23.03.2015 14:23 Uhr

Die Stimmungskanonen sind wieder da

Marko Arnautović sorgte beim ÖFB-Training für Aufsehen
Marko Arnautović sorgte beim ÖFB-Training für Aufsehen

Österreichs Nationalmannschaft hat am Montag in Wien die Vorbereitung auf das nächste EM-Qualifikationsspiel in Liechtenstein aufgenommen und schon beim ersten Training war die gute Stimmung augenscheinlich. Das Team geht mit breiter Brust in das Spiel und hat nur ein Ziel: Am Freitag (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Vaduz sollen die nächsten drei Punkte auf dem Weg zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich erobert werden.

Es gab Zeiten, da interessierte das Training des ÖFB-Teams nicht einmal den Kantineur bei den Stadion-Nebenplätzen. Doch es hat sich viel getan bei der österreichischen Nationalmannschaft: Erfolg macht sexy. Die Tabellenführung in der EM-Qualifikation und der zuletzt gezeigte Aufwärtstrend brachten die Begeisterung zurück.

Einige Nachwuchsmannschaften stürmten am Montagvormittag um 10:00 Uhr die erste Trainingseinheit des Nationalteams im Wiener Prater. Wandertag-Stimmung bei Sonnenschein rund um das Ernst Happel-Stadion. Obwohl die Jugendlichen dabei Superstar David Alaba noch nicht zu Gesicht bekamen, war ihre Euphorie kaum zu bremsen. Die neue Frisur von Marko Arnautović trug ebenfalls zum reichlichen Gesprächsstoff bei. 

"Es freuen sich alle. Die Begrüßung war überragend"

"Nach vier Monaten sind wir wieder zusammen!", freute sich Teamchef Marcel Koller über die Premieren-Zusammenkunft im Jahr 2015. "Klar hat man mit den Spielern Kontakt und spricht über die Probleme beim Verein. Aber wenn man sich endlich wieder sieht, dann freuen sich alle. Die Begrüßung war überragend. Es tut allen gut, wieder hier zu sein."

Nun gilt es für die ÖFB-Stimmungskanonen, die es vorerst mit einem Aufwärmprogramm, Fußball-Tennis, Lattenschießen und einer Hösche locker angehen ließen, aber die Konzentration auf das Wesentliche zu richten. "Wir wollen unser Spiel spielen und durchdrücken. Unsere Vorstellungen sollen auf dem Platz umgesetzt werden", kündigte der ÖFB-Coach an.

Marcel Koller ist kein Freund von Begriffen wie Fußballzwerg. Auch Liechtenstein bekommt vom Teamchef den nötigen Respekt entgegen gebracht. "Diese Mannschaft ist defensiv sehr gut organisiert, kann aber auch frech nach vorne spielen. Im Konter und bei Standards können sie gefährlich sein, auch wenn sie nicht so viel Ballbesitz haben."

"Wir wollen permanent erfolgreich sein"

Der Teamchef betonte einmal mehr, dass sich die Mannschaft nun schon längere Zeit kennt ("Es ist ein Vorteil, wenn Du über drei Jahre zusammen bist. Die Spieler kennen unsere Vorstellungen. Es gibt keinen Grund etwas zu ändern, nur um etwas zu ändern") und die gute Ausgangsposition in der Tabelle kein Grund sei, um sich zurückzulehnen.

"Wir wollen permanent erfolgreich sein und nicht nur einmal in der Qualifikation ganz oben stehen. Überheblich wollen wir nicht werden. Wenn Du denkst, dass Du es locker angehen kannst, dann machst Du schon den ersten Fehler", kam beim Schweizer der westliche zielstrebige Nachbar durch.

Janko "will richtig stehen zum richtigen Zeitpunkt"

Mit Marc Janko kann der Teamchef zudem auf einen Torjäger in Bestform vertrauen. "Es freut uns, dass Marc gut spielt und Tore schießt. Er ist aber jetzt kein besserer oder schlechterer Fußballer, als noch vor ein paar Monaten. Gut für uns ist, dass er nun das nötige Selbstvertrauen hat."

Der Führende der Torschützenliste in Australien sah es ähnlich: "Die Freude am Spiel ist wieder da. Jetzt gilt die volle Konzentration der Partie in Liechtenstein. Ich werde probieren für meine Mitspieler Räume zu öffnen. Für mich wird wichtig sein, dass ich zum richtigen Zeitpunkt richtig stehe."

"Wir sind in den vergangenen Jahren gereift und sind erfahrener geworden. Wir haben Konstanz entwickelt und das sieht man auch auf dem Spielfeld. Wir nehmen jeden Gegner 100 Prozent ernst, egal wie groß oder klein er von euch tituliert wird", wollte auch Janko nichts von Zwergen oder Riesen hören. "Auf dem Niveau gibt es keine Frühstücksgegner." 

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Christian Tragschitz

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