Deutschland » DFB-Pokal 2012/2013 » Viertelfinale » Liveticker: Kickers Offenbach - VfL Wolfsburg 1:2

Fazit:
Die Pokalreise der Kickers aus Offenbach endet im Viertelfinale. Nach einer über 90 Minuten kämpferisch brillianten Leistung muss man sich dem VfL Wolfsburg mit 1:2 beugen. Die Gäste fanden in der ersten Hälfte überhaupt keinen Zugriff in der Offensive. Offenbach verteidigte leidenschaftlich, ließ nichts zu und hatte gute Chancen nach Kontern. In der zweiten Hälfte spielten die Wölfe ihre Klasse aber aus und gingen durch Olić und Dost vermeintlich sicher in Führung. Stadel markierte zwar noch den hochverdienten Anschlusstreffer, doch zu mehr sollte es nicht reichen. Damit steht der VfL im Halbfinale und kommt seinem Ziel Europapokal doch noch näher, wenn auch über Umwege. Dem OFC bleibt nur noch der Abstiegskampf in der Liga, sowie der Existenzkampf mit den Finanzen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Gute Nacht!

...doch daraus wird nichts. Diego setzt auch nicht zum Kunstschuss ins leere Tor aus 60 Metern an, sondern nimmt lieber weiter Zeit von der Uhr. 40 Sekunden noch.

Vieirinha muss vom anderen Ende des Feldes zur Auswechselbank. Das bringt viel Zeit für den VfL. Träsch soll das Ergebnis mit über die Zeit bringen. Zwei Minuten noch.

Die Schlussminuten laufen. Offenbach sucht die letzte Chance auf das 2:2. Doch der VfL lässt natürlich die Uhr ticken. Ganz im Stile einer Bundesligamannschaft wird nun jede Sekunde ausgekostet.

...diesmal flankt Reinhardt in die Mitte, doch Feldhahns Kopfball aus zwölf Metern landet in den Armen von Benaglio. Die Wölfe wackeln jetzt nochmal bedenklich.

...Reinhardt läuft an und setzt die Kugel drüber. Keine Gefahr für Benaglio. Auf den Rängen hält es nun niemanden mehr auf den Sitzen. Geht da noch was für den OFC?

Tooor für Kickers Offenbach, 1:2 durch Marcel Stadel
Jetzt wird es nochmal richtig prickelnd am Bieberer Berg! Stadel macht den hochverdienten Anschlusstreffer! Nach einem langen Freistoß fast von der Mittelline taucht Stadel links ganz alleine im Strafraum auf und vollendet trocken ins rechte Eck zum 1:2 aus sicht der Kickers.

Sie geben sich immerhin nicht auf! Vogler geht am Strafraum ins Duell mit Madlung, setzt sich mit etwas Glück durch und prüft Benaglio aus zwölf Metern. Der Keeper kann aber parieren. Noch ist die Messe hier nicht gelesen.

Die Luft scheint raus zu sein. Der OFC wehrt sich zwar nach Kräften, aber heute reicht das eben nicht, um einen weiteren Erstligisten aus dem Pokal zu kegeln. Nur wenn jetzt ein schneller Anschlusstreffer gelingt, könnte es nochmal spannend werden. Danach sieht es allerdings nicht wirklich aus.

Fahrlässig vergebene Chance des VfL! Olićs Flanke von links erreicht Diego am Elfmeterpunkt, doch der Spielmacher braucht zu lange für seinen Abschluss, sodass die Hausherren zunächst klären können. Vieirinha rechts im Strafraum ist auch nicht gerade die personifizierte Torgefahr, scheitert mit seinem Tänzchen an Stein. Polák setzt aus der Distanz nach, doch Wulnikowski hat die Kugel im Nachfassen. Durchatmen auf den Rängen.

Feldhahn hat es auf dem Fuß!! Da war die große Chance auf den Ausgleich! Nach einem erneuten Freistoß aus dem Halbfeld bekommen die Wölfe den Ball nicht geklärt. Rathgeber treibt den Ball rechts nach vorne, dringt in den Strafraum ein und legt dann mit der Hacke für Feldhahn auf. Fünf Verteidiger stehen da um die zwei Offenbacher, aber keiner greift an. Aus 14 Metern rechter Position zieht Feldhahn flach ab und verfehlt das lange Eck nur um Zentimeter! Das Publikum ist nun natürlich wieder da.

...und der war nicht schlecht! Reinhardt visiert die rechte Ecke an. Der Ball fällt urplötzlich wie ein Stein nach unten, sodass Benagliio mit vollstem Einsatz zur Ecke klären muss.

Diego! 25 Meter vor dem Tor setzt der Brasilianer zum Dribbling an, geht an zwei Mann vorbei und schießt dann aus 15 Metern mit hohem Risiko. Drüber!

Dost mit der Chance auf das 2:0! Nach einer Flanke von Schäfer tritt der Niederländer zum ersten Mal überhaupt in Aktion. Aus zwölf Metern lässt er einen wuchtigen Kopfball los und zwingt Wulnikowski damit zu einer schönen Parade.

Der Stimmung auf dem Bieberer Berg hat der Gegentreffer einen deutlichen Knacks versetzt. Man spürt, dass der VfL nun Oberwasser bekommt und auch, dass die Kickers nun mehr riskieren müssen. Das bietet den Wolfsburgern dagegen Räume, um ihr Offensivspiel aufziehen zu können.

Tooor für VfL Wolfsburg, 0:1 durch Ivica Olić
Und dann klingelt es doch! Hasebe flankt aus dem rechten Halbfeld einfach mal in die Mitte. Dort faustet Wulnikowski fahrlässig am Ball vorbei. Hinter ihm steht Olić goldrichtig. Von der Brust des Kroaten springt die Kugel über die Linie. Das ist das erste Gegentor des OFC im laufenden Wettbewerb.

Weiter geht's! Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Wie schon in den Spielen gegen Fürth, Union Berlin und Düsseldorf treibt Offenbach auch den nächsten Favoriten zur Ungeduld. Während die Kickers tief stehen und den Wölfen damit keine Torchance erlaubten, hatten die Hausherren ihrerseits gute Möglichkeiten, in Führung zu gehen. So stellt man sich einen Pokalfight vor, auch wenn er bislang doch sehr einseitig verlief. Bis gleich!

Nach einer Flanke von Schäfer aus dem linken Halbfeld kommt Polák aus 14 Metern relativ harmlos zum Kopfball. Die Kugel geht weit rechts vorbei.

Benaglio muss sich jetzt mal gehörig strecken! Schwarz hat am rechten Strafraumeck ganz viel Platz und visiert das kurze Eck an. Benaglio ist zwar da, muss gegen den platzierten Schuss aber einiges aufbieten, um zur Ecke zu klären. Diese bleibt dann aber ungefährlich. Wolfsburg ist zwar spielerisch überlegen, aber Offenbach hat die Chancen. Auch, wenn es wenige sind. Das sind immer noch mehr als auf Seiten der Gäste.

Fußball wird inzwischen auch wieder gespielt. Am Gesamtbild hat sich aber nichts geändert. Der VfL rennt ohne Idee an, der OFC verteidigt geschickt. Alles sieht nach einem torlosen Remis zur Pause aus.

Nach einem Freistoßpfiff zugunsten der Wolfsburger bekommt Schiedsrichter-Assistent Salver einen vollen Bierbecher an den Arm geworfen. Eine unschöne Szene. Dabei herrschte da viel Theater um nichts. Der Freistoß von Diego landete dann in den Armen von Wulnikowski.

Vieirinha verstolpert den Ball! Olić setzt sich mal links durch, gibt von der Grundlinie halbhoch in die Mitte. Vieirinha kommt da ziemlich freistehend an die Kugel, zeigt aber einen technischen Fehler, sodass die Verteidigung der Hausherren klären kann. Da muss der Portugiese viel mehr draus machen.

Zum ersten Mal hat der VfL etwas Platz in der Hälfte der Kickers. Diego wird auf den rechten Flügel geschickt, flankt an den kurzen Pfosten, doch dort kommt Dost einen Tick zu spät. Kleineheismann klärt zur Ecke. Diese verpufft dann aber erneut.

...nach der Hereingabe liegt der Ball links im Strafraum ziemlich lange frei. Olić ist zu überrascht, Madlung kommt nicht mehr heran, Wulnikowski wirft sich mit vollem Einsatz dazwischen und bekommt den Freistoß zugesprochen, nachdem Olić da doch sehr resolut nachgesetzt hatte.

Chancenlos ist der OFC heute keinesfalls. Die Defensive der Wolfsburger wirkt immer wieder etwas nachlässig. Natürlich sind die Grün-Weißen überlegen, aber das war von einem Bundesligisten gegen einen Drittligisten nicht anders zu erwarten. Lediglich Torchancen kann der VfL nicht herausspielen.

Offenbach verbarrikadiert sich mit Mann und Maus in und um den Strafraum. Bis ca. 25 Meter vor dem Tor von Wulnikowski dürfen sich die Wölfe den Ball so lange zuspielen, wie sie nur wollen. Wird diese Linie aber überschritten, greifen sofort drei Mann an. Die Gäste kommen damit bisher nicht wirklich klar. Diego zieht nun mal aus 22 Metern ab, verfehlt das Tor aber deutlich.

Naldo schickt Vieirinha schön mit einem langen Ball rechts in den Strafraum. Wulnikowski kommt halbherzig aus seinem Kasten, aber der Portugiese bringt die Flanke von der Grundlinie nicht am Keeper der Kickers vorbei. Es gibt Eckball, doch dieser kann von den Gastgeber geklärt werden.

Bis auf die Torchance direkt nach dem Anstoß ist von den Kickers bislang noch nicht viel zu sehen. Wolfsburg igelt sich in der Hälfte der Hausherren ein, welche ihrerseits dann sofort den ballführenden Spieler angreifen.

Zu den Formalitäten: Die Hauserren spielen offiziell in Burgunder-Rot, die Gäste treten in den gewohnten grün-weißen Trikots an.

Schiedsrichter der Partie ist Wolfgang Stark. Seine Assistenten heißen Jan-Hendrik Salver und Mike Pickel.

Die kompletten Aufstellungen findet ihr wie immer links oben unter dem Menüpunkt Spielschema.

Der Favoritenschreck aus Offenbach musste letztes Wochenende nicht antreten. Die Auswärtspartie bei Wacker Burghausen wurde wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt. Die Kickers sind also topfit. Eine Woche zuvor gab es beim Debüt von Rico Schmitt einen 2:0-Erfolg gegen den 1. FC Saarbrücken. Zuvor holte man aus sieben Spielen nur einen Punkt. So wurde aus dem Aufstiegsaspiranten ein Abstiegskandidat. Da sieht man wieder einmal, wie unterschiedlich die Leistungen in Liga und Pokal sein können.

Immerhin konnte der VfL im DFB-Pokal immer wieder sein Potential abrufen. In der Liga steht man mit 27 Punkten nur auf Rang 15. Zwar hat man neun Punkte Puffer zum Relegationsplatz, aber auch das ist für die Ansprüche in der Autostadt klar zu wenig. Der Einzug ins internationale Geschäft soll nun also über den "Notnagel" Pokal geschafft werden. Auch deshalb laufen die Gäste heute in ihrer besten Formation auf.

Im Pokal hui, in der Liga pfui. So oder so ähnlich könnte das Motto für beide Mannschaften lauten. Während die Kickers aus Offenbach bislang eine famose Pokalsaison spielen, zeigen sie in der Liga eher schwache Leistungen. So kegelten die Hessen mit Fürth (2:0), Union Berlin (2:0) und Düsseldorf (2:0) zwei Erstligisten und einen Zweitligisten aus dem Wettbewerb. In der Liga steht man dagegen nur auf Rang 12. Für die großen Ambitionen, die man zu Beginn der Spielzeit hatte, ist das natürlich viel zu wenig. Ex-Trainer Arie van Lent musste deshalb vor gut drei Wochen seinen Hut nehmen und so nimmt der neue Trainer Rico Schmitt heute Platz auf der Trainerbank.