Deutschland » Bundesliga 2013/2014 » 1. Spieltag » Liveticker: Hannover 96 - VfL Wolfsburg 2:0

Drei Minuten gibt es als Zusatz.

Nicht Wolfsburgs Tag! Man muss ein Kompliment an die Gäste richten, die hier ohne Unterlass nach Kräften nach vorne spielen. Schäfer schlenzt von der linken Strafraumkante den Ball an die Unterkante der Latte, den Rebound köpft Sio knapp vorbei. Es soll einfach nicht sein.

Tooor für Hannover 96, 2:0 durch Szabolcs Huszti
Und dann ist der Deckel drauf: André Hoffmann steckt auf den Ungar am rechten Fünfer durch, in der Mitte hebt Naldo das Abseits auf und zum zweiten Mal an diesem Tag wird Diego Benaglio getunnelt. Aus dieser Distanz allerdings kein Vorwurf an den Schweizer.

Der Kameruner wird die Wölfe aller Voraussicht nach in Richtung Frankreich verlassen, das sind mit ziemlicher Sicherheit seine letzten Minuten im Dress der Niedersachsen.

Schäfer hat es auf dem Fuß! Jaja, so könnte es gehen: Schäfer ist allein auf weiter Flur, geht aber links einfach mal im Alleingang durch und sein Versuch aus spitzem Winkel ist gefährlicher, als das dem Gastgeber recht sein dürfte.

Vieirinha probiert es aus 30 Metern und das muss er auch, weil das Sturmzentrum der Wölfe nicht mehr besetzt ist. Der Schuss geht weit vorbei, Diego zielt da kurze Zeit später schon genauer, trifft den Kasten aber auch nicht.

Bei den Angriffen haben die 96er jetzt regelmäßig Überzahl, nutzen das aber einfach nicht aus. Eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis es hier zugunsten der Hausherren spielentscheidend klingelt.

Müssen wir uns über diese Szenen im Nachhinein noch unterhalten? Nächste Großchance, Diouf legt in der Box auf den eben Eingewechselten ab, doch Jan Schlaudraff schiebt das Leder aus zehn Metern fünf am Kasten vorbei.

Muss die Entscheidung sein! Pander bereitet über links vor, schickt Mame Diouf auf den Weg und in letzter Sekunde blockt Ricardo Rodríguez den Abschluss zur Ecke. Hier schließt der Senegalese zu unüberlegt ab.

Auf der anderen Seite wissen wir aus der letzten Saison, dass sich die Slomka-Elf schwer tut, wenn sie mal selbst das Spiel machen müssen. Aktuell bleibt den Hausherren aber wohl nichts andere übrig, weil der VfL ihnen jetzt doch den Platz überlässt.

Hannover bleibt bei seiner Linie: Auch mit zwei Mann mehr werden ausnahmslos Schnellangriffe gefahren. Leon Andreasen schickt Mame Diouf, der wird aber ausreichend abgedrängt, um den Schuss aus spitzem Winkel zu einer einfachen Aufgabe von Diego Benaglio werden zu lassen.

Gelbe Karte für Salif Sané (Hannover 96)
Zu harter Einsatz im Mittelfeld.

Gelb-Rote Karte für Timm Klose (VfL Wolfsburg)
Anders als der erste Platzverweis ist dieser unstrittig: Klose ringt Mame Diouf nieder, der gerade dabei ist ihn zu überlaufen. Klares taktisches Foul und da muss sich der Innenverteidiger cleverer verhalten.

Da hat der Mittelfeldmann wieder das frühe Tor für seine Truppe auf dem Fuß, vergibt aber erneut.

Die erste Chance gehört den Gästen: Ivica Olić tankt sich am rechten Fünfer durch, der Winkel wird für den Kroaten dann allerdings zu spitz.

... gradlinig gespielt und Szabolcs Huszti nimmt die Flanke von links am langen Pfosten volley ab, erwischt das Leder aber nicht richtig und so rauscht das Ding meterweit vorbei.

Hannover bleibt über Konter gefährlich: Edgar Prib legt auf Bittencourt ab, da der Abschluss aus 16 Metern aber zu zentral gerät, wird diese Koproduktion der Neuzugänge nicht gefährlicher.

Nach langer Zeit kommt Hannover über Mame Diouf wieder zum Abschluss, am langen Pfosten köpft der Senegalese aber deutlich drüber.

Gelbe Karte für Szabolcs Huszti (Hannover 96)
Auch der Ungar landet für ein Foulspiel an Diego im Notizbuch.

Wie dem auch sei, Wolfsburg liegt hinten und die Aufgabe wird nicht einfacher.

Hinten bleiben die Gäste wackelig: Naldo vertändelt den Ball als letzter Mann gegen Edgar Prib, doch der Winkel wird links zu spitz und so wird der Fehler des Innenverteidigers nicht bestraft: Der Abschluss ist in der kurzen Ecke für Benaglio Formsache.

Hannover beschränkt sich auch als Gastgeber mit der Führung im Rücken nur auf Konter. Können sie derzeit allerdings auch, denn das Spiel des Gegners in die Spitze hat die Slomka-Truppe im Griff.

Vielleicht geht bei den Gästen jetzt mal etwas über eine Standard: Christian Träsch holt auf rechts den Freistoß heraus...

Diese Grabenkämpfe gehen aber derzeit vermehrt an die Hausherren, die Doppelsechs mit Stindl und dem Torschützen hat das im Griff.

Vor allem Diego kann das Spiel noch nicht wie gewünscht lenken, er wird im Mittelfeld schnell angegangen und gestört. Natürlich weiß auch Hannover, dass er essentiell für den Erfolg der Wölfe ist.

96er Konterspiel: In 10 Sekunden vom Ballgewinn zum Abschluss, so stellt sich das Slomka vor. Dem Dänen ist das Tor zu gönnen, nach langer Leidenszeit hofft der Mittelfeldmann endlich mal auf eine verletzungsfreie Saison.

Den Freistoß zimmert Leon Andreasen aus gut 30 Metern einfach mal drauf, in der Box fälscht Diouf noch ab und macht das Teil fast gefährlich, aber letztlich kullert das Leder zwei Meter am rechten Aluminium vorbei.

Der nächste Neuzugang feuert: Edgar Prib hat im linken Strafraum bedenklich viel Platz und Zeit, darf sich drehen und schießen, doch gegen diesen Versuch auf die kurze Ecke ist Benaglio zur Stelle.

Aber dann Mame Diouf, der nach einer Flanke von Hiroki Sakai seinen Gegenspieler Christian Träsch energisch überspringt und Benaglio zu einer ersten Parade zwingt. Der Keeper lenkt den wuchtigen Versuch über die Latte...

... Stürmerfoul und es geht mit Freistoß weiter. Der schweizer Nationalkeeper im Tor der Gäste wurde am Fünfer regelwidrig angegangen.

Beide Teams gaben sich im Pokal übrigens keine Blöße, Hannover schlug Victoria Hamburg mit 2:0 und die Wölfe setzten sich gegen den KSC durch.

Koo muss hier gleich mal netzen! Lange hat es bis zur ersten Großchance nicht gedauert, Olić steckt stark auf den Südkoreaner durch und der scheitert im zentralen Sechzehner aus acht Metern an Zieler.

Wir dürfen also gespannt sein, wie beide Teams heute in die Saison starten. Auf dem Papier haben die Wölfe dank einer eingespielten Elf und planmäßiger Vorbereitung die besseren Karten auf eine angemessene Frühform, doch die jüngste Statistik darf dem Gastgeber Hoffnung machen. Denn vier der letzten fünf Duelle konnte 96 gewinnen.

Anders als der heutige Gegner muss man in Hannover zusätzlich Abgänge von Leistungsträgern wie Pinto, Mohammed Abdellaoue, Konstantin Rausch oder Johan Djourou kompensieren. Im 4-2-3-1 sollen unter anderem die Neuzugänge Salif Sané in der Innenverteidigung und Edgar Prib und Leonardo Bittencourt in der Offensive diese Lücken schließen. Mit diesem Personal will man zurück zu der alten Konterstärke und gleichzeitig die Defensive stabilisieren: Denn 62 Gegentore in der letzten Saison war der drittschlechteste Wert der Liga.

Bei den Gästen ging es in dieser Somemrpause vor allem darum, endlich Felix Magath aus dem System zu bekommen. Der Kader wurde unter Neu-Manager Allofs merklich ausgedünnt und man setzt auf Nachwuchs und Kontinuität. Insofern verwundert es nicht, dass in Dieter Heckings erster Startelf nur zwei neue Gesichter zu sehen sind: Im 4-2-3-1 feiert in der Innenverteidigung Timm Klose, aus Nürnberg gekommen, sein Debüt und auch der aus Augsburg zurückgekehrte Ja-Cheol Koo steht auf dem Platz. Davor sind alle Augen vor allem auf Diego gerichtet, der auch in dieser Spielzeit die zentrale Figur der Wölfe sein soll. Verzichten müssen die Gäste heute noch auf die Verletzten Helmes und Dost sowie den gesperrten Hasebe.

An den Tasten führt Euch Janosch Ferda durch die Partie! Viel Spaß!