehrten Flanke kommt aus dem Rückraum Joseph-Claude Gyau zum Abschluss und gegen den verdeckten Schuss ist der Ersatzkeeper schnell unten und wehrt den super ab! Zurecht gibt es da den Sonderlob der Kollegen.

Allem Anschein nach bleibt zunächst alles beim Alten: Duisburg hat kaum Ideen nach vorne und können wohl mit dem Unentschieden derzeit gut leben.

Ginczek eröffnet die Hälfte! Pauli kombiniert sich gut am Sechzehenr entlang, rechts wartet der Stürmer, bringt den Ball aus 14 Metern in Bedrängnis aber nur noch über den Kasten.

Tooor für MSV Duisburg, 1:1 durch Benjamin Kern
Der Außenverteidiger flankt über seine Seite in den Strafraum, der Ball wird lang und länger, wird in der Mitte nicht mehr berührt, setzt nochmal auf nd schlägt dann in die lange Ecke ein. Philipp Tschauner und ganz Pauli schaut dem krummen Ding nur erstaunt nach.

Mit Schachten liegt aktuell der nächste Spieler am Boden. Es ist kein unfaires Spiel, aber die vielen Verletzungspausen fallen auf.

Schlecht von Gyau: Der Amerikaner taucht mal auf der rechten Seite auf, nimmt Fahrt auf, rennt dann aber einfach und plump in Berberović. Das gibt kein Foul und auch keinen Applaus.

Das sieht nicht gut aus für den Außenspieler und der resultierende Freistoß gerät auch zu lang und segelt über die lange Ecke ins Toraus.

Aus 30 Metern probiert es Patrick Funk bei einem ruhenden Ball aus zentralen Position mal direkt, aber die 3-Mann-Mauer blockt den Schuss.

Dem MSV darf man hier den Stempel "bemüht" aufdrücken, aber was das in einem Zeugnis bedeutet, wissen wir ja alle.

Pauli schaltet schnell um, links ist viel Platz, in der Mitte sieht der Unparteiische jedoch ein Stürmerfoul und es geht in die andere Richtung weiter.

Sebastian Schachten produziert einen ganz schwachen Querpass auf rechts, doch Julian Koch lässt den Ball netterweise durch, so dass es fast noch gefährlich wird: Die Flanke in die Mitte wird aber dann abgefangen.

Geht doch! Die Sonne kommt wieder raus.

Maurice Exslager mit einer besseren Rückgabe! Der Stoßstürmer wird in den linken Sechzehner geschickt, taucht frei vor Tschauner auf, doch produziert aus spitzem Winkel nur ein Schüsschen.

Allerdings müssen dafür die Flanken besser kommen als diese von Džemal Berberović, der den Ball über die rechte Seite ins Toraus befördert.

Das ist alles reichlich kurios: Der Fin Bartels verzettelt sich eigentlich beim Konter, bekommt dann aber mit Glück noch die zweite Chance, ballert den Ball irgendwie in den Strafraum und am langen Pfosten stehen dann gleich zwei Hamburger frei. Zu allem Überfluss irrt Roland Müller auch ein wenig orientierungslos durch die Lande und so steht es 1:0.

Beide Teams strahlen bisher höchsten bei Standards Gefahr aus, bis auf die zwei Unsicherheiten der Keeper zu Beginn kommt dabei aber bisher auch reichlich wenig rum.

Nach einer knappen Viertelstunde sich das Spiel auf dem erwartete überschaubarem Niveau. Allerdings geben sich die Gäste hier lang nicht so defensiv, wie das von einigen im Vorfeld angenommen wurde, sie haben sogar leicht mehr vom Spiel.

... der letzte Pass erreicht Ginczek aber nicht, es folgt die nächste Ecke...

Der Außenverteidiger schüttelt sich aber kurz und dann geht es weiter.

Also beide Torhüter offenbaren erste Unsicherheiten gleich zu Beginn. Gerade Müller muss aber natürlich erst einmal warm werden.

... am kurzen Pfosten geklärt und auch die folgende Ecke bringt nichts ein. Sören Brandy bekommt den zweiten Ball ins Gesicht, kann aber weitermachen.

Jetzt aber die erste Möglichkeit per Standard aus dem Halbfeld...

... Hoppla Tschauner! Der Keeper unterfliegt die zweite Ecke amtlich, dahinter ist aber zum Glück für die Hausherren niemand postiert.

Antônio da Silva bringt den ersten Freistoß in den Strafraum der Hamburger, es folgt eine Ecke...

Insgesamt dürfte es heute eine intensive Partie geben, in denen Kämpfertypen gefragt sind. Duisburg braucht den Dreier, um sich endlich mal wieder von den Abstiegsrängen zu lösen, Pauli will nicht noch tiefer in den Strudel hineingezogen werden. Gäste-Coach Kosta Runjaic schreibt trotz des aktuellen Standes dem Gegner Top5-Qualitäten zu. Sie hätten sich unter Frontzeck enorm stabilisiert und seien auf einem guten Weg. Doch auch die Hausherren haben den siechten Aufwärtstrend der Zebras bemerkt und rechnen mit einer schweren Partie.

Außerdem bestückt Michael Frontzeck seine Offensive neu, nimmt die beiden Außen Akaki Gogia und Kevin Schindler raus und lässt hinter der spitze Daniel Ginczek zentral Christopher Buchtmann ran. Fin Bartels rückt nach links und sein Gegenpart auf der anderen Seite bildet heute der US-Boy Joseph-Claude Gyau, der sein Startelfdebüt feiert. Mit diesem 4-2-3-1-System wollen die Kiez-Kicker heute den erwartet defensiven Gegner knacken. Man wolle aber abwartend spielen und nicht kopflos agieren.

Allerdings mussten die Gäste den Sieg am letzten Spieltag gegen Aue teuer bezahlen: Keeper Wiedwald brach sich die Mittelhand und fällt genauso aus wie Goran Sukalo und Andre Hoffmann, die aus dem Spiel Muskelverletzungen mitbrachten. Einzig positive Nachricht: Antônio da Silva, ebenfalls angeschlagen, kann heute mitwirken. Damit feiert Roland Müller im Tor sein Debüt, was den Verantwortlichen aber kein Kopfzerbrechen bereitet: Der Keeper hat das vollste Vertrauen und man wisse um seine Qualitäten. Der 24-jährige Philippino gab sich betont locker: Er werde das Ganze genießen und sein bestes geben. Wenn dabei dann kein Gegentor herauskäme, umso besser.

Die beiden Traditionsclubs kämpfen ums Überleben: Der MSV steht derzeit auf dem Relegationsplatz 16 mit zwölf Punkten, Pauli liegt mit drei Zählern mehr auf Rang zwölf. Als Aufstiegskandidat gestartet können die Hamburger mit dem bisherigen Verlauf überhaupt nicht zufrieden. Vor allem die obligatorische Heimstärke hat sich am Millerntor noch nicht eingestellt: Zwar verlor man erst eins von sechs Spielen vor den heimischen Fans, konnte aber auch erst zwei Siege feiern. Da kommen die Männer aus dem Pott heute vielleicht gerade recht, denn der letzte Sieg der Zebras gegen den FC datiert vom 06.12.2002, die letzten drei Partien konnte das Team von Michael Frontzeck jeweils gewinnen.