Niederlande » Eredivisie 2015/2016 » 12. Spieltag » Liveticker: Feyenoord - AFC Ajax 1:1

Fazit:
Feyenoord Rotterdam und Ajax Amsterdam trennen sich in einem intensiven und spannenden, aber spielerisch keineswegs hochklassigen "Klassieker" verdient mit 1:1. Feyenoord bestimmte die erste Halbzeit und ging mit einer Führung in die Kabine. Nach der Pause präsentierten sich die Gastgeber zu passiv, sodass Ajax immer stärker aufkam. Die Gäste hatten nun mehr vom Spiel. Dass Klaassen im zweiten Durchgang wieder hinter den Spitzen agieren konnte, tat dem Offensivspiel von Ajax sichtlich gut. Schließlich war es auch Klaassen, der nach einem abgefälschten Schuss den Ausgleich erzielen konnte. Der Treffer hätte aber nicht zählen dürfen, da Younes vorher mit dem Ball knapp ins Aus gelaufen war. Die Gäste schnupperten danach am Führungstreffer, bis Feyenoord aus dem Nichts durch Kâzım-Richards die Riesenchance zur Führung vergab, der an einem tollen Reflex von Cillessen scheiterte. Danach kamen auch die Gäste nochmal stärker auf und das Spiel wogte hin und her, ohne dass ein Team nochmal gefährlich vors Tor kam. Ajax verteidigt durch das Unentschieden seine Tabellenführung. Rotterdam unterdessen kann in der Liga gegen Ajax einfach nicht gewinnen, bleibt durch die Punkteteilung dem Tabellenführer aber auf den Fersen. Allerdings muss die Elf von Giovanni van Bronckhorst den PSV Eindhoven an sich vorbei ziehen lassen, der sich auf den zweiten Platz der Tabelle vorschiebt. Es bleibt also spannend an der Spitze der Eredivisie. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Es laufen die drei Minuten Nachspielzeit. Passiert hier noch etwas? Das Stadion brodelt vor Spannung.

Gelbe Karte für Nemanja Gudelj (AFC Ajax)

Dirk Kuyt lässt den Ball halbrechts vor dem Sechzehner mit der Brust abtropfen und versucht es dann einfach mal aus der Distanz. Sein Schuss segelt aber ein ganzes Stück über das Gehäuse der Gäste.

Ein Reflex von Cillessen verhindert den Rückstand! Elia spielt einen Traumpass aus dem Fußgelenk genau in die Schnittstelle der Abwehr. Die Verteidiger stehen auf dem falschen Fuß, sodass Kâzım-Richards allein vor Cillessen auftaucht. Der Keeper schafft es nach dem Schuss des Stürmers gerade noch die Hand auszufahren und bewahrt sein Team damit vor einem erneuten Rückstand.

Es sind noch 15 Minuten zu spielen. Wer kann hier im Spitzenspiel den Führungstreffer erzielen?

Viktor Fischer, der in den letzten Wochen noch so stark aufgespielt hatte, aber angeschlagen zunächst auf der Bank Platz nahm, wirkt bei den Gästen nach seiner Einwechslung heute wie ein Schatten seiner selbst. Der Mittelfeldmann gewinnt keinen Zweikampf und das Offensivspiel seiner Mannschaft läuft völlig an ihm vorbei.

Feyenoord gelingt es zur Zeit nicht sein effektives Umschaltspiel einzuleiten, das das eigene Spiel in der ersten Hälfte noch ausgezeichnet hatte. Von der Elf von Giovanni van Bronckhorst kommt im Moment nach vorne zu wenig.

Gelbe Karte für Davy Klaassen (AFC Ajax)
Es gibt hier zurzeit eine Flut an gelben Karten. Die ohnehin vorhandene Brisanz des Spiels hat sich durch den irregulären Ausgleichstreffer noch weiter zugespitzt und beide Teams gehen immer härter zu Werke.

Gelbe Karte für Rick Karsdorp (Feyenoord)

Es gibt eine vielversprechende Freistoßposition für Ajax auf der linken Seite. Es sieht alles nach einer Flanke aus, aber Gudelj zieht den Ball direkt aufs Tor. Auch Vermeer ist überrascht und lenkt das Leder unkonventionell mit einer Faust über die Latte.

Mittlerweile gehen die Feyenoord-Akteure wieder aggressiver zu Werke und laufen die Innenverteidigung der Gäste früh an. Darunter leidet deren Spielaufbau merklich.

Zum ersten Mal gibt es eine Rudelbildung. An der Seitenlinie geraten Tete und Elia nachdem der Ball in einer Mischung aus einer Umarmung und Ringkampf aneinander. Daraufhin strömen Akteure beider Mannschaften an den Ort des Geschehens. Die Lage beruhigt sich jedoch nach einer halben Minute wieder und beide Akteure werden mit Gelb bestraft. Damit sind sie noch gut bedient, waren da doch jeweils Hände im Gesicht.

Gelbe Karte für Eljero Elia (Feyenoord)

Frank de Boer setzt ein klares Zeichen. Der Ajax-Coach bringt Arkadiusz Milik, der in der Spitze für mehr Durchschlagskraft sorgen soll. Den Platz verlassen muss Riechedly Bazoer, der mit seiner Dynamik eigentlich der auffälligste Spieler in der Offensive der Gäste war. Dafür spielt Klaassen nun wieder hinter den Spitzen, wodurch er sicherlich mehr Einfluss auf das Spiel von Ajax nehmen kann.

Die Gastgeber haben jetzt ganz klar Überwasser und Ajax muss aufpassen, dass sie nicht den zweiten Treffer kassieren. Die Gäste schaffen es im Moment nicht für Entlastung zu sorgen, während Feyenoord mit einem frenetischen Publikum im Rücken weiter nach vorne stürmt.

Klasse Freistoßposition für Feyenoord aus halblinker Position, 22 Meter vom Kasten entfernt. Der Schuss landet jedoch in der Mauer.

Diesmal verpasst Amsterdam die Führung! Klaassen agiert im Sechzehner prima als Wandspieler, legt ab auf den nachgerückten Tete. Der zieht aus halbrechter Position, etwa 14 Meter vom Tor entfernt, ab. Sein Flachschuss streicht ganz knapp am langen Pfosten des Kastens von Keeper Vermeer vorbei.

Cillessen versucht nach einem Rückpass den Ball wegzuschlagen, trifft das Leder aber nicht richtig und bringt damit seine Abwehrreihe in Bedrängnis. Die kann das Missgeschick aber letztlich bereinigen. Auch da Feyenoords Spitzen einfach noch zu unpräzise agieren. Flanken werden oft einfach in die Mitte geschlagen, ohne nach einer potentiellen Anspielstation Ausschau zu halten.

Die Partie wogt hin und her und hält bislang, was sie im Vorfeld versprochen hatte. Hier versteckt sich keines der beiden Teams, es fehlen allein noch die hochkarätigen Chancen.

Ajax erhält einen Freistoß im zentralen Halbfeld. Sie führen ihn kurz aus und versuchen sich dann in Richtung des Sechzehners der Gäste vorzuspielen. Die stehen aber bislang ganz kompakt und lassen wenig zu.

Die Gäste haben bislang mehr vom Spiel, konnten sich aber noch nicht entscheidend ins letzte Drittel Feyenoords vorspielen.

In den ersten Minuten fällt auf, dass sich Feyenoord bei Ballbesitz von Ajax hinter die Mittellinie zurückzieht und versucht die Räume eng zu machen.

Und los geht’s: Der Ball rollt in Rotterdam!

Die Teams betreten den Rasen des natürlich ausverkauften Stadions "De Kuip". Im Stadion herrscht eine tolle Stimmung, man merkt, dass ein ganz besonderes Duelle bevorsteht, nämlich das für beide Teams und Fangruppen bedeutendste Aufeinandertreffer der Saison gegen den jeweiligen Erzrivalen. Es ist also alles angerichtet für einen tollen Fußballnachmittag. Während die Hausherren klassischerweise in rot und weiß mit schwarzen Hosen auflaufen, tragen die Gäste neongrün.

Vor allem in den letzten Jahren war Ajax ein äußerst undankbarer Gegner für Feyenoord. So konnten die Gastgeber keine der letzten sechs Liga-Partien gegen Amsterdam gewinnen, mussten sogar vier Mal als Verlierer den Platz verlassen. Der letzte Sieg datiert vom 19. Spieltag in der Saison 2011/2012. Dafür gehört der jüngste Erfolg Rotterdam, warf man Ajax doch vor elf Tagen mit 1:0 aus dem niederländischen Pokalwettbewerb. Kann Feyenoord an dieses Erfolgserlebnis gegen den Erzrivalen anknüpfen?

Während Feyenoord sicherlich für die überraschende 1:0-Niederlage am vorherigen Spieltag gegen ADO Den Haag Wiedergutmachung leisten möchte, kommen die Gäste mit dem höchsten Saisonsieg im Rücken, einem 6:0-Schützenfest gegen Roda JC Kerkrade, nach Rotterdam. Dabei zeigten sich vor allem Arkadiusz Milik als auch Davy Klaassen in Torlaune und erzielten jeweils zwei Treffer. Während Klaasen auch heute von Beginn an auf Torejagd gehen kann, nimmt Milik zunächst auf der Bank Platz.

Mit elf Gegentoren stellt Feyenoord die drittbeste Defensive der Liga und mit 22 erzielten Treffern hat Rotterdam eine der besten fünf Offensivreihen der Liga, wobei vor allem im Angriff noch Luft nach oben ist. Insgesamt liegt man lediglich drei Punkte hinter Tabellenführer Ajax und kann heute durch einen Heimerfolg zum großen Konkurrenten aus Amsterdam aufschließen, der allerdings das klar bessere Torverhältnis vorzuweisen hat.

Es berichtet für Euch Jonas Sell.