15.07.2014 17:30 Uhr

ÖFB-Boss fordert neues Nationalstadion

Leo Windtner kämpft um eine neue Heimat für das ÖFB-Team
Leo Windtner kämpft um eine neue Heimat für das ÖFB-Team

"Österreich braucht ein neues Nationalstadion!" ÖFB-Präsident Leo Windtner forderte am Dienstag im weltfussball-Gespräch einmal mehr eine zeitgemäße Heimstätte für das Nationalteam. Das Scheitern der Bewerbung für die EM 2020 mit dem Ernst Happel-Stadion war der Tropfen, der beim Verbandsboss das Fass zum Überlaufen brachte.

Im Exklusiv-Interview mit weltfussball konkretisierte Windtner die Pläne des Österreichischen Fußball-Bundes. Der größte Sportverband des Landes mit mehr als 560.000 registrierten Mitgliedern und rund 270.000 aktiven Fußballerinnen und Fußballern geht in die Offensive.

"Derzeit sieht der Stand so aus, dass beim ÖFB ein Projekt 2020 läuft. Dabei gibt es fünf Arbeitsgruppen und in einer davon ist speziell die Infrastruktur ein Thema. Dabei geht es um die gesamte Fußball-Landkarte in Österreich von der Bundesliga bis zur Regionalliga. Natürlich ist dabei auch das Nationalstadion ein zentrales Thema", meinte der Oberösterreicher. Im Herbst soll nach mehreren Diskussionsrunden dann ein Gesamtergebnis vorliegen.

Keine Kosmetikoperation für die "alte Dame" im Prater

"Wenn man sieht, was im Bezug auf neue Stadien rund um Österreich passiert, dann erkennt man unsere Defizite. 2008 hatten wir die Europameisterschaft bei uns und dennoch schaffen wir es schon jetzt nicht mehr ein einziges Stadion für die EM-Bewerbung 2020 zu haben", nahm sich der ÖFB-Boss kein Blatt vor den Mund.

"Es muss ein Alarmsignal sein, dass Österreich so keine Großereignisse mehr bekommt. Wir brauchen endlich eine adäquate Infrastruktur im Bereich der Fußballstadien. Das Ernst Happel-Stadion ist eine 'alte Dame', aber Kosmetikoperationen sind nicht mehr sinnvoll."

Die schwierige finanzielle Gesamtsituation (Wirtschafts-Fachmann Windtner: "Die Kassen der öffentlichen Hand haben aktuell Tiefstände aufzuweisen") sind ein Grund, aber noch lange kein Hindernis. "Man muss endlich auch in Österreich den Wert des Fußballs erkennen. Das ist eine Investition in die Gesundheit, Soziales und Integration. Für die gesamte Gesellschaft! In Deutschland wurde bei der Weltmeisterschaft 2006 in die Zukunft investiert und es machte sich jetzt nicht nur durch den WM-Titel bezahlt", sprach Windtner Klartext.

Mehr dazu:
>> ÖFB-Bilanz im Schatten des Stadiondebakels

ct

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