Deutschland » Bundesliga 2013/2014 » 7. Spieltag » Liveticker: 1899 Hoffenheim - FC Schalke 04 3:3

Fazit:
Was für eine Spannung, was für eine Dramatik! 45 Minuten lang beherrschte Schalke 04 den Gastgeber aus Hoffenheim nach Belieben und führte völlig verdient mit 3:1. Der Elfmeterpfiff kurz nach der Pause verunsicherte die Schalker Abwehr und hauchte der TSG neues Leben ein. Letztlich müssen die Gelsenkirchener froh sein, hier einen Punkt mitgenommen zu haben, vergaben Roberto Firmino und Sven Schipplock in der Schlussphase doch zwei Hundertprozentige. 1899 wurde damit nur zum Teil für die kämpferischen Leistung in der zweiten Halbzeit belohnt. Bei Schalke bestätigt sich die Erkenntnis der ersten Wochen dieser Saison, dass die Abwehr die große Achillesferse dieser Mannschaft ist. Immerhin überzeugte Nachwuchshoffnung Max Meyer mit einer überragenden Vorstellung in den ersten 45 Minuten.

Boateng nimmt in der Nachspielzeit den Ball volley von der Strafraumgrenze. Die Kugel fliegt aber deutlich am langen Eck vorbei.

Für Modeste kommt Sven Schipplock ins Spiel. Kann er wie im letzten Jahr den Lucky Punch setzen?

Roberto Firmino scheitert an der Unterkante der Latte! Was für ein Bock von Jones! Der Schalker vertändelt als letzter Mann gegen Firmino, der allein auf den Kasten von Hildebrand zulaufen kann. Sein Schuss springt von der Unterkante der Latte ins Feld zurück.

Wieder spielen die Schalker im Strafraum mit dem Feuer. Aogo geht gegen Volland ungeschickt zu Werke, aber wieder bleibt die Pfeife des Schiris stumm.

Hoffenheim fordert den nächsten Elfmeter, nachdem Goretzka Beck im 16er geblockt hatte. Aber Sieberts Pfeife bleibt stumm.

Glück für Thesker. Wieder kann sich der Abwehrmann nur durch ein taktisches Foul helfen. Siebert belässt es bei einer Ermahnung - allerdings auch gegen den gefoulten Uchida, der den Schiedsrichter auf das zweite Foul Theskers hingwiesen hat.

Gelbe Karte für Stefan Thesker (1899 Hoffenheim)
Kurz nach seiner Einwechslung kann Thesker Farfan nur durch ein taktisches Foul stoppen.

Gelbe Karte für Tarik Elyounoussi (1899 Hoffenheim)

Da regt sich Farfan zurecht auf. Tarik Elyounoussi klammert und zerrt gegen den Peruaner. Als der sich losreißen will, pfeift Siebert zugunsten den Hoffenheimers.

Casteels fischt einen Kopfball von Boateng aus dem Eck, aber ein Treffer hätte nicht gezählt. Schiedsrichter Siebert hat vorher eine unfaire Aktion des Schalkers gesehen.

Freistoß für Schalke von der rechten Seite durch Aogo...

Tooor für 1899 Hoffenheim, 3:3 durch David Abraham
Abraham zirkelt den Ball über die Mauer hinweg ins linke Eck. Auch wenn es nicht die Torwartecke war - der sah nicht unhaltbar aus!

Gelbe Karte für Eugen Polanski (1899 Hoffenheim)
Jetzt gewinnt die Partie auch kartentechnisch an Farbe. Polanski, gerade noch gefoult, hält gegen Jones den Schlappen drauf. Korrekte Verwarnung.

...der Ball kommt hoch an den kurzen Pfosten, an dem sich Hildebrand trotz Hochbetrieb vor seiner Nase die Kugel schnappen kann.

Der schnelle Anschlusstreffer hat die Schalker Verteidiger etwas aus dem Konzept gebracht. Gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden dreschen Knappen-Verteidiger am Ball vorbei.

Was für ein Start für die Gastgeber in den zweiten Durchgang. Und sie legen nach, der nächste Ball ist aber zu lang für Modeste.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 2:3 durch Roberto Firmino
Volland schlägt im Strafraum der Schalker einen Haken, Aogo kommt zu spät und holt den Hoffenheimer von den Beinen. Klare Sache, Elfer. Roberto Firmino verlädt Hildebrand und schiebt locker ein.

Farfans Schuss landet am Außennetz. Aber ein Treffer hätte nicht gezählt, Farfan soll mit der Hand am Ball gewesen sein.

Halbzeitfazit:
Nach der besten Schalker Halbzeit in dieser Saison gehen die Gäste mit einer völlig verdienten 3:1-Führung gegen Hoffenheim in die Halbzeitpause. Bereits nach 13 Minuten führten die Knappen durch Tore von Boateng und Matip mit 2:0. Ein Patzer von Hildebrand, den Anthony Modeste ausnutzen konnte, brachte die Hoffenheimer wieder zurück ins Spiel. Danach entwickelte sich ein verteiltes Spiel ohne größere Chancen, bis Höger mit seinem Alleingang fünf Minuten vor der Halbzeitpause den alten Abstand wieder herstellte.

...um ein Haar hätte Meyer seine überragende Leistung in der ersten Halbzeit mit seinem ersten Bundesligator gekrönt. Aus 18 Metern kommt der 18-Jährige zum Schuss, jagt die Kugel mit vollem Risiko einen guten Meter über den Querbalken.

Tooor für FC Schalke 04, 1:3 durch Marco Höger
Schalke stellt den alten Abstand nach einem Alleingang von Höger wieder her. Er bekommt den Ball nach einem Aogo-Einwurf 40 Meter vor dem Kasten vor die Füße, läßt auf dem Weg zum Tor Firmino stehen und findet dann an der Strafraumgrenze die Lücke zwischen drei Abwehrleuten. Zu allem Überfluss rutscht dann auch noch Jannik Vestergaard aus und macht somit endgültig den Weg für Höger frei, der aus 13 Metern freistehen nur noch einschieben muss.

Der nächste tolle Pass von Meyer! Der 18-Jährige steckt an der Strafraumgrenze durch auf Clemens, der nur noch Casteels vor sich hat. Der Ex-Kölner reagiert aber etwas zu langsam, so dass der 1899-Keeper den Winkel zumachen kann. Clemens Schuss fliegt zwei Meter am rechten Pfosten vorbei.

Boateng erobert sich in der Spielfeldmitte den Ball und dribbelt sich bis zum Strafraum durch. Dort ist aber aufgrund einer deutlichen personellen Überzahl der Hoffenheimer Schluss.

Bis auf den Aussetzer von Hildebrand steht die vielgescholtene Abwehr der Schalker gut. Aber auch die Hoffenheimer lassen inzwischen kaum noch etwas anbrennen. Deshalb macht das Spektakel gerade Pause.

Wieder Foul, wieder Jones von hinten. 28 Meter vor dem Kasten darf Sejad Salihović ran...

Jones trifft Modeste von hinten. Es ist nicht das erste Foul von Jones. Das Schalker Rauhbein muss aufpassen, nicht frühzeitig mit Gelb belastet zu sein.

Boateng springt der Ball im Mittelkreis an die Hand - auch wenn es unabsichtlich war, Siebert pfeift diese Situation ab.

Das Spiel ist nach dem schnellen Hoffenheimer Comeback wieder völlig offen.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 1:2 durch Anthony Modeste
Was ist denn hier los? Eine gute Viertelstunde gespielt und zum drittenmal liegt er Ball im Netz. Dieses Ding muss sich Hildebrand ans Revers heften. Die Hereingabe von rechts landet in den Armen des Schalker Keepers, aber der lässt ihn vor die Füße von Andreas Beck prallen. Der findet - zufällig oder gewollt - Modeste, der aus vier Metern einschiebt.

Tooor für FC Schalke 04, 0:2 durch Joel Matip
So einfach geht das: Farfan flankt die Kugel an den Fünfmeterraum, Matip kann unbedrängt zum Kopfball steigen und netzt problemlos ein. Wie bei 0:1 hat Koen Casteels keine Abwehrchance.

...die Ecke bringt keine Gefahr für das 1899er-Gehäuse.

Die Schalker ziehen sich zurück und lassen die Hoffenheimer kommen.

Hoffenheim versucht zurückzuschlagen. Nach einem Freistoß durch Salihović kommt Jannik Vestergaard zum Kopfball, wird dabei aber gestört und kann die Kugel nicht druckvoll auf das Gehäuse der Schalker bringen.

Roberto Firmino wird auf halbreichts steil geschickt, aber Aogo hat aufmerksam bereinigt.

Die Gedanken vor allem der Hoffenheimer Spieler und Fans dürften auch bei Boris Vukčević sein. Genau vor einem Jahr verletzte sich der Mittelfeldspieler bei einem Unfall lebensgefährlich. Sieben Wochen lag Vukčević im Koma, seitdem befindet er sich der der Reha.

Deutlich größere Probleme hat auf der anderen Seite Jens Keller. Julian Draxler fällt mit Knieproblemen aus und erweitert die lange Liste der Schalker Ausfälle. Dafür ist das zweite Problem-Knie der Knappen, und zwar das von Kevin Prince Boateng, wieder einsatzbereit. Neben Boateng darf nach seiner überzeugenden Vorstellung gegen Darmstadt Shootingstar Max Meyer in der Startelf ran. Dafür sitzt Ádám Szalai, der am Mittwoch im DFB-Pokal gegen Darmstadt trotz noch nicht überwundener Grippe in der Startelf stand, heute nur auf der Bank.

Gegen seinen alten Arbeitgeber gilt es für Markus Gisdol eine beeindruckende Serie zu verteidigen: In bislang fünf Duellen gegen Schalke vor eigenem Publikum gab es noch keine Niederlage. Zwei Siege und drei Unentschieden stehen für die Kraichgauer zu Buche. Gut in Erinnerung ist das letzte Spiel der beiden Teams in der Rhein-Neckar-Arena. In der Nachspielzeit erzielte der kurz zuvor eingewechselte Sven Schipplock den 3:2-Siegtreffer für die TSG.

In Hoffenheim wissen sie ebenfalls noch nicht, wohin der Weg in dieser Saison gehen wird, zu schwankend sind die Leistungen der jungen Mannschaft. Der 5:1-Demontage des HSV folgte ein aufregendes 3:3 gegen den SC Freiburg und eine 2:6-Niederlage gegen den VfB Stuttgart. Zuletzt wurde Gladbach zuhause mit 2:1 geschlagen und gegen Wolfsburg mit dem gleichen Ergebnis verloren.