England » League Cup 2016/2017 » Viertelfinale » Liveticker: Arsenal FC - Southampton FC 0:2

Fazit:
Der FC Southampton träumt von Wembley und steht im Halbfinale des League Cups! Die Saints schlagen durchaus überraschend den FC Arsenal 2:0 (2:0). In einer bärenstarken ersten Halbzeit nutzten die Südengländer die Londoner Passivität eiskalt aus und gingen mit den einzigen beiden Torschüssen des Durchgangs 2:0 in Führung. Nach dem Seitenwechsel drang Arsenal auf den schnellen Anschluss, biss sich an der strukturierten Abwehr der Gäste aber die Zähne aus und kassierte deshalb die erste Niederlage seit 19 Pflichtspielen in Serie. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Hui Hui Hui! Wieder einmal sieht Arsenals Defensive alles andere als sicher aus und erlaubt sich einen ordentlichen Schnitzer zentral in die Mitte, wo Pierre-Emile Højbjerg einschussbereit postiert ist, seinen Meister aber in Emiliano Martínez findet. Derweil sind die vier Minuten Nachspielzeit bereits in vollem Gange.

Arsenal klärt auf der Linie! Joker Sims kommt diesmal über rechts in den Strafraum, lässt gleich drei Gunners alt aussehen und gibt dann flach in die Mitte - an der Fünfergrenze kommt es zum Getümmel, doch Arsenal kann gerade noch in höchster Not klären! Das war die große Chance auf die Entscheidung!

Sims! Der Joker wird am linken Strafraumeck von Højbjerg bedient und zimmert das Spielgerät ansatzlos auf das Tor - knapp drüber.

Gelbe Karte für Lucas Pérez (Arsenal FC)
Auch Lucas Pérez sieht nach seinem zu harten Einsteigen im Halbfeld ebenfalls gelb. Dieses Foul hätte sich der Spanier sparen können.

Shane Long muss das Dritte machen! Der Ire wird einmal mehr ganz allein gelassen und ist auf dem Weg zur Vorentscheidung, setzt den Schuss im direkten Duell mit Emiliano Martínez aber neben den linken Pfosten.

Da waren es nur noch 15! Die Schlussphase des Matches bricht an - was fällt den Gunners noch ein?

Zwanzig Minuten verbleiben und die Drangphase der Gunners hat wieder etwas nachgelassen. Die Gastgeber scheinen durch die bedingten Pausen in den letzten Minuten etwas den Rhythmus verloren zu haben. Mit zunehmender Spielzeit wird es jedoch wahrlich nicht einfacher, einen 0:2-Rückstand aufzuholen.

Kurz darauf nutzen auch die Gäste ihr Kontingent für die ersten Wechsel: Der starke Sofiane Boufal, der mit seinen Assits auffällig war, und der angeschlagene Harrison Reed haben vorzeitig Feierabend. Neu auf dem Platz sind Harrison Reed und Pierre-Emile Højbjerg.

Zweiter Wechsel der Gunners: Alex Oxlade-Chamberlain, bereits dreimal im Ligapokal als Torschütze in Erscheinung getreten, ersetzt den jungen Jeff Reine-Adélaïde und kommt damit zum Einsatz gegen seinen Ex-Club.

Die Hafenstädter aus Southampton standen einmal im Finale des Wettbewerbs – 1979 verloren sie das Endspiel knapp 2:3 gegen Nottingham Forest. Immerhin zwei Siege können die Nordlondoner verzeichnen, allerdings liegen auch diese lange zurück. 1987 und 1993 ging der Pokal an die Gunners.

Das war mal ein Wumms! Granit Xhaka meldet sich auf dem Platz an. Der ehemalige Gladbacher fasst sich ein Herz und zimmert einen Freistoß aus über 30 Metern ansatzlos auf den Kasten. Die Kugel kommt mit viel Drill, aber zu unplatziert auf das Tor, sodass Fraser Forster sie aufnehmen kann.

Auch Shane Long hat eine Chance auf dem Schlappen. Jetzt haben wir doch ein Fußballspiel! Emiliano Martínez unterschätzt den Abschluss aus 18 Metern etwas, kann den Schuss des Iren aber noch ablenken und holt sie sich vor dem Überschreiten der Torauslinie zurück.

Wenger scheint seiner Mannschaft ein paar Takte mit auf den Weg gebracht zu haben, denn der FC Arsenal geht die zweite Halbzeit deutlich engagierter und mit mehr Feuer an. Es scheint so, als hätten sich die Gunners einen Matchplan zurecht gelegt, um das Ergebnis noch zu ihren Gunsten zu gestalten.

Weiter geht die wilde Fahrt, die im ersten Durchgang zugegebenermaßen wenig wenig wild war. Die einzigen Highlights waren die Treffer der Gäste. Mal sehen, was der zweite Abschnitt zu bieten hat.

Halbzeitfazit:
Begleitet von unüberhörbaren Pfiffen der Arsenal-Fans treten die Spieler den Gang in die Kabinen an. Zur Halbzeit steht es durchaus überraschend 2:0 für die Gäste vom FC Southampton. Und diese Führung geht absolut in Ordnung, weil Arsenal völlig uninspiriert auftrat und sich keine echte Torchance herausspielen konnte. Die Gäste agierten aus einer starken Defensive heraus und wurden im Laufe des ersten Durchgangs immer mutiger, was die eigenen Offensivaktionen angeht. Wirkten die Gunners in all ihren Aktionen schwerfällig, spielte Southampton schnörkellos und zielstrebig. Die zahlreichen personellen Veränderungen der Nordlondoner scheinen zu viel gewesen zu sein – Arsenal kommt gar nicht in Tritt. Mal sehen, ob sich das in Durchgang zwei ändert. Bis gleich!

Zwei Minuten gibt es wegen der Auswechslung in der ersten Hälfte oben drauf. Was können die Gunners vor dem Pausentee noch anbieten?

Ausgangspunkt des Treffers war die Balleroberung der Saints, die einen Ballverlust der Gastgeber auf dem linken Flügel mit starkem Pressig erzwungen haben. Die Gäste bleiben in ihren Aktionen einfach viel zielstrebiger, die Führung geht absolut in Ordnung.

Arsenal setzt sich etwas am Strafraum seiner Gäste fest: Die Gunners können zwei Ecken hintereinander für sich verbuchen, doch am Ende hat Fraser Forster genug von der Unentschlossenheit seiner Vorderleute und fischt die Kugel aus der Luft.

Gelbe Karte für Alex Iwobi (Arsenal FC)
Ähnliche Situation wie bei Mohamed Elneny vor ein paar Minuten: Alex Iwobi gewinnt den Zweikampf gegen Sofiane Boufal nur mittels eines taktischen Fouls und wird zu Recht mit dem Karton belegt.

Shane Long allein auf weiter Flur! Der Ire wird über halbrechts steil geschickt, sieht sich jedoch drei Gunners gegenüber und bricht den Vorstoß ab. Dennoch: Bei seinen Vorstoßen wirkt der Gast viel spritziger als die Gunners in ihren Aktionen.

In der Liga haben die Gunners die Saints übrigens bereits empfangen: Am vierten Spieltag der laufenden Premier League Saison setzten sich die Hauptstädter 2:1 durch. Allerdings kam der Sieg höchst glücklich zu Stande, weil Santi Cazorla erst in der 90. Spielminute per durchaus strittigem Elfmeter den entscheidenden Treffer markierte.

Lucas Pérez startet heute zum ersten Mal seit über einem Monat für die Gunners. Dabei fehlt der Verpflichtung des Sommers allerdings noch die Bindung zum Spiel. Bis ein paar Sprints prägen vor allem Missverständnisse mit den Mitspielern seinen Auftritt.

Die Taktik der Gäste scheint aufzugehen: Die Saints lassen Arsenal bis in die eigene Hälfte gewähren, stellen dann die Räume ganz dicht und bieten wenig Fehler an. Auf der Gegenseite zudem direkt zum Treffer zu kommen, macht dieses Match für Southampton bisher durchaus unterhaltsam.

Der Außenseiter führt im Norden Londons! Der Startschuss zu einer etwas packenderen Pokal-Partie?

Zumindest nehmen sich die Saints mittlerweile öfter der Pille an und können sie über mehrere Stationen in den eigenen Reihen halten. Von einem mitreißenden Fußballspiel sind wir nach etwas über zehn gespielten Minuten dennoch weit entfernt.

Da war mal eine Idee! Lucas Pérez hat auf dem linken Flügel mächtig viel Platz und zündet den Turbo, ehe er den Steilpass in den Strafraum auf den startenden Alex Iwobi plant. Bei der Planung bleibt es allerdings - das Zuspiel gerät viel zu steil und kann von den Gästen aus der Gefahrenzone befördert werden.

Im nicht ganz gefüllten Emirates Stadium passiert in den Anfangsminuten herzlich wenig. Arsenal hält die Kugel zwar fast ununterbrochen in den eigenen Reihen, bekommt sie aber nicht in das berühmte letzte Drittel bugsiert, weil Southampton wenig Räume anbietet.

Auf Seiten der Südengländer finden sich ähnlich viele Veränderung wieder: Kapitän Virgil van Dijk und Ryan Bertrand dürfen wie beim Sieg über den FC Everton am vergangenen Sonntag von Beginn an ran. Auch auf der Gästebank findet sich ein bekannter Bundesligist wieder: Pierre-Emile Højbjerg, deutschen Fans vor allem noch aus seiner Zeit in Augsburg, Gelsenkirchen und München ein Name, schnürt seine Schuhe mittlerweile für die Hafenstädter im Süden Englands.

Die Murmel rollt über das Grün. Arsenal hat das Match von links nach rechts eröffnet. Während die Gastgeber klassisch in rot-weiß unterwegs sind, haben sich die Gäste dunkelgraue Jerseys übergeworfen.

Nicht mehr lange, dann geht es auf dem Grün zur Sache. Die Protagonisten werden vom Schiedsrichtergespann auf das Feld geführt, die Kapitäne Gibbs und van Dijk stellen sich zur Seitenwahl auf. Vor dem Anpfiff wird es wegen des Flugzeugabsturzes in Kolumbien eine Schweigeminute geben – bei dem Unglück kam unter anderem eine brasilianische Fußballmannschaft ums Leben.

Auf Gästeseite fühlt man sich vom Lob geehrt und rechnet mit einem Gegner, der alles in die Waagschale werfen wird. "Wir kennen Arsenal. Auch wenn sie junge Spieler einsetzen, behalten sie ihre Identität“, äußerte sich Trainer Claude Puel zur Rotation der Gunners. "Arsenal hat einen guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielern. So oder so ist es ein wichtiger Wettbewerb, weil sie dort ihren jungen Spieler Erfahrung bieten können – genauso wie bei uns." Bei wem klappt das Zusammenspiel der vielen Neuen in den Startformationen besser?

Die Saints ihrerseits stiegen ebenfalls in Runde Drei in den Wettbewerb ein und sind seither gegentorlos unterwegs. Sowohl gegen Crystal Palace (2:0) als auch gegen den AFC Sunderland (1:0) blieb der Kasten sauber. Nun tritt die Mannschaft von Claude Puel erstmals im Wettbewerb in der Fremde an – und hofft, dort ebenfalls erfolgreich zu sein.

Eine wirkliche Messlatte hat der Cup für die Gunners noch nicht geboten, der Einzug ins Viertelfinale wurde im Schongang vollzogen. In der dritten Runde stieg der 13-fache englische Meister in den Wettbewerb ein und schlug zum Auftakt Zweitligist Nottingham Forest 4:0 (1:0). Ohne die geschonten Nationalspieler Mesut Özil und Skhodran Mustafi sowie den verletzten Per Mertesacker setzten sich die Londoner durch. Der Ex-Gladbacher Granit Xhaka (23.), Lucas Peréz (60., Foulelfmeter/71.) und Alex Oxlade-Chamberlain (90.+3) trafen für die Gunners.