Deutschland » 2. Bundesliga 2013/2014 » 14. Spieltag » Liveticker: Arminia Bielefeld - TSV 1860 München 0:1

Fazit:
Die Löwen schaffen den Befreiungsschlag, landen den ganz wichtigen Dreier im Kellerduell und beenden ihre sieglose Serie! Auf dem Ergebnis kann man in München sicherlich aufbauen, auf der Leistung allerdings nicht, denn vor allem in der ersten Halbzeit bieten die Löwen überhaupt nichts an und haben Glück, dass sich der Gegner ebenfalls extrem schwach präsentiert. Letztlich führt dann eine Einzelaktion zum goldenen Treffer und hinten raus hatte Bielefeld nichts mehr zuzusetzen, die nun sogar Gefahr laufen, die rote Laterne an diesem Spieltag noch zu übernehmen. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Wir sind längst über die Nachspielzeit, Friedhelm Funkel wechselt noch einmal und der letzte lange Ball in den Sechzehner verpufft. Das war es!

Platins geht bei einer Standard mit vorne rein, der Ball kommt gefährlich an den Fünfer, aber Király ist mit den Fäusten zur Stelle. 60 Sekunden verbleiben!

Gelbe Karte für Bobby Wood (TSV 1860 München)
Auch dieses Foul des US-Boys dient nur der Unterbrechung des Angriffes und Dankert ahndet das taktische Vergehen entsprechend.

Hat Bielefeld noch ein letztes Powerplay in den Knochen? Seit der Doppelchance um die 70. Minute tun sich die Männer von Stefan Krämer schwer, durch die vielen Auswechslungen hat die Mannschaft den Rhythmus verloren.

Patrick Schönfeld wurschtelt sich auf der linken Seite mal durch, im Sechzehner weiß er dann aber nicht wie es weitergehen soll und fabriziert so eine unentschlossene Rücklage zum Gegner.

Adlung testet Patrick Platins: Bei einem langen Ball verschätzt sich die Defensive der Arminen amtlich und der Ball rutscht zum Mittelfeldmann durch, dem aus 14 Metern der Ball aber über den Span rutscht und so den Keeper nur noch unzureichend in der rechten Ecke prüft.

Für den Routinier dürfte es nach der erneut mauen Leistung nicht einfacher werden. Eventuell hat er aber Glück, dass ein Sieg seinen Auftritt überstrahlt.

Gelbe Karte für Arne Feick (Arminia Bielefeld)
Es ist die dritte Karte der Partie gegen die Hausherren und auch die dritte für den Außenverteidiger in der laufenden Saison.

Anass Achahbar per Kopf! Der Niederländer kommt nach einer Ecke am langen Pfosten völlig frei zum Kopfball, doch setzt das Ding knapp rechts vorbei. Den darf man aus fünf Metern schonmal machen.

Gelbe Karte für Jan Fießer (Arminia Bielefeld)
Schiri Dankert hatte wohl den Vorteil abgewartet und als der sich nicht einstellt, ahndet er im Nachhinein noch ein Foulspiel im Mittelfeld. Den fälligen Freistoß zimmert Adlung aus über 30 Metern direkt aufs Tor, der Ball fliegt aber auch gefühlte 30 Meter drüber.

Wie geht Bielefeld jetzt mit dem Rückstand um? Als neutraler Zuschauer darf man sich freuen, denn sukzessive müssen die Hausherren jetzt mehr investieren und das sollte den Löwen Räume verschaffen.

Mit dem Label verdient halten wir uns mal zurück, aber die Löwen sind faktisch besser in diesen Durchgang gestartet und dieser Abschluss war technisch sauber ausgeführt! Fast zwangsläufig entsteht das Tor aus einer Einzelaktion, anders hätte es hier auch nicht gehen können.

Moritz Volz nimmt Grzegorz Wojtkowiak auf der rechten Seite mit, der Außenverteidiger bringt das Leder dann trotz viel Zeit in der Mitte aber nicht an den Mann.

Benjamin Lauth moniert auf der rechten Seite zurecht Handspiel, doch es gibt nur Einwurf. Das hat der Assistent nicht richtig gesehen, dürfte aber letztlich kaum einen Unterschied machen.

Oho! Friedhelm Funkel scheint in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, seine Truppe setzt zum Pressing an und zeigt sich damit jetzt schon engagierter als im gesamten ersten Durchgang.

Daniel Adlung bringt einen gefährlichen Freistoß aus dem Halbfeld an den Fünfer und Patrick Platins rettet mit den Fäusten. Da war die Abwehr der Blauen aber nicht gut sortiert, gleich zwei Löwen tauchen frei vor dem Keeper auf.

Stahl beginnt die Halbzeit mit einem Distanzschuss, Patrick Platins ist aber zur Stelle.

Getreu dem Motto "es kann nur besser werden" blicken wir zuversichtlich auf den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Selten hatte eine Partie das 0:0 so verdient wie diese hier. Über weite Strecken bringen die Teams offensiv kaum etwas zustande und während die Arminia immerhin noch Willensbekundungen abgibt, wirkt 1860 wie eine Wasserleiche auf Eis. Viele Unterbrechungen behindern zusätzlich den ohnehin nicht vorhandenen Spielfluss und irgendwie fehlt diesem Kellerduell auch die Kampfbereitschaft. Kurz vor der Pause dreht Bielefeld noch einmal auf und wir können nur hoffen, dass sie diesen Elan mit in die zweite Halbzeit nehmen. Bis gleich!

Zwei Minuten gibt es obendrauf und die Ostwestfalen starten hier überraschend einen echten Endspurt! Zwei Eckbälle sorgen noch einmal für Wirbel vor Gábor Király: Christian Müller schießt aus 16 Metern, Stahl fälscht über den Kasten ab! Danach ist Pause.

Die Löwen spielen kurz zu Zehnt, weil Adlung nach einem Schlag aufs Knie vorhin draußen behandelt wird. Bis zur Pause hält der Mittelfeldmann aber wohl noch humpelnd durch.

Wirklich sicher wirkt die Hintermannschaft der Gäste in einigen Situationen nicht, Bielefeld kann das aber noch nicht gut nutzen. Auch hier wird eine Flanke nicht ausreichend geklärt und aus dem Hintergrund zieht Tim Jerat ab, verpasst den Giebel aber dann auch um einige Meter.

Neues von Stoppelkamp: Freistoß und die Schnürsenkel passen erneut nicht. Gleiches Bild wie vorhin: Zubinden und einen ungefährlichen Freistoß treten. Kriegt der Linksaußen wohl seine Treter oder die Standards heute nochmal in den Griff?

Moritz Stoppelkamp nimmt mal Fahrt in Richtung Sechzehner auf, sein Abschluss aus 24 Metern saust aber gute zwei Meter über den Querbalken.

Die folgende Freistoßflanke mit dem frisch geschnürten Schuhwerk bleibt schwach getreten an der Sechzehnergrenze hängen. Schlimmer hätte es mit offenen Tretern auch nicht kommen können.

Der arme Kai Bülow bekommt erneut eins auf die Nase: Patrick Platins erwischt ihn unglücklich bei einer Faustabwehr und die Taschentücher in der blutenden Nase müssen erneuert werden.

Hille ist am Strafraum bei einer Flachflanke von links zur Stelle, kommt aber den Schritt zu spät und so gibt es erneut nur Ecke...

Und da Bielefeld nur ansatzweise und die Gäste überhaupt keine Akzente setzen können, darf man das vorherrschende Niveau bestenfalls als überschaubar bezeichnen.

Es folgt noch eine ungefährliche Ecke der Hausherren, die insgesamt den leicht bemühteren Eindruck nach vorne hinterlassen.

Die erste schnelle Kombination der Hausherren wird gefährlich: Anass Achahbar dringt nach einem Doppelpass in den linken Sechzehner ein, sein Schuss wird allerdings geblockt und prallt zu Sebastian Hille, der vor Király zwar frei aber auch im Abseits steht.

Der nächste liegt, weil Kai Bülow unabsichtlich im Zweikampf den Ellenbogen ins Gesicht bekommt.

Die vielen Unterbrechungen tun dem Spiel derweil nicht gut: Es kommt kaum Spielfluss zustande, dafür steigt die Intensität.

Ja, es geht um etwas! Sebastian Hertner und Christian Müller geraten bei einem Einwurf aneinander, weil beide die Ausführung für sich beanspruchen. Schubser, der vierte Offizielle muss dazwischengehen und leichte Rudelbildung. Letztlich beruhigt Schiri Dankert verbal die Situation und es geht unter Pfiffen mit Einwurf 1860 weiter.

... die wird abgefangen und Bielefeld versucht über die linke Flanke Tempo aufzunehmen, bleibt jedoch hinter der Mittellinie hängen.

Beide Teams ziehen sich bei Ballbesitz des Gegners weit zurück und sind zunächst auf eine sichere Defensive bedacht.

So ein wenig stellt sich natürlich die Frage, wieviel Spielspaß die Verunsicherung auf beiden Seiten zulässt. Eventuell wird es für die Teams heute nur über den Kampf gehen.

Wir dürfen also gespannt sein, ob das Kellerduell einen Sieger und damit das Ende einer der Negativserien zur Folge haben wird. Der Unparteiische heißt Bastian Dankert, Arne Aarnink und Dirk Wijnen assistieren dem 33-jährigen.

Die Aufstellungen sind wie üblich unter Spielschema einsehbar.

Auf der Gegenseite kommt der Abstiegskampf ein wenig erwarteter, doch auch die Ostwestfalen brauchen dringend ein Erfolgserlebnis dank null Punkten und 3:14 Toren in den letzten fünf Partien. Nach der unglücklichen 1:3-Niederlage im direkten Vergleich der Aufsteiger mit Karlsruhe steht heute gleich das nächste Sechs-Punkte-Spiel im Tabellenkeller an und Coach Krämer hofft, dass sein Team die Wut der Misserfolge heute positiv kanalisieren kann.

Vor allem für die Löwen ist das bisherige Abschneiden gemessen an den eigenen Ansprüchen katastrophal. Trainer Friedhelm Funkel hat es trotz seiner Erfahrung bislang nicht geschafft, die Truppe nach der Übernahme von Alexander Schmidt im September zu stabilisieren. Die Wichtigkeit der Partie sei ihm bewusst und er erwarte, dass die Mannschaft die 1:3-Niederlage zu Hause gegen Dresden wettmache. Endspielcharakter will der Übungsleiter hingegen der Partie noch nicht aufdrücken.

An den Tasten berichtet für Euch Janosch Ferda von der Partie. Viel Spaß!