Deutschland » Bundesliga 2012/2013 » 19. Spieltag » Liveticker: VfB Stuttgart - Bayern München 0:2

Fazit:
Der FC Bayern München holt auch in Stuttgart die drei Punkte und beweist erneut, dass man gegen Heimteams vor allem in der Defensive die Schotten dicht macht. Es bleibt bei einem einzigen Gegentor in dieser Saison auf des Gegners Platz. Stuttgart spielte eigentlich taktisch eine gute Partie. Eigentlich, denn niemand konnte mit Molinaro rechnen, der sich kurzzeitig das Bayern-Trikot übergezogen hatte. Seine unfreiwillige Vorarbeit zum 0:1 war der Türöffner für die Gäste, die danach überhaupt nichts mehr haben anbrennen lassen und die Partie letztlich völlig souverän nach Hause brachten. Die Schwaben können sich damit trösten, dass man gegen die Bayern meistens eh nicht gut ausgesehen hat und die Punkte woanders geholt werden müssen. Zum Beispiel am kommenden Spieltag in Düsseldorf. Auch der FCB muss wieder auswärts ran. Die Tuchel-Truppe aus Mainz wartet dann auf den Rekordmeister. Wir sagen tschüss aus Stuttgart, bis zum nächsten Mal.

Die Münchner spielen den Stiefel nun locker herunter. Da scheint nichts mehr zu passieren.

Jetzt traben Gomez und Shaqiri zur Seitenlinie. Da wird sich Gomez noch bedanken für drei Minuten gegen seinen Ex-Verein bei einem Spiel, das entschieden ist. Wenn irgendwas möglicherweise Unruhe bei den Bayern in den Verein bringen könnte, dann vielleicht das Duell um den Stammplatz im Sturm.

Dicke Chance! Mandžukić fast mit dem 0:3. Der Kroate taucht erneut frei vor Ulreich auf und probiert dieses Mal den Lupfer. Der VfB-Keeper hat aufgepasst und bekommt noch ein Körperteil dazwischen. Das wäre des Guten vielleicht auch zu viel gewesen.

Gelb-Rote Karte für Martin Harnik (VfB Stuttgart)
Dumm, dümmer, Harnik. Anders ist diese Aktion nicht zu beschreiben. Der hat schon Gelb, läuft hinter Ribéry her und als dieser den Ball abspielt folgt der Tritt von hinten in die Beine. Frust pur!

Die Bayern hätten damit elf Punkte Vorsprung auf Bayer Leverkusen, die gestern in Freiburg nur remis gespielt haben. Zwölf Zähler wären es auf den BVB. Sowas nennt man wohl Ruhekissen.

Tooor für Bayern München, 0:2 durch Thomas Müller
So einfach kann es dann gehen. Ein Pass auf die rechte Außenbahn durchbohrt die komplette VfB-Hintermannschaft. Mandžukić geht vollkommen blank Richtung Torauslinie und hat alle Zeit der Welt auf Müller zu warten. Der spritz im richtigen Moment durch den Fünfer und schiebt die perfekte Vorlage ein. Sein zehntes Saisontor!

Bei den Hausherren ist nun guter Rat teuer. Stuttgart fehlt es im Moment an einer Idee, wie sie hier ins Spiel zurückkommen können. Auf der anderen Seite haben sie nun überhaupt nichts mehr zu verlieren. Vielleicht kommt da gleich noch der Ruck durchs Team. Manchmal reicht ja eine gute Szene schon aus.

Fast das 0:2! Kroos bringt den Freistoß in die Mitte und dort schraubt sich Mandžukić aus sieben Metern am höchsten und zwingt Ulreich zu einer Glanzparade. So eben dreht er das Teil noch um den Pfosten.

Gelbe Karte für Antonio Rüdiger (VfB Stuttgart)
Es wird nun richtig hektisch. Rüdiger verwechselt die Sportart und rammt Ribéry ohne Not und ohne Aussicht auf den Ball einfach um.

Kein Elfmeter! Das sagt zumindest Schiri Meyer und nun drehen hier alle durch. Kroos war auf und davon und marschierte alleine auf das Tor von Ulreich. Von hinten kommt Niedermeier und legt Kroos im Strafraum. Mit viel Wohlwollen kann man sagen, dass Niedermeier auch irgendwie noch mit einer Zehenspitze am Ball war.

...und schon wieder ist der Ball im Netz! Tooor für die Bayern! Doch dieses Mal zählt der Treffer nicht. Kroos nimmt den Ball nach der Ecke aus 19 Metern und schießt Mandžukić an. Von dem prallt die Kugel genau auf den Fuß von Müller, der einfach nur einschieben braucht. Doch der soll im Abseits gestanden haben. Eine Millimeterentscheidung, aber im Zweifel wird hier gegen den Angreifer entschieden. Hoffen wir, dass der Assi an der Linie ganz genau hingeschaut hat.

Wie werden die Hausherren darauf reagieren? Und was geht nun wohl im Kopf von Molinaro vor? Da macht es seine Mannschaft bis hier hin richtig gut gegen abgemeldete Münchner und dann erweist er seinem Team einen solchen Bärendienst. Es ist auf jeden Fall jetzt schon die Vorlage des Spieltages.

Keine Minute ist gespielt und Meyer hat schon wieder drei Fouls geahndet. Es geht so verbissen weiter wie im ersten Abschnitt.

Weiterhin kein Durchkommen. Stuttgart zieht den Münchnern hier im Spielaufbau meistens schon den Zahn mit sehr hoher Laufbereitschaft und energisch geführten Zweikämpfen. So wird es gleich auch in den zweiten Abschnitt gehen und vielleicht trauen sich die Schwaben dann ja vor heimischer Kulisse auch noch ein wenig mehr zu.

Nach langer Zeit mal wieder ein Abschluss der Gäste. Nach einer Lahm-Flanke kommt das Leder kurz vor dem Fünfer zu Mandžukić, der aus der Drehung abschließt, aber dadurch den Schuss viel zu hoch ansetzt - drüber.

Dickes Ding! Und beinahe wären die Hausherren hier in Führung gegangen. Eine Flanke von der linken Seite segelt weit auf den langen Pfosten. Harnik nickt das Leder einfach mal Richtung Tor, Okazaki irritiert noch Neuer und der lässt die Kugel fast rein trudeln. Der Schlussmann hat das Leder erst im Nachfassen.

Gelbe Karte für Martin Harnik (VfB Stuttgart)
Die erste Gelbe geht an Stuttgart. Harnik springt mit ausgefahrenen Ellenbogen in die Rippen von Martinez und sieht vollkommen zurecht den Karton.

Wir haben das erste Lebenszeichen der Stuttgarter. Wieder geht es mit einem hohen Ball nach vorne. Ibišević legt prima per Kopf auf den mit nach vorne gelaufenen Okazaki ab, der sich aus 20 Metern mal ein Herz fasst. Klasse Schuss aus halbrechter Position auf die lange Ecke, wenn auch am Ende ein halber Meter gefehlt hat.

...Alaba, der seit kurzem ja für Freistöße von der rechten Seite zuständig ist und sich dabei meistens a la Cristiano Ronaldo versucht - zumindest was die Schusstechnik betrifft, läuft an und ballert die Kugel in den Oberrang. Und das ist dann auch schon der kleine aber feine Unterschied zum Madrider Weltstar.

...aber der war gar nichts. Hoch und weit fliegt das Leder in die Arme von Neuer.

Nun entgeht auch van Buyten einem Karton. Mit gestreckten Bein geht es in den Gegenspieler. Und auch hier reicht Meyer erstmal die Ermahnung.

Da kommen die Schwaben plötzlich überfallartig nach vorne geprescht. Langer Ball auf der rechten Seite auf Harnik. Der hat an der Torauslinie keinen Gegenspieler um sich herum und versucht den flachen Rückpass an die Strafraumgrenze. Zu hart gespielt, da kommt keiner mehr ran. Aber so schnell kann es heute gehen. Der VfB setzt auf Konter...

...es geht doch. Wir haben die erste Chance der Partie. Kroos bringt die Ecke auf den Kopf von Dante, der das lange Eck anvisiert. Nur hauchdünn streift das Leder über den Balken. Da hätte Ulreich wohl nur hinterher schauen können.

Die Münchner versuchen von Beginn an das Heft in die Hand zu nehmen. Wer mit einem forschen VfB gerechnet hat, sieht sich zunächst getäuscht. Auch in der Mercedes Benz Arena sehen wir in der Anfangsphase die langen Ballstaffetten der Süddeutschen. Oder wie Toni Kroos sagte: Wir spielen schon Tiki-Taka, nennen es nur anders.

Erster Zweikampf zwischen dem jungen Rüdiger und Ribéry. Der Stuttgarter bleibt Sieger. Das wird Selbstvertrauen geben, auch wenn er weiß, dass das heute eine extrem schwierige Aufgabe werden wird.

Florian Meyer hat soeben angepfiffen. Der Schiri leitete dieses Duell zuvor bereits fünf Mal. Vier Spiele davon gewannen die Münchner.

Stuttgart will keinen Respekt zeigen, das verdeutlicht auch die Aufstellung. Hinter der einzigen Spitze Ibišević agieren drei offensiv ausgerichtete Akteure. Stuttgart also mit dem gleichen Spielsystem wie die Bayern, bei denen erneut Mandžukić den Vorzug vor Gomez erhalten hat. Zudem muss auch Robben erst einmal von der Bank aus zusehen.

Vielleicht versuchen auch aus diesem Grund Manuel Neuer und Jupp Heynckes die Mannschaft vor dem Südschlager aufzurütteln. "Das wird kein Spaziergang", betonte Heynckes. "Das ist ein Klassiker, ein Südderby vor ausverkauftem Haus, eine Partie, die immer emotional aufgeladen ist. Wir werden uns steigern müssen. Darauf habe ich meine Truppe in den letzten Tagen hingewiesen." Und auch Neuer warnt: "Der VfB ist in dieser Saison eine Wundertüte. Wir [...] dürfen uns nicht überraschen lassen."

Zuletzt setzte es wettbewerbsübergreifend sieben VfB-Pleiten in Folge gegen den FCB. Der letzte Heimsieg datiert aus dem Jahr 2007. Beim damaligen 3:1 traf noch Mario Gomez doppelt für die Stuttgarter.

Die Münchner kamen in der Winterpause ohne Neueinkäufe aus - zumindest für die aktuelle Transferperiode. Es scheint aber auch so zu funktionieren, wenn da nicht die anhaltende Diskussion um den kommenden Trainer Pep Guardiola wäre. Wir werden in den nächsten Wochen sehen, ob sich die Spieler vom ganzen Gerede um den Spanier beeinflussen lassen oder nicht.

Beginnen wir mit dem VfB Stuttgart. Dort hat Sportdirektor Fredi Bobic die letzten Wochen damit verbracht, sich um Verträge zu kümmern. Seien es fünf Vertragsverlängerungen bei den Spielern, sei es die angestrebte Vertragsverlängerung von Coach Bruno Labbadia oder seien es Neuzugänge. Einer davon kam unter der Woche vom VfL Wolfsburg und könnte heute bereits eingesetzt werden. Die Rede ist vom Verteidiger Felipe Lopes. Er soll der teils schwachen Defensive mehr Stabilität verleihen. Der VfB hat die viertschlechteste Tordifferenz der Liga. Nur die drei letztplatzierten Teams sind schlechter.