17.07.2015 13:03 Uhr

Europacup-Kracher: WAC gegen BVB!

Traumlos für den Wolfsberger AC in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League: Die Kärntner bekommen es mit Borussia Dortmund zu tun, Sturm Graz trifft auf Rubin Kazan und Altach hat Vitória Guimarães als Gegner. Dies ergab die Auslosung am Freitag im UEFA-Hauptquartier in Nyon. Spieltermine sind der 30. Juli und der 6. August.

Sollte dem WAC gegen Shakhter Soligorsk nach dem 1:0-Auswärtssieg in der kommenden Woche im Rückspiel in Klagenfurt der Aufstieg gelingen, dann wird man mit einem echten Kracher belohnt. Der große Publikumsmagnet BVB würde in Kärnten sicher für ein ausverkauftes Haus sorgen.

Nicht so prominente Gegner, aber dafür auch bessere Aufstiegschancen haben Altach gegen Vitória Guimarães aus Portugal und Sturm gegen Rubin Kazan aus Russland.

Auf den WAC wartet ein echtes Highlight

Auf den WAC wartet in seiner ersten Europacup-Saison ein wahrer Leckerbissen: Borussia Dortmund. Der Traditionsverein wurde in der abgelaufenen Saison in der Bundesliga "nur" Siebenter und muss deshalb in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League einsteigen.

Die Europacuperfolge der Borussen in den letzten Jahren sprechen allerdings eine deutliche Sprache. Vergangenen März standen sie in der Champions League im Achtelfinale, 2014 im Viertelfinale und 2013 unterlagen sie erst im Finale in Wembley den Bayern. In der Europa League haben sie sich das letzte Mal 2010/11 aufgehalten, als sie in ihrer Gruppe hinter Paris Saint-Germain und Sevilla knapp Dritter wurden.

Das einzige Faktum was für den WAC spricht, ist, dass es für den BVB (im Wörthersee Stadion am 30. Juli) das erste Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel sein wird. Die Kärntner werden bis dahin hingegen schon zwei Mal gegen Shakther sowie gegen Köttmansdorf im ÖFB-Cup und die Austria in der Bundesliga in der Pflicht gestanden sein.

Die Austria durfte vor zwölf Jahren (unter Trainer Joachim Löw) im UEFA-Cup gegen den BVB antreten und zog sich dabei im Happel Stadion (1:2) sowie im Westfalen Stadion vor 50.500 Zuschauern (0:1) achtbar aus der Affäre. Derzeit wird die Kapazität des Signa Iduna Parks gerade um 700 Plätze auf 81.359 hinaufgeschraubt.

BVB-Riesenkader soll noch verkleinert werden

Ansonsten ist Dortmunds Hauptroblem momentan, den 27 Mann umfassenden Profi-Kader um zwei bis drei Plätze zu reduzieren sowie die große Frage, ob es auch Keeper Roman Weidenfeller trifft, nachdem vor kurzem der Schweizer Teamtorhüter Roman Bürki verpflichtet wurde.

Im Trainingslager in Asien sind die Borussen über Kawasaki Frontale (6:0) und die Johor Southern Tigers (6:1) hinweggefegt. Vor dem vermeintlichen Duell mit dem WAC testen sie noch gegen Bochum, Luzern und Juventus. Gegen die alte Dame haben die Deutschen ja 1997 mit dem Gewinn der Champions League im Olmypiastadion München ihren größten internationalen Titel eingefahren.

Rubin Kazan ist "Österreich-geschädigt"

Sturm-Gegner Rubin Kazan ist "Österreich-geschädigt". In der Saison 2004/05 gewannen die Russen in der Qualifikation der Europa League in Wien gegen Rapid klar mit 2:0, doch im Rückspiel schafften die Grün-Weißen mit einem sensationellen 3:0-Auswärtserfolg doch noch den Aufstieg. Auch drei Jahre später betätigte sich Rapid erneut als Kazan-"Killer" und warf Rubin mit einem 3:1-Heimsieg und einem torlosen Remis im Rückspiel aus dem UI-Cup.

Die größten Erfolge des Vereins sind die zwei russischen Meistertitel 2008 und 2009 sowie der Cupsieg 2012. Dazu sorgte man 2009 in der Gruppenphase der Champions League mit einem 2:1-Auswärtssieg beim FC Barcelona für eine ganz große internationale Überraschung.

 

Heuer darf Rubin Kazan nur deshalb am Europacup teilnehmen, weil Dinamo Moskva wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay von der UEFA ausgeschlossen wurde. Den freien Startplatz "erbte" der Tabellenfünfte der vergangenen Saison.

"Natürlich ist das ein starker Gegner. In zwei Spielen ist aber alles möglich. Wir werden versuchen beim Hinspiel in Graz eine gute Ausgangssituation zu schaffen", meinte Sturm-Kapitän Michael Madl zur Auslosung.

Mit Naim Sharifi haben die Grazer natürlich einen Russland-Kenner in ihren Reihen: "Rubin ist eine extrem kampfstarke Mannschaft, aber wir haben dennoch gute Chancen. Der jetzige Trainer, Rinat Bilyaletdinov, war mein Coach bei den Amateuren von Lok Moskau. Teamspieler Magomed Ozdoev habe ich erst im Juni getroffen, als Russland gegen Österreich gespielt hat. Auch Verteidiger Ruslan Kambolov zählt zu meinen Kumpels."

Auf Altach wartet ein heißer Tanz in Portugal

Auf heiße Temperaturen und ein heißes Spiel kann sich Altach einstellen. Der portugiesische Klub Vitória Guimarães reist zuerst nach Österreich zum Hinspiel nach Innsbruck und dann müssen die Vorarlberger im Estádio Dom Afonso Henriques, einem Spielort der EM 2004, antreten.

Star und Hoffnungsträger der Mannschaft ist der 20-jährige offensive Mittelfeldspieler Bernard Mensah aus Ghana. Ihm wird Tozé, der Neuzugang vom FC Porto zur Seite stehen. Die vergangene Spielzeit beendete das Team auf dem fünften Platz, Trainer Rui Vitória wurde daraufhin von Benfica abgeworben. Statt ihm sitzt nun der 41-jährige Armandao Evangelista, der zuvor bei den eigenen Amateuren war, auf der Bank. Dazu verlor man auch Topscorer André André an den FC Porto.

Meister wurden die Schwarz-Weißen noch nie, dennoch gelten die Nordportugiesen als etablierter Traditionsklub der Primeira Liga. Der größte Vereinserfolg ist der Cupsieg 2013. In der darauffolgenden Saison spielte die Mannschaft zuletzt international. In der Europa League hatten sie damals in der Gruppenphase gegen Real Betis und Olympique Lyon das Nachsehen. Bisher war noch kein österreichischer Klub gegen Vitória gefordert.

"Toller Klub, viele Legionäre und ein modernes Stadion. Wir freuen uns auf dieses Spiel. Wir werden aber die Bundesliga dadurch nicht vernachlässigen", lautete die erste Expertise von Trainer Damir Canadi. Schwer, aber nicht hoffnungslos ist die Situation für Boris Prokopic: "Das ist keine leichte Aufgabe. Wir werden alles für das Weiterkommen geben. Vielleicht können wir uns aufgrund des im Vergleich zu Portugal früheren Ligastarts einen Vorteil erspielen."

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ct/ts/js

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