Deutschland » Bundesliga 2013/2014 » 28. Spieltag » Liveticker: Hannover 96 - Werder Bremen 1:2

Fazit:
In einem sehenswerten Nordduell sichert sich Werder mit einem Last-Minute-Tor die wichtigen Punkte und setzt sich damit vorentscheidend von den Abstiegsrängen ab. Während die Bremer den ersten Durchgang weitesgehend dominieren, aber nach vielen vergebenen Chancen unverdient in Rückstand geraten, ist Hannover in der zweiten Halbzeit die aktivere Mannschaft, kassiert jedoch die bittere Pleite vor den eigenen Fans. Ein Unentschieden wäre hier wohl das gerechtere Ergebnis gewesen und so muss Hannover den Blick zunächst mal nach unten richten, um nicht noch ernsthaft in den Abstiegskampf gezogen zu werden. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch.

Schulz hat die letzte Chance! Szabolcs Huszti flankt noch einmal von rechts mit Gefühl auf Schulz am langen Pfosten, dessen Flugkopfball aber nur das Außennetz zum zappeln bringt. Danach ist Schluss!

Zwei Minuten gibt es obendrauf. Der 18-jährige wird einfach nochmal reingeworfen, um hier vielleicht irgendwie noch irgendwas zu machen.

Aber erst einmal Junuzović! Der Außenspieler schlenzt aus halblinker Position die lange Ecke an und Zieler, der eine exzellente Vorstellung abliefert, lenkt den Ball zur Ecke.

Nils Petersen setzt sich am Sechzehner gut gegen zwei durch, Christian Schulz kann dahinter aber die Situation bereinigen.

Kann jemand noch für den "Lucky Punch" sorgen? Ein Punkt ist für beide Teams keine Katastrophe, man hätte aber sicherlich auf mehr gehofft.

Gelbe Karte für Lars Stindl (Hannover 96)
Der Schiedsrichter ahndet einen verbalen Verstoß und deutet an, dass der Außenspieler sich einmal zu oft über Entscheidungen beschwert hat.

Auch Bremen wechselt, Elia hatte in der zweiten Hälfte nicht mehr so viele Szenen, bereitete aber den Ausgleich vor.

Der lettische Stürmer wirkte in vielen Aktionen unglücklich und wird nun ersetzt.

Was ist nur an diesem Wochenende mit den Schiedsrichter los? Gestern verletzte sich ja Michael Weiner schwer und Schmidt humpelt hier auch bedenklich über den Platz und muss kurz mit dem medizinischen Personal der Hausherren reden.

Di Santo! Die Gäste kontern, Elia wird rechts geschickt, tankt sich clever gegen den mit zurückgeeilten Schlaudraff durch und flankt auf den Torschützen des Ausgleichs. Am kurzen Pfosten kann er das Leder per Kopf jedoch nicht mehr aufs Tor bringen.

Raphael Wolf wirkt bei einer Ecke von Szabolcs Huszti etwas unentschlossen, kann das Leder aber im Nachfassen aus dem Himmel fischen.

Der ausgewechselte Senegalese konnte heute nicht überzeugen und wird ersetzt. Leonardo Bittencourt war nach Meinung des Trainers zuletzt überspielt und musste deshalb heute zunächst auf der Bank platznehmen.

Schön zu sehen, dass Hannover sich von dem Ausgleich nicht beirren lässt und mutig nach vorne spielt.

Unterm Strich geht der Ausgleich aufgrund der Bremer Bemühungen auch im ersten Durchgang völlig in Ordnung. Zlatko Junuzović hatte den Ball für die Gäste im Mittelfeld erkämpft.

Stürmerfoul? Artjoms Rudņevs geht auf dem Weg zum Sechzehner zu Boden und er deutet alles auf ein taktisches Vergehen und die erste Verwarnung der Partie hin. Schiri Schmidt zeigt aber in die andere Richtung, was ein Pfeifkonzert zur folge hat.

Erneut kommt Santiago García über links und Andreasen muss am Fünfer klären. Das Spiel nimmt so langsam wieder Tempo auf.

Hat Raphael Wolf Auge oder Glück? Stindl serviert einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Sechzehner und der Ball rauscht unberührt knapp am rechten Pfosten vorbei. Diese Szenen sind für den Keeper immer unangenehm, weil er nie sicher sein kann ob nicht noch jemand an den Ball kommt.

Die ersten Ballstafetten gehören aber erneut den Bremern, die sich vorsichtig in die gegnerische Hälfte testen.

Tooor für Hannover 96, 1:0 durch Szabolcs Huszti
Der Ungar wird rund 18 Meter halbrechter Position vor dem Tor der Bremer gelegt und tritt selbst an. Er zirkelt den Ball auf Höhe der Strafraumkante in die rechte Torecke. Wolf ist noch dran, sieht den Ball aber spät und kann das Leder so nicht mehr entscheidend ablenken.

Nicht ungefährlich: Das Tempo ist in dieser Phase auf beiden Seiten hoch. García flankt über links auf Hunt, dem am Fünfer komplett freistehend aber die entscheidenden Zentimeter fehlen, um das Ding richtig scharf zu machen.

Biegen wir jetzt in einer besseren Phase der Hausherren ein? Hannover wirkt nun zielstrebiger.

Artjoms Rudņevs schenkt einen Konter komplett sinnfrei her, weil sein 5-Meter-Pass auf die rechte Seite direkt beim Gegner landet. Schwach!

Dann versucht es Stindl eben alleine! In der Folge findet der Außenspieler erneut keinen Anspielstation vor dem Sechzehner und dann schlenzt er einfach mal die rechte Ecke an. Knapp streift der Ball vorbei, Raphael Wolf wäre aber wohl zur Not noch hingekommen.

Wenn überhaupt kommt der Gastgeber nur über Flanken in den Sechzehner der Werderaner und das ist ungefährlich. Hier fehlt in der Mitte sogar jedweder Abnehmer.

Vorhin hatte Prödl am eigenen Sechzehner noch per Kopf die Ecke geklärt, hier bringt er offensiv für seine Truppe ebenfalls die Birne an den Ball, es fehlt aber ein gutes Stück zum Glück.

Santiago García bleibt liegen und muss kurz behandelt werden. Es geht aber weiter beim Argentinier, der ja erst heute von einer Verletzung in die Startelf zurückgekehrt ist.

Wie lange hält Zieler sein Team noch im Spiel? Letztlich flippert der Ball glücklich zu Elia im rechten Strafraum nachdem sich Hunt eigentlich festläuft, doch warum der Niederländer da so freisteht ergibt sich logisch trotzdem nicht. Aus spitzem Winkel scheitert er am Bein des Keepers und da wäre der Querpass an den Fünfer wohl die bessere Variante gewesen.

Auch das ist zu zentral: Elia legt für Philipp Bargfrede zurück und der Sechser feuert aus 18 Metern einen straffen Schuss ab. Zieler ist mit den Fäusten zur Stelle.

Zieler muss sich langmachen! Fritz legt sich das Leder aus halbrechter Position am Strafraum auf den Linken und schlenzt auf die lange Ecke. Der Keeper der Hausherren lenkt den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten!

Endlich steht Elia mal nicht im Abseits, wird aber nach dem Steilpass von Zlatko Junuzović rechts zu weit nach außen getragen und muss abdrehen.

Elia rennt zum zweiten Mal in dieser Anfangsphase ins Abseits, Clemens Fritz hatte den Niederländer geschickt.

Einen ersten Eckball der Hausherren pflückt Raphael Wolf am Fünfer herunter.

Damit rein in die ausverkaufte Arena! Werder spielt in weiß, Hannover in rot-schwarz.

Wir dürfen gespannt sein, wie die Zähler heute verteilt werden. Dem Gewinner winkt viel Ruhe im Mittelfeld der Tabelle, der Verlierer muss sich eventuell nochmal ernsthafter mit dem Abstiegskampf beschäftigen. Schiedsrichter der Partie ist Markus Schmidt, dem Wolfgang Walz und Kai Voss an den Seitenlinien assistieren.

Ähnlich wie der Gegner hofft auch Hannover zu Hause auf den Befreiungsschlag und kann auf die Statistik bauen, denn in den letzten 14 Duellen der Kontrahenten gewann nur einmal das Auswärtsteam. Coach Tayfun Korkut erwartet heute von seiner Truppe wieder mehr Entschlossenheit und Leidenschaft als das zum Beispiel unter der Woche in Hoffenheim der Fall war. Ziel sei die magische 40-Punkte-Marke, die laut der Historie einen Verbleib in der Liga garantieren würde.

Dass eine negative Reaktion von den Rängen in Richtung Hunt zu erwarten ist, daran glaubt Coach Robin Dutt allerdings nicht, der heute auf Felix Kroos verzichten muss und sein Team auf insgesamt vier Positionen verändert. Santiago García und Philipp Bargfrede kehren nach ausgestandener Verletzung beziehungsweise abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf, zudem verstärken Eljero Elia und Cédric Makiadi die 4-2-3-1-Startformation.

Beide Kontrahenten erlebten bislang eine rabenschwarze englische Woche. Die Parallelen beschränken sich aber nicht nur auf zwei Niederlagen und sechs Gegentore an den letzten zwei Spieltagen. Auch tabellarisch liegt man mit 29 Punkte gleichauf, vor allem aber viel zu nah an den Abstiegsrängen. Es ist ein wenig das Duell derer, die unten noch mit reinrutschen könnten und das will man beiderseits natürlich tunlichst vermeiden.