Deutschland » Bundesliga 2010/2011 » 19. Spieltag » Liveticker: Hamburger SV - Eintracht Frankfurt 1:0

Fazit:
Der schwache Auftakt zum 19. Bundesligaspieltag sieht im Hamburger SV einen verdienten Sieger. Allerdings haben sich die Gastgeber nicht mit Ruhm bekleckert. Gegen die von Verletzungen und Sperren gebeutelte Frankfurter Eintracht gab es über weite Strecken Leerlauf. So mussten es die Vollstreckerfähigkeiten des Jokers Mladen Petrić richten. Für die Gäste war heute mehr drin. Erst in den Schlussminuten spielte die Skibbe-Elf mit mehr Mut nach vorne, konnte aber über die gesamten 90 Minuten nicht eine hochkarätige Torchance herausspielen.

Die Hamburger fordern einen Elfmeter, weil Clark den Ball an den angelegten Arm geschossen bekommt. Wieder liegt Stark völlig richtig, weiterlaufen zu lassen.

In den letzten Minuten ist noch einmal richtig Dampf in der Partie. Warum die Eintracht erst so spät aufgewacht ist, dürfte ihr Geheimnis bleiben.

Ecke Frankfurt. Caio steigt am höchsten, kann den Ball aber nicht richtig drücken.

Kontergelegenheit für den HSV. Köhler klärt kurz vorm Strafraumeck mit viel Körpereinsatz gegen Zé Roberto.

Freistoß für die Eintracht, Köhlers Hereingabe ist viel zu flach und wird deutlich vor dem HSV-Strafraum von den Gastgebern abgefangen.

Nikola Petković hält Ben-Hatira. Es gibt für dieses klare taktische Foul zum Glück für den Bundesliga-Debütanten keine Gelbe Karte. Der Freistoß der Hamburger ist wie alle heute abend ungefährlich.

Wieder steht der abwanderungswillige Niederländer im Mittelpunkt. "Van the Man" fällt im 16er, aber da ist er eher auf seinen Gegenspieler aufgelaufen. Stark liegt wieder richtig, hier weiterspielen zu lassen.

...Altintop kommt zwar zum Kopfball, bringt aber nur eine Bogenlampe zustande. Die HSV-Abwehr kann klären.

Van Nistelrooy legt den Ball an der Strafraumgrenze per Kopf ab auf Ben-Hatira. Der ist heute mit seinen Vorlagen deutlich effektiver als mit seinen Abschlüssen. Die Kugel fliegt weit auf die Tribüne.

Jetzt ist die Eintracht gefordert. Mit ihrer rein auf Defensive ausgerichteten Taktik kommen die Gäste nach dem Treffer der Hamburger nicht weit.

...der mißlingt Köhler völlig, dennoch bleiben die Gäste in Ballbesitz. Die HSV-Abwehr scheint nicht völlig sattelfest zu sein, wenn sich die Frankfurter nur trauen.

Die Eintracht traut sich jetzt mehr, steht nicht mehr ganz so tief. Rost kann sich das Geschehen bislang aber noch in aller Ruhe anschauen.

Rode, der 20-jährige Debütant, lässt sich auch von van Nistelrooy nicht beeindrucken und läuft den Ball im eigenen Strafraum locker gegen den Niederländer ab.

Wie in Halbzeit Eins entpuppt sich die frühe Druckphase der Hamburger als kurzes, kraftloses Strohfeuer. Die Partie hat wieder das überschaubare Niveau von vor der Pause erreicht.

So könnte es gehen: ein zentimetergenauer Diagonalpass über 35 Meter findet seinen Weg zu Ben-Hatira, der den Ball direkt von rechts in den Strafraum weiterleitet. Dort kann die Frankfurter Abwehr das Leder abfangen.

Tolle Parade von Nikolov! Elia hat auf halblinks acht Meter vor dem Kasten freie Schussbahn. Im letzten Moment reißt Nikolov die Arme hoch und wehrt das Geschoss des Niederländers zur Ecke ab. Das war die mit Abstand größte Chance des Spiels!

Dritter Wechsel der Partie, zweiter beim HSV und wieder muss Veh auf eine Verletzung reagieren. Für Pitroipa geht es nicht mehr weiter, Petrić kommt für ihn in die Partie.

Halbzeitfazit:
Was bleibt von dieser ersten Halbzeit hängen? Der böse Zusammenprall von Gojko Kačar und Alexander Meier, die beide mit blutenden Wunden am Kopf ausgewechselt werden mussten. Ansonsten hüllt man besser den Mantel des Schweigens über diese 45 Minuten. Der HSV begann gut und versuchte die nachvollziehbare Unordnung in der völlig umformierten Frankfurter Hintermannschaft zu nutzen. Der Elan der Gastgeber ließ aber ebenso schnell nach, wie die Eintracht-Deckung an Sicherheit gewann. In den letzten 25 Minuten gab es gab es keine Torraumszenen mehr. Das torlose Unentschieden ist das gerechte Zwischenergebnis dieser enttäuschenden Partie.

Nur zwei Minuten lässt Stark wegen der langen Verletzungsunterbrechung nach dem Zusammenprall zwischen Meier und Kačar nachspielen. Aber seien wir ehrlich: Mehr von diesem Spiel brauchen wir auch nicht.

...diesmal darf sich Zé Roberto versuchen. Pitroipa kommt aus 18 Metern zum Abschluss, sein Schuss wird zur nächsten Ecke abgefälscht. Die bleibt aber ungefährlich.

...über Umwege kommt der Ball zu Ben-Hatira, der allerdings aus acht Metern nur einen kraftlosen Kopfball in die Arme von Nikolov hinbekommt.

Elia dribbelt sich gegen Ochs und Jung an der linken Eckfahne fest. Es geht im Moment nicht viel in der Hamburger Offensivabteilung.

Die Betreuer geben Zeichen, dass wohl auch Gojko Kačar das Spiel beenden muss.

Es sieht danach aus, als müssten die Gäste wechseln.

Das Niveau der Partie hat in den letzten Minuten doch deutlich nachgelassen.

Demel fällt im Strafraum. Stark liegt aber völlig richtig, nach der Berührung von Meier weiterlaufen zu lassen.

Hamburg zieht die Zügel wieder ein wenig an. Gegen diese ersatzgeschwächte Frankfurter Elf müssen heute drei Punkte das Ziel sein.

Gekas kontert, aber die HSV-Abwehr hat den Griechen bislang gut im Griff. Der Angriff endet noch vor dem Strafraum.

Jetzt muss Rost doch zum ersten Mal eingreifen. Aber der Schuss von Fenin stellt den Keeper nicht vor größere Probleme.

Die Fehler im Spielaufbau nehmen auf beiden Seiten zu. Der Hamburger Druck der ersten Minuten ist erst einmal erschlafft.

Pitroipa hat sich wieder berappelt und will aufs Spielfeld zurück.

Frankfurt versucht es über Altintop. Dessen schlampiges Abspiel an die Strafraumgrenze ist ein Opfer des aufmerksamen Westermann.

...Trochowski tritt den Ball an den zweiten Pfosten - zu weit, Demel kommt erst im Toraus an die Kugel.

Der HSV beginnt richtig forsch. Die Gäste haben allergrößte Mühe, dem Angriffswirbel der Hamburger in den ersten Minuten stand zu halten.

Auch die Eintracht ist offensichtlich nicht gewillt, sich hier zu verstecken. Die erste gefährliche Angriffsaktion endet allerdings in einer Abseitsstellung.

Die Mannschaften laufen ein. Wir wünschen euch viel Spaß mit dieser Partie und dem Weltfussball-Ticker!

Für Frankfurt gab es in den letzten Jahren nicht viel beim HSV zu holen. Der letzte Auswärtssieg an der Waterkant liegt mehr als 12 Jahre zurück. Thomas Sobotzik erzielte am 14. November 1998 das goldene Tor zum 1:0-Sieg der Eintracht. Schon damals im Eintracht-Kasten: Oka Nikolov. Statt mit Ruud van Nistelrooy und Änis Ben-Hatira hatte es der ewige Oka in jenem Spiel mit den HSV-Stürmern Tony Yeboah und Martin Dahlin zu tun.

Doch das Posten des Sportdirektors ist nicht die einzige Baustelle des Hamburger SV. Der in aller Öffentlichkeit vorgetragene Flirt von Ruud van Nistelrooy mit seinem Ex-Klub Real Madrid dürfte der Konzetration auf das heutige wegweisende Spiel nicht vereinfacht haben. Eine spanische Zeitung vermeldet heute entgegen aller Dementis der HSV-Verantwortlichen, dass der Wechsel für 1,5 bis 2 Millionen Ablöse bereits fix sei. Sehen wir den langen Niederländer heute abend zum letzten Mal in der Bundesliga?

Mit dem Sieg auf Schalke am vergangenen Wochenende hat der ambitionierte HSV sportlich erst einmal den Anschluss an die Europacupplätze erreicht. Dennoch ist von Aufbruchstimmung an der Elbe nicht sonderlich viel zu bemerken. Die Causa 'Sammer' drückt die Stimmung bei den Rothosen doch beträchtlich.