England » FA Cup 2013/2014 » Finale » Liveticker: Arsenal FC - Hull City 3:2

Fazit:
In einem denkwürdigen Pokalfinale beendet Arsenal neun Jahre ohne Titel und setzt sich in der Verlängerung mit 3:2 gegen Hull durch. Nachdem die Gunners vom Underdog in den ersten zehn Minuten komplett überrascht wurden, kämpfte man sich Stück für Stück, aber ohne den ganz großen spielerischen Glanz, zurück. Letztlich gehen die Londoner als verdienter Sieger vom Platz, weil den Tigers hinten raus einfach die Kraft fehlte, um das Resultat bis ins Elfmeterschießen zu retten. Arsène Wenger erteilt damit seinen immer lauter werdenden Kritikern eine deutliche Abfuhr, aber auch der Aufsteiger kann mit seiner Saison, man bleibt erstklassig und nimmt mit dem Finale den größten Erfolg der Vereinsgeschichte mit in den Sommer, vollauf zufrieden sein. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Tomáš Rosický vergibt den letzten Konter, weil McShane noch auf der Linie klärt. Aber das ist kurze Zeit später egal, denn alles, was rot trägt, liegt sich in den Armen! Probert beendet die Partie.

Noch einmal atmen die Gunners auf! Eine Flanke wird nicht hinreichend geklärt und aus der Distanz ist es erneut Sone Aluko, der zum Abschluss kommt. Łukasz Fabiański packt in der linken unteren Ecke zu!

Fabiański und Mertesacker legen sich das Ei fast selbst rein! Der Deutsche rutscht auf der linken Seite weg und macht so den Weg frei für Sone Aluko. Der Nigerianer gewinnt das Laufduell gegen den Keeper, der hier nie und nimmer rauskommen darf und umspielt auf der Flanke den Polen. Er visiert aus ganz spitzem Winkel den leeren Kasten an und das war die falsche Entscheidung. Zwar wischt der Ball gefährlich die Linie entlang, in der Mitte waren aber zwei Kollegen besser postiert.

Arsenal bekommt jetzt vorne Räume, aber es bleibt dabei, dass man spielerisch nicht viel bietet. In Überzahl stimmt der erste Pass von Rosický schon nicht und schon ist der Dampf aus dem Angriff raus.

George Boyd kann zum Beispiel noch, der Eingewechselte setzt vorne einem Ball hinterher, doch Łukasz Fabiański hat die Pille.

Tooor für Arsenal FC, 3:2 durch Aaron Ramsey
Die Gunners wurschteln sich im Strafraum mal wieder irgendwie durch, was Olivier Giroud dann aber macht, ist ganz stark! Der Franzose legt per Hacke in den Lauf der Torschützen, der aus halbrechter Position elf Meter vor dem Kasten in die kurze Ecke vollendet. Die Gunners haben die Partie gedreht!

Tomáš Rosický übernimmt sofort Initiative und fordert die Bälle im Mittelfeld.

Liam Rosenior humpelt vom Platz und man darf dem Außenverteidiger glauben, dass es hier nicht um Zeitspiel geht.

So kommt Arsenal über Aaron Ramsey zur nächsten Chance, der rechts aus spitzem Winkel nur das Außennetz trifft.

Es heißt also Durchatmen für die Tigers, die hier auf dem Zahnfleisch gehen. Curtis Davies ist zum Beispiel komplett verbraucht, ob Steve Bruce allerdings seinen Kapitän runternimmt ist allerdings mehr als fraglich.

Mit Händen und Füßen verteidigt der Underdog in dieser Szene, Sanogo läuft sich zunächst rechts fest, doch Giroud stochert nach und kommt fast zum Abschluss.

In der kurzen Pause gab es keine weiteren Wechsel, beide Trainer haben ja noch Optionen offen.

Zwischenfazit:
Die Gunners wirkten über lange Strecken der zweiten Halbzeit wenig zielstrebig und stocherten konsequenterweise eine Standard zum Ausgleich über die Linie. Dass es die vorhergehende Ecke nicht hätte geben dürfen wurde dadurch ausgeglichen, dass Probert bei Aktionen gegen Arsenal im Strafraum zugunsten des Underdogs mehrfach beide Augen zudrückte. In der Verlängerung dürfte der Vorteil bei den Gunners liegen, denn Hull City wirkte zum Ende der regulären Spielzeit deutlich ausgelaugt. Wir sind gespannt!

Nein, es bleibt dabei. Verlängerung!

Trotzdem können die Gunners fast noch einmal kontern, auf der rechten Seite kann Cazorla das Leder aber nicht kontrollieren.

Olivier Giroud wühlt sich noch einmal gegen zwei Mann im Sechzehner durch, seinem Drehschuss fehlt aber letztlich der Druck.

Sanogo! Olivier Giroud legt für seinen französischen Landsmann ab und der 21-jährige zielt von der Sechzehnergrenze knapp links daneben. Es wäre der erste Saisontreffer des Stürmers gewesen!

Die Kraft könnte hier ohnehin noch eine entscheidende Rolle spielen. Zumal momentan alles auf eine Verlängerung hindeutet.

Immerhin entsteht aus dem eigentlich uninspirierten langen Ball aus der eigenen Hälfte in der Folge mal ein Kopfball von Chester.

Dem Underdog würde man ein wenig mehr Mut wünschen, nach dem Ausgleich wissen die Schützlinge von Steve Bruce nicht mehr recht ein oder aus. Irgendwie in die Verlängerung scheint aktuell die Devise.

Ansonsten regiert derzeit die Vorsicht, kein Team will zuviel riskieren.

Das Spiel weiß nach dem Ausgleich nicht so recht, wie es weitermachen soll. Arsenal ist erstmal wieder dran und gibt sich vorsichtiger. Auf der Gegenseite kann aber wohl auch Hull zunächst mal mit diesem unentschieden noch leben.

Wie dem auch sei: Die Gunners haben die desaströse Anfangsphase ausgebügelt und sind zurück!

Tooor für Arsenal FC, 2:2 durch Laurent Koscielny
Der nächste Innenverteidiger trifft! Nach einer Ecke flippert der Ball über Sagnas Kopfball und dem Rücken von Chester am Fünfer vor die Füße des Torschützen, der aus kurzer Distanz Allan McGregor per Beinschuss überwindet.

Auf der Gegenseite macht sich Ahmed El Mohamadi auf, ist aber allein auf weiter Flur und kann nicht für Gefahr sorgen.

Jetzt geht es also dann doch nicht weiter beim Innenverteidiger, der sich vorhin in einem Zweikampf mit Giroud verletzt hat.

Das muss doch Elfmeter geben? Der eben eingewechselte Sanogo fliegt gefährlich in eine scharfen Flanke von links und sein Kopfball wird klar mit der Hand geblockt. Zum zweiten Mal drücken die Unparteiischen aber mal alle vorhandenen Augen zu!

Wie in letzter Zeit sehr häufig muss Lukas Podolski mit überschaubarer Leistung nach etwa einer Stunde herunter.

Im Verlauf wird es jedoch knifflig! Bei einer Hereingabe fischt Allan McGregor den Ball zwar sicher herunter, doch was dahinter passiert ist spannender. Denn Tom Huddlestone reißt Olivier Giroud recht deutlich am Hals herunter und hindert ihn am Kopfball. Da hätte man durchaus Elfmeter geben können.

Matty Fryatt setzt sich per sehenswertem Doppelpass im rechten Sechzehner ab, verpasst dann jedoch das Abspiel und rennt sich fest.

Aber der Innenverteidiger ist ein typisch harter Hund und macht weiter.

Schiri Probert macht sich mal außerhalb seiner eigentlichen Tätigkeit nützlich und trägt David Meyler einen Schienbeinschoner hinterher, den der Offensive im Duell mit Mikel Arteta verloren hatte.

Nicht nur wegen seines Treffers war Santi Cazorla im ersten Durchgang der auffälligste Akteur bei den Gunners, denen ansonsten über die Außen zu wenig gelang.

Ohne Wechsel schicken die Trainer ihre Teams in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Der Underdog legte einen Wahnsinnsstart hin und schockte die bei Standards unsortierten Gunners mit zwei frühen Toren. In der Folge kam vom Team von Steve Bruce aber offensiv nicht mehr viel, Arsenal übernahm das Kommando und kam zum Anschluss. Insgesamt kann der Favorit den Gegner aber noch zu selten zwingend unter Druck setzen und so müssen Özil und Co. auf dem Weg zum ersten Titel nach neun Jahren noch ein wenig zulegen. Bis gleich!

Die Nachspielzeit verstreicht ohne nennenswerte Ereignisse und so geht es in die Kabine.

Quinn passt nicht auf! Der Außenverteidiger lässt sich im eigenen Sechzehner den Ball von Giroud abluchsen und der Stürmer flankt von rechts scharf nach innen. Poldi kann sich aber in der Mitte nicht durchsetzen und Hull dann klären.

Auf der anderen Seite muss man aktuell defensiv auch nichts befürchten, Fryatt macht sich rechts mal auf den Weg, Laurent Koscielny ist aber eher am Ball und grätscht den Ball souverän zu seinem Keeper zurück.

Mesut Özil setzt Olivier Giroud in der Mitte ein, der aber an der Strafraumgrenze umringt von drei Raubkatzen wenig zu melden hat.

Gegen die aufgerückten Tigers kann Arsenal dann sogar mal zum Konter ansetzen, doch Curtis Davies grätscht hinter der Mittellinie resolut dazwischen und klärt die Situation.

Tom Huddlestone versucht es in der Folge mal aus der Distanz, sein wuchtiger Versuch geht aber doch ein paar Meter drüber.

Die Tigers können mal zaghaft kontern, links läuft sich dann Stürmer Matty Fryatt allerdings fest. Der Stoßstürmer gehört als Abnehmer auch eher in die Mitte.

Der Torschütze der Gunners bringt eine Ecke herein, doch die Lufthoheit bleibt bei Hull City, die auch diesen Versuch mit dem Kopf entschärfen.

Olivier Giroud wird an der Sechzehnergrenze in Stellung gebracht, sein Schuss wird aber geblockt. Aus dem Hinterhalt rauscht Poldi an, doch auch sein Versuch landet abgefälscht neben dem Kasten.

Mittlerweile kontrollieren die Gunners das Mittelfeld. So hätten wir die Partie eigentlich von Beginn an erwartet und dann kam diese wilde Anfangsphase.

Liam Rosenior bewirbt sich mit einer Grätsche von hinten gegen Sagna offiziell für den ersten Karton, Probert gibt sich aber englisch und belässt es bei einer Ermahnung.

Derweil muss Ahmed El Mohamadi nach einem Zweikampf behandelt werden und das Spiel ist ein, zwei Minuten unterbrochen.

Der spanische Torschütze richtet sofort aufmunternd die die Arme in Richtung Publikum und bedeutet "Auf gehts!". Arsenal is back!

Vielleicht geht ja jetzt bei Arsenal mal was über eine Standard, Podolski und Santi Cazorla stehen in 25 Metern zentraler Position bereit...

Der Favorit lässt aktuell den Ball kreisen, irgendwie muss man jetzt Sicherheit ins Spiel bringen.

Tooor für Hull City, 0:2 durch Curtis Davies
Von wegen hinten reinstellen! Arsenal wirkt in den Luftduellen unsortiert, Laurent Koscielny fälscht einen Kopfball von Bruce unglücklich an den eigenen rechten Pfosten ab und der Innenverteidiger staubt aus spitzem Winkel eiskalt ab!

Wie reagieren die Gunners nun, auf denen ohnehin vor der Partie der Druck lastete? Ein erster Angriff rollt über die linke Seite, die ungefährliche Flanke wird von Keeper Allan McGregor aber am kurzen Pfosten ohne Probleme abgefangen.

Die Tigers holen auf der rechten Seite eine erste Ecke heraus...

Die Stimmung ist natürlich grandios, 80.000 singen und jubeln sich warm. Arsenal spielt in rot-weiß, die Tigers in ihrem gestreiften Schwarz-Gelb.

Auf der Gegenseite bietet Wenger die komplette ihm zur Verfügung stehende deutsche Power auf. Per Mertesacker übernimmt wieder in der Innenverteidigung und Poldi und Özil sollen im Mittelfeld für Wirbel sorgen. Zudem rückt im Gegensatz zum letzten Ligaspiel Santi Cazorla auf die rechte Außenbahn des 4-2-3-1. Im Tor setzt der Coach im Pokal konsequent auf seine etatmäßige Nummer zwei und auch im Finale darf Łukasz Fabiański den Kasten hüten.

Die Aufstellungen sind wie üblich unter Spielschema abrufbar.

Diese Vorsicht kommt nicht von ungefähr: Hull ist zwar in der Premier League gerade so eben dem Abstieg entronnen und im ersten Endspiel der Vereinsgeschichte klarer Underdog, im Jahr 2011 war Arsenal aber im Finale des League Cups am späteren Absteiger Birmingham gescheitert. Der Pokal hat eben seine eigenen Gesetze.

Seit mittlerweile fast genau neun Jahren wartet Arsène Wenger mit seinem FC Arsenal nun schon auf einen Titel und entsprechend heiß ist das Team, diese lange Zeit des Wartens endlich zu durchbrechen. Am 21.05.2005 stand man in eben jenem Fa-Cup-Finale Manchester United gegenüber und stahl den Red Devils unter Sir Alex Ferguson den Silberpott.