Deutschland » 2. Bundesliga 2013/2014 » 25. Spieltag » Liveticker: VfR Aalen - VfL Bochum 0:2

Fazit:
Bochum fährt einen ganz wichtigen Dreier im Abstiegskampf ein und sorgt dafür, dass sich auch Aalen noch ein wenig ernsthafter mit den unteren Regionen beschäftigen muss. In einer Partie auf niedrigem Niveau stand Bochum ähnlich wie in der letzten Woche hinten stabil, hatte im Gegensatz dazu aber das Quäntchen Glück und konnte den Ball im entscheidenden Moment über die Linie stochern. Aalen agierte dahingegend zwar jederzeit bemüht, aber allzu häufig glücklos in den Aktionen und konnte die VfL-Abwehr zu selten gefährden. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Tooor für VfL Bochum, 0:2 durch Heiko Butscher
Der folgende Konter bringt dann die Entscheidung: Aydin setzt sich gut auf der rechten Seite durch, zieht die Torauslinie entlang und bedient Latza in der Mitte. Der Mittelfeldmann leitet auf den eben erst Eingewechselten weiter, der freistehend 14 Meter vor dem Tor überlegt in die rechte Ecke abschließt.

Drei Minuten verbleiben dem VfR, die aber nicht mal mehr in den Sechzehner der Bochumer kommen.

Gelbe Karte für Maximilian Oesterhelweg (VfR Aalen)
Der Eingewechselte kommt im Mittelfeld zu spät und hält den Fuß drüber, den Karton gibt es aber wie eben eher für die Diskussion danach.

Und vielleicht können die Pottler ja sogar noch den entscheidenden Konter setzen, Bastians rennt sich hier allerdings auf der linken Seite fest.

Gelbe Karte für Benjamin Hübner (VfR Aalen)
Sichtlich angefressen langt der Innenverteidiger gegen Ćwielong hin, winkt ab, diskutiert und bekommt für diese Mixtur aus Frustration den ersten Karton der ansonsten sehr fairen Partie.

Derweil leistet sich Jasmin Fejzić einen folgenlosen Fehlgriff, dem bosnischen Internationalen rutscht ein ungefährlicher Freistoß von Bastians durch die Schlappen und er verursacht so einen unnötigen Eckstoß, der dann aber nichts einbringt.

Lechleiter steht heute so ein wenig sinnbildlich für den VfR. Der Stürmer rennt und ackert vorne, heraus kommt dabei aber fast nichts.

Daniel Buballa übernimmt in der Viererkette und Enrico Valentini wechselt die Seiten, so dass der Eingewechselte seine angestammte rechte Außenbahn beackern kann.

Insgesamt mehren sich die Chancen der Hausherren, die dem Ausgleich zwar noch nicht nahe sind, aber etwas näher kommen.

Nach einem Foul von Traut haben die Akteure mit sich und dem Schiedsrichter ein paar Worte zu wechseln. In der Tat ging der Außenverteidiger ein wenig zu übermütig dem Ball nach, doch der Grad des Vergehens war den Nachgang eigentlich nicht wert.

Luthe gegen Hübner! Der Innenverteidiger steigt bei einer Ecke am höchsten, köpft aber aus acht Metern den Tick zu zentral und der Bochumer Keeper kann das Leder vor der Linie abfangen.

Bochum hat es hinten zwar noch souverän im Griff, Entlastung bekommt die Neururer-Truppe aber kaum mehr hin.

Immerhin hat die Truppe aus der Ostalb nun noch ein wenig mehr Ballbesitz als im ersten Durchgang, die Präzision geht den Hausherren jedoch weiterhin schon im Ansatz ab.

Aydin kommt zurück und bekommt somit auf dem Feld mit, wie Jasmin Fejzić eine Flanke von Freier locker aus dem Himmel fischt.

Schaffen es die Hausherren in diesem Durchgang mal besser, sich spielerisch in Szene zu setzen?

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Es war nichts für Feinschmecker, doch das war bei diesem Kellerduell im Vorfeld auch nicht zu erwarten. Aalen tut sich schwer im Spiel nach vorne und agiert dann zu ungenau und unkonzentriert, wenn sie doch mal durchkommen. Auf der Gegenseite sieht es beim VfL ähnlich aus und so führte folgerichtig eine Standard zum einstigen Treffer der Partie. Bis gleich!

Warum braucht Valentini denn da so lange? Der Italiener, der wie Traut zur nächsten Saison zum KSC wechselt, bekommt den Ball am Sechzehner zugespielt und hat eigentlich freie Schussbahn. Doch die Verarbeitung dauert und dauert und letztlich dribbelt sich der Angreifer fest. Das war die letzte Szene der Hälfte.

Gute Nachrichten gibt es kurz vor der Pause für Bochum im Übrigen aus Ostwestfalen: Paderborn führt gegen Dresden mit 2:0, so dass die Gäste aktuell fünf Zähler Distanz zwischen sich und den Relegationsplatz bringen.

Fast wird ein Gestocher im Bochumer Strafraum gefährlich, der Ball landet bei Valentini an der Strafraumgrenze, sein Schuss kommt aber nicht durch.

Abseitstor! Die Szene bleibt heiß, von der Gegenseite wird der Ball nochmal in die Mitte geschlagen und am langen Pfosten steht Lechleiter völlig blank und zimmert den Ball in die Maschen. Der Assistent hebt allerdings die Fahne und liegt völlig richtig.

Immerhin die Ecken der Bochumer versprechen ein wenig Gefahr, erneut gewinnen die Männer von Neururer das Kopfballduell, in der Folge steht Aydin dann aber im Abseits.

Und wenn es dann doch mal schnell geht bei Aalen, wie hier nach einem schnellen Abwurf Fejzić, stehen sich die Hausherren vorne selbst im Weg. Eher zufällig kommt der Ball nach schlechtem Abspiel zu Bastians und der ballert im Sechzehner mit Lechleiter den eigenen Mann ab. Es gibt Abstoß.

Keeper Andreas Luthe fängt einen Steilpass vor Manuel Junglas ab und kollidiert mit dem übereifrigen Außenspieler. Es geht aber nach kurzem Schütteln für beide weiter.

Ein typisches dreckiges Tor verhilft den Gästen also zur Führung, im Abstiegskampf nimmt man das aber natürlich gerne mit. Ganz unverdient ist es zudem nicht, Bochum hatte, auf niedrigem Niveau allerdings, die besseren Szenen in der Offensive.

Auf der Gegenseite können die Männer aus dem Pott jetzt beweisen, dass sie Standards besser können. Auch hier gibt es die Ecke...

Fast bringt Florian Jungwirth unnötig Spannung rein: Dem Sechser misslingt ein Rückpass an die Verteidiger, Lechleiter schnappt sich die Pille, wird aber im Strafraum gestoppt.

Ćwielong per Kopf! Christian Tiffert bringt den Ball über die rechte Seite in den Strafraum, der Pole darf aus acht Metern frei hochsteigen und sein Kopfball streift nur Millimeter am linken Pfosten vorbei. Jasmin Fejzić wäre zur Not aber wohl auch zur Stelle gewesen.

Leandro Grech macht nach Ballgewinn ordentlich Dampf durchs Mittelfeld, sein Pass trägt Stürmer Lechleiter dann aber zu weit nach rechts raus und letztlich verpufft der Konter.

Daniel Buballa spielt sich mit einer sehenswerten Einzelleistung zunächst auf der linken Seite gut durch, legt sich das Leder aber dann ein wenig zu weit vor und auf dem Weg in den Strafraum trudelt der Ball dann über die Torauslinie.

Noch tasten sich die Teams ab und das Tempo ist überschaubar.

Aalen zieht das erste mal gefährlich über die rechte Seite auf, der Flachpass kommt an den Fünfer, wo Jungwirth so eben noch vor Hofmann klären kann.

Mirkan Aydin gehört der erste Abschluss des Spieles, sein Schuss aus 20 Metern, nachdem er sich robust im Laufduell gegen Hübner durchgesetzt hatte, fliegt aber deutlich links am Kasten vorbei.

Die Bochumer warten seit drei Spielen auf einen Sieg und Peter Neururer stellt sein Team auf drei Positionen um: Nach mehrmonatiger Verletzungspause kehrt Slawo Freier wieder in den Kader zurück und nimmt sofort seinen Platz in der Außenverteidigung ein. Auf der anderen Seite der Viererkette ist auch Felix Bastians nach überstandenen Allergieproblemen mit von der Partie und in den Sturm des 4-3-3 rückt Piotr Ćwielong. Eyjólfsson, Acquistapace und Sukuta-Pasu fallen dafür heraus.

Personell lässt sich der Übungsleiter der Hausherren trotz des deutlichen Misserfolges nicht beirren, bringt im Sturm für den Finnen Joel Pohjanpalo, der sich derzeit in seiner Heimat auf das Abitur vorbereitet, lediglich Enrico Valentini. "Not amused" war man derweil in Aalen über das Vorgehen des KSC, der unter der Woche den Wechsel von Sascha Traut zur nächsten Saison in den Wildpark bekannt gab. So kurz vor der eigenen Partie hätte es da sicherlich bessere Zeitpunkte für diese Bekanntgabe gegeben.

Zehn Spieltage vor Schluss biegt die Liga langsam aber sicher in die Zielgeraden ein und es bleibt im Zweifel immer weniger Zeit, etwaige Fehltritte auszumerzen. Daher werden im Tabellenkeller direkte Duelle wie das Heutige noch ausschlaggebender. Bochum muss auf dem 15. Tabellenplatz gegenüber der Konkurrenz, die größtenteils erst am Wochenende in den Spieltag eingreift, vorlegen und könnte mit einem Dreier vermeiden, sich am Ende der Runde auf dem Relegationsplatz wiederzufinden.