Deutschland » Bundesliga 2010/2011 » 31. Spieltag » Liveticker: VfL Wolfsburg - 1. FC Köln 4:1

Fazit:
Die Liga lebt weiterhin von der Spannung im Abstiegskampf. Fast alle Teams, die ganz unten drin stehen, haben an diesem Spieltag wichtige Zähler geholt und damit ist es auch wieder fünf vor zwölf beim 1. FC Köln. Mit dem 15. Gegentor im dritten Auswärtsspiel am Stück gehen die Geißböcke auf beim VfL Wolfsburg ein, die im fünften Spiel gerade einmal den ersten Sieg unter Magath feiern können. Vom Spielverlauf geht das Resultat auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung. Die Hausherren waren in allen Belangen überlegen und fahren einen eigentlich nie gefährdeten Erfolg ein. Die FC-Fans stehen konsterniert auf der Tribüne und schwanken zwischen Fassungslosigkeit und Frust. Wer mag es ihnen verdenken. Die Grün-weißen robben sich also an die Nicht-Abstiegsplätze heran und ziehen Köln richtig unten rein. Das war es aus Wolfsburg, ciao.

Cihi hat nochmal eine Schusschance von der linken Seite, doch auch den setzt er daneben. Danach ist Schluss.

Wieder macht es Novakovič, doch sein Visier ist überhaupt nicht eingestellt. Meilenweit drüber.

Auf dem Feld passiert derzeit reichlich wenig. Köln kann nicht mehr, Wolfsburg will nicht mehr.

Sie machen den Sack einfach nicht. Immer wieder gute Konterchancen für die Hausherren und immer wieder treffen sie die falschen Entscheidungen. Hier verdaddelt Diego den Moment des Abspiels und muss dann aus schlechter Lage selbst abziehen. Wolfsburg hat den Finger am Kölner Beatmungsgerät und kann es abschalten, allein sie trauen sich nicht.

...der Ball wird abgewehrt und dann sieht man die komplette Kölner Hilflosigkeit. Yabo versucht es aus sage und schreibe über 40 Metern. Immerhin trifft er das Tor, doch da steht halt noch einer zwischen den Pfosten.

Brečko fällt nicht viel ein und dann haut er die Kugel einfach mal nach vorne. Eigentlich harmlos, doch dann verschätzt sich Kjær mit der Flugbahn des Balles ganz gewaltig und plötzlich steht am langen Pfosten Novakovič frei. Der muss die Kugel aber halbhoch auf der Luft nehmen und aus spitzem Winkel hohes Riskio gehen. So landet die Pille dann im Nachmittagshimmel.

Zwanzig Minuten bleiben den Gästen hier noch, das so wichtige Remis zu erreichen. Zwar sind sie nun bemühter, aber das liegt auch daran, dass Wolfsburg nun mehr Wert auf die Defensive legt.

Freis! Da muss der erneute Anschluss fallen. Riesenpass in den Lauf von Freis, der auf rechts auf und davon zieht. Völlig alleine vor Benaglio versagen ihm dann die Nerven und so haut er das Leder fast Richtung Eckfahne!

Plötzlich drücken die Kölner. Da fragt man sich, warum erst jetzt? Jajalo kommt nach einem Abpraller zum Abschluss aus 23 Metern und haut weit vorbei. Aber nun tun sie wenigstens was fürs Spiel.

Er kam, sag und siegte? Dejagah mit der klasse Balleroberung vor dem zweiten Tor und nun trifft er selbst. Magath kann sich feiern lassen.

Da kommt Köln einmal wieder über die Mittellinie und schon rollt ein VfL-Konter. Diego zieht 25 Meter vor dem Tor noch mal auf und versucht dann quer zu spielen. Doch der Ballkünstler haut das Teil quer über den Rasen ins Seitenaus. Völlig unnötig und es gibt sofort die ersten Pfiffe.

Diego geht zur Ausführung einer Ecke und bekommt aus dem Kölner Block gleich zwei Geschenke. Ein Feuerzeug und ein Geldstück. Wieder einmal unschöne Szenen einzelner Idioten.

Mal ein Freistoß für die Gäste. Doch den haut Jajalo Keeper Benaglio aus 40 Metern direkt in die Fangarme.

Polak! Wie schon in der Vorwoche, steigt Polak am höchsten, doch diesmal trifft er nicht! Und das lag einzig und allein an Rensing, der erneut mit einem Riesenreflex auf der Linie retten kann. Köln noch geschlossen mit den Gedanken in der Kabine.

Keine weiteren Wechsel zur Pause.

Halbzeitfazit:
Statt Abstiegskampf erleben wir hier ein richtig gutes Bundesligaspiel. Vor allem der VfL Wolfsburg macht heute mächtig Betrieb und hätte eigentlich schon viel deutlicher führen müssen. Doch es gehen halt nicht alle Chancen rein und auf der anderen Seite hat man in dieser Saison mit Benaglio nicht den sichersten Rückhalt. Köln stand schon mit einem Bein über dem Abgrund und drohte auseinanderzufallen, da half der Wolfsburger Schlussmann den Gästen mit einem Geschenk wieder auf die Füße. Spanned bleibt es, bis gleich.

Erstes rustikales Einsteigen. Dejagah pflügt mal um sich, doch Perl ist ja für seine großzügige Linie bekannt und belässt es bei einer Ermahnung.

Tooor für 1. FC Köln, 2:1 durch Sebastian Freis
Es drohte das nächste Debakel in der Fremde und plötzlich schnuppern sie wieder Morgenluft. Einen Abpraller nimmt Freis am Strafraum direkt und netzt unten rechts ein. Doch kann man diesen Ball halten? Benaglio war auf alle Fälle dran und sieht dabei mehr als unglücklich. 111 Sekunden hatte der Zwei-Tore-Vorsprung gerade einmal Bestand.

Wieder hebelt ein schöner Angriff der Hausherren die komplette Defensive der Gäste aus. Ein Steilpass über die linke Seite und dann können sich die Gießböcke bei Mohamad bedanken, der in allerhöchster Not als einziger Verteidiger im eigenen Strafraum gegen Grafite retten kann!

Lange hat es gedauert, doch nun haben wir ihn. Den zweiten Torschuss der Kölner aufs Gehäuse von Benaglio. Clemens zieht von der Strafraumkante flach ab, doch genau auf den Keeper.

Riesenbock von Eichner gegen Mandžukić, der hinten links in der Kette den Ball völlig unnötig vertendelt. Der Kroate schaltet blitzschnell und zieht in die Mitte. Rückgabe auf Diego, doch im letzten Moment ist Mohamad dazwischen. Köln schwächelt hinten gewaltig.

Arne Friedrich machts spannend. Schwache Flanke der Gäste von der linken Seite, doch Friedrich hält seinen Fuß so unglücklich in die Hereingabe, dass die fast zur perfekten Vorlage für Novakovič geworden wäre. Auch ein 'dreckiges' Tor ist nun mal ein Tor und so wäre der FC beinahe zum Ausgleich gekommen.

...Novakovič machts und machts nicht gut. Halbhoch schlägt die Kugel in der Mauer ein.

Die Körpersprache bei den Gästen lässt nach dem Tor zu wünschen übrig. Köln hat hier am Rückstand zu knabbern und Wolfsburg hat enorm Selbstvertrauen getankt.

Die Stimmung am Siedepunkt, das VW-Stadion explodiert. Ein Schrei der Erleichterung hallte durchs weite Rund.

...Polak drückt und schiebt im Strafraum seinen Gegenspieler runter. Dumm nur aus Kölner Sicht, dass Schiri Perl nur den Ball verfolgt hat, sonst hätte es hier Strafstoß geben können.

Wolfsburg zeigt sich gegenüber der letzten Auftritt deutlich verbessert. Da ist Tempo drin, da ist Zug drin, die gehen in die Zweikämpfe. Das Treffen mit den Fans unter der Woche scheint Wirkung zu zeigen. Da lederten ein paar Anhänger ja richtig los und machten der Mannschaft deutlich, was sie von derer Leistung in dieser Saison halten.

Knapp 28.000 Zuschauer dürfte es heute bei sommerlichen Temperaturen in die VW-Arena geschafft haben.

Latte! Na das geht hier ja prima los. Eckball für die Gäste und dann taucht Freis komplett blank am Elfmeterpunkt auf und setzt das Teil an den Querbalken! Riesendusel für den VfL. So viel zumindest zum Thema Abteilung Attacke beim VfL in den Anfangsminuten...

Die Partie läuft. Der Schiri ist Günter Perl.

Der VfL beginnt mit der Doppelspitze Grafite / Mandžukić. Beim FC spielt heute von Beginn an Reinhold Yabo. Sein erster Bundesligaeinsatz in der Startelf.

Kurz vor dem Anpfiff melden wir uns zurück. Dann berichtet für euch von diesem Spiel Nico Schrimpf.

Bemüht man die Statistik, kann den Wölfen heute eigentlich nur ein Befreiungsschlag gelingen, denn so gut die Kölner zuletzt im heimischen Stadion aufgetreten sind, so dermaßen schwach waren sie in der Fremde. Der FC ist das schlechteste Auswärtsteam der Liga bei einem Torverhältnis von 14:37. Selbst die Schießbude Gladbach hat in der Fremde weniger Gegentore kassiert! Zuletzt fing sich der Geißbock elf Hütten in den Spielen in Gladbach und Hamburg.

Die ganz große Frage wird sein, ob Magath es schafft, sein Team endlich so einzustellen, dass sie siegfähig agieren. Bislang glänzte der Ex-Schalke-Trainer lediglich mit Attacken auf seine Vorgänger. Vier Spiele sind seit seinem Wiederantritt in der VW-Stadt bislang vergangen. Seine Ausbeute: drei von zwölf Punkten – miserabel!

Denn sollten die Wölfe heute den Geißbock aus Köln erlegen, haben sie sich zumindest erstmal mit drei Punkten von den Verfolgern Gladbach und St. Pauli abgesetzt und rücken damit auch wieder nah an Teams wie Frankfurt, aber auch wieder an den FC heran. Sollte Köln heute verlieren, trennen auch sie nur noch drei Punkte von den Wolfsburgern und im Kopf der FC-Spieler könnte das große Rechnen wieder losgehen.