Deutschland » 2. Bundesliga 2013/2014 » 21. Spieltag » Liveticker: FC St. Pauli - VfL Bochum 0:1

Fazit:
Was für ein Schlusspunkt! Marc Rzatkowski hätte die schwache Vorstellung seines Teams in der 93. Minute überdecken können, doch sein Schuss landete nur an der Latte. Im Endeffekt geht der Bochumer Auswärtssieg aber in Ordnung. Das Team von Peter Neururer ließ hinten über weite Teile des Spiels überhaupt nichts anbrennen und kam nach einem Eckball bereits früh im Spiel zur Führung (12.). Danach konzentrierten sich die Gäste ausschließlich auf ihre sichere Abwehrreihe. St. Pauli verzweifelte mit fortlaufender Spieldauer immer mehr und steht am Ende mit leeren Händen da. Damit nutzen die Kiezkicker die Patzer der Konkurrenz nicht, verlieren sogar noch an Boden. Bochum schafft dagegen den Befreiungsschlag im Tabellenkeller. Schönen Tag noch!

Mit dem Schlusspfiff hämmert Rzatkowski das Ding an die Latte!! Hoch und weit geht es nun nur noch. Tschauner schlägt die Kugel von der Mittellinie aus hoch an den gegnerischen Sechzehner. Dort setzt der Ex-Bochumer Rzatkowski aus 16 Metern zu einem fulminanten Volleyschuss an. Luthe ist geschlagen und hat Glück, dass die Kugel mit Mach3 hinter ihm an den Querbalken klatscht! Fassungslosigkeit auf den Rängen. Danach ist sofort Schluss. Bochum siegt am Millerntor mit 1:0!

Eckball für St. Pauli. Tschauner ist mit vorne, kommt auch fast zum Kopfball. Letztendlich können die Gäste aber klären. Nehrigs Nachschuss aus 30 Metern geht dann weit drüber. Die reguläre Spielzeit ist um. Es gibt drei Minuten oben drauf.

Die ultimative Schlussphase ist voll im Gange, aber weiterhin kommen die Gastgeber nicht vor das Tor. Bochum kommt nun immer öfter zu Entlastungsangriffen und hält die Hausherren damit weit weg vom eigenen Kasten.

Die Minuten verrinnen, St. Pauli rennt an und verzweifelt so langsam. Das ist eine astreine Abwehrleistung der Gäste. Da kann man nur anerkennend den Hut heben.

Auch Fin Bartels konnte sein Potential nicht abrufen. Roland Vrabec bringt nun mit John Verhoek einen weiteren Vollblutstürmer für die Schlussphase.

Freistoß für die Hausherren aus 25 Metern. Maier schießt, scheitert aber an der Mauer des VfL. Eckball...

Rzatkowski chippt die Kugel fein nach links in den Sechzehner zu Nöthe. Der Ball verspringt aber im letzten Moment auf dem schlechten Rasen, sodass der Stürmer nichts damit anfangen kann. Immerhin kann Nöthe noch flach in die Mitte legen, wo Jungwirth dann aber gegen Gregoritsch klären kann.

Nachdem von den Gästen fast 60 Minuten lang nichts in der Offensive zu sehen war, wären sie nun beinahe noch höher in Führung gegangen. Das ist eben das Risiko, das man geht, wenn man, wie im Falle von St. Pauli, alles nach vorne wirft. Eine spannende Schlussphase steht uns bevor!

Aus dem Nichts die große Chance zum 0:2! Latza wird links im Sechzehner mustergültig von Tiffert bedient und gibt scharf an den kurzen Pfosten. Sukuta-Pasu will mit der Hacke vollenden, doch das misslingt. Aydin setzt hinter ihm nach, findet seinen Meister aus wenigen Metern aber in Tschauner!

Wenn man dem VfL einen Vorwurf machen kann, dann ist es die fehlende Konsequenz im Konterspiel. In der ersten Halbzeit haben die Gäste das richtig gut gelöst, inzwischen spielt aber eigentlich nur noch St. Pauli. Peter Neururer gefällt das gar nicht. Onur Bulut macht sich an der Seitenlinie für seine Einwechslung bereit.

Roland Vrabec reagiert und bringt Michael Gregoritsch für den völlig unauffälligen Lennart Thy. Was bleibt dem Trainer auch anderes übrig? Schließlich sind schon wieder fast 15 Minuten im zweiten Durchgang absolviert.

Während Christian Tiffert an der Seitenlinie behandelt wird, herrscht für kurze Zeit Unordnung in der Defensive der Gäste. Über rechts geht es bei St. Pauli sofort nach vorne. Rzatkowski kommt schließlich aus 17 Metern zum Schuss, trifft Maltritz damit aber voll im Gesicht. Der Verteidiger bleibt benommen liegen, muss ebenfalls behandelt werden. So wie es aussieht, kann der Abwehrchef der Bochumer aber weitermachen.

Weiter geht's! Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Der VfL Bochum hat eine klug ausgefeilte Taktik und setzt diese perfekt um. Hinten stehen die Mannen von Peter Neururer äußerst sicher, nach vorne setzt man immer wieder Nadelstiche. Einer dieser Nadelstiche mündete im 1:0 durch Hólmar Eyjólfsson (12.). Den Gastgebern fiel daraufhin überhaupt nichts ein, sodass bis zum Halbzeitpfiff kaum noch etwas geschah. Roland Vrabec muss sich mächtig etwas einfallen lassen, sonst entführt der VfL zum ersten Mal in seiner Geschichte drei Punkte vom Millerntor. Bis gleich!

...klasse Schuss von Halsetenberg!! Nur um Millimeter rauscht das Leder rechts vorbei! Glück für den VfL. Pause.

Eine Minute gibt es als Nachspielzeit.

Ganz starker Ball von Tiffert vom rechten Flügel genau in die Schnittstelle der Abwehr. Sukuta-Pasu hat freie Bahn vor Tschauner, kann das Leder aber nicht kontrollieren und so fängt der Torhüter sicher ab! Wenn er den unter Kontrolle bringt, steht es 2:0. Und das mit nicht gerade hohem Aufwand. Das sollte Roland Vrabec zu Denken geben.

Das Spiel plätschert seit dem Bochumer Führungstreffer relativ ereignislos vor sich hin. Eine wirkliche Torchance gab es zumindest seitdem nicht mehr zu sehen. Das liegt zum einen an der exzellenten Abwehrleistung des VfL, zum anderen aber auch daran, dass den Hausherren wenig bis gar nichts auf dem Weg nach vorne einfällt.

Das Offensivspiel der Bochumer, wenn sie denn mal nach vorne kommen, sieht um einiges konstruktiver aus als das, was die Hausherren zeigen. Bochum demonstriert sein Selbstvertrauen, während St. Pauli anfängt, so ein bisschen ratlos zu wirken. Nach einem langen Ball fällt nun Kalla im Luftduell mit Maltritz. Der Arm des Verteidigers war zwar draußen, aber ähnlich wie bei der Situation von Sukuta-Pasu gegen Thorandt zu Beginn des Spiels entscheidet der Unparteiische zurecht nicht auf Elfmeter. Daniel Siebert zieht seine Linie konsequent durch.

...Halstenberg läuft an und schlägt das Leder in die Mauer. Immerhin springt noch eine Ecke dabei heraus...

Nehrig fasst sich nun mal aus der Distanz ein Herz. Vom rechten Strafraumeck zieht der Verteidiger flach ab. Luthe ist aber unten und kann souverän parieren. Das ist einfach zu wenig, was die Gastgeber derzeit auf dem Weg nach vorne anbieten.

Gelbe Karte für Danny Latza (VfL Bochum)
Foul von Latza im Mittelfeld. Dafür gibt es die erste gelbe Karte des Spiels.

Das Team von Peter Neururer hat einen Plan, steht hinten sicher und kommt über die agilen Spitzen Sukuta-Pasu und Aydin immer wieder gefährlich nach vorne. Und so kann man durchaus von einer nicht unverdienten Führung reden. St. Pauli offenbart in der Abwehr einfach zu viele Lücken.

Wieder haben die Gäste auf dem rechten Flügel ganz viel Platz. Aydin dringt in den Strafraum ein, zieht aus spitzem Winkel ab, aber Thorandt wirft sich gerade noch so dazwischen und kann zur Ecke klären...

Dicke Chance für die Gäste! St. Pauli bekommt den Ball hinten nicht raus. Immer und immer wieder dürfen die Außenspieler des VfL in die Mitte flanken. Eine solche Hereingabe wird von Halstenberg schließlich auf den Fuß von Latza geklärt, welcher aus 20 Metern freistehend abziehen darf und nur haarscharf links vorbeischießt. Tschauner wäre da nie und nimmer rangekommen. Glück für die Hausherren!

Schöner langer Ball von Kalla rechts in den Strafraum zu Rzatkowski. Von der Grundlinie will der Ex-Bochumer flach in die Mitte geben, aber Luthe ist unten und kann sicher abfangen. Der erste Angriff des Spiels geht also auf das Konto der Hausherren.

Schiedsrichter der Partie ist Daniel Siebert. Seine Assistenten heißen Jan Seidel und Rafael Foltyn.

Die kompletten Aufstellungen findet ihr wie immer links oben im Spielschema!

Nun aber zu den Aufstellungen: Christian Tiffert kommt heute zurück in die Startelf. Von ihm erhofft sich Peter Neururer die Impulse, die zuletzt bei der 1:2-Niederlage gegen den FSV Frankfurt schmerzlich gefehlt haben. Neben Tiffert sind Yusuke Tasaka, Mirkan Aydin und Florian Jungwirth neu im Team. Nicht dabei sind Jonas Acquistapace, Piotr Ćwielong, Lukas Sinkiewicz und der inzwischen nicht mehr zum VfL Bochum gehörende Ken Ilsø. Der Däne identifizierte sich nicht mehr mit dem Abstiegskampf und musste daraufhin seine Koffer packen.

Man mag es kaum glauben, aber der VfL stellt mit nur sechs Gegentoren in der Fremde die beste Defensive, zusammen mit dem 1. FC Köln. Zwar erzielte man im Gegenzug auch nur acht Tore selbst. Trotzdem sind die Blau-Weißen auswärts um einiges effektiver als im eigenen Stadion. 14 Auswärtszählern stehen nur neun Punkte im Ruhrstadion gegenüber. Eine Bilanz, die die Gastgeber mit den Gästen teilen. Während man zuhause 14 Punkte holte, gab es in der Fremde ganze 18. Und so sieht die Ausgangslage für das heutige Duell schon wieder ganz anders aus. Das könnte eine richtig spannende Kiste werden.

Wie schon vergangene Woche hat die Konkurrenz für St. Pauli gespielt. Im Duell Fürth gegen Karlsruhe gab es keinen Sieger und auch Union Berlin konnte in Düsseldorf nicht gewinnen. Die große Chance, in unmittelbare Schlagdistanz zu den obersten Plätzen zu kommen, ist zum Greifen nah. Doch Vorsicht: Bereits vergangene Woche hatte das Team von Roland Vrabec die Möglichkeit dazu, vergab aber bei Abstiegskandidat Bielefeld in der Schlussphase noch eine 2:0-Führung. Der sich ebenfalls im Tabellenkeller befindende VfL Bochum wird heute kraten und beißen und hat bereits bewiesen, dass man bei den Großen durchaus punkten kann.