09.12.2015 16:03 Uhr

Rapid würde auch der zweite Platz freuen

Zoran Barisic und Steffen Hofmann sind mit dem Jahr 2015 aus Rapid-Sicht zufrieden
Zoran Barisic und Steffen Hofmann sind mit dem Jahr 2015 aus Rapid-Sicht zufrieden

Der SK Rapid greift am Donnerstag (ab 19.00 Uhr im weltfussball-Liveticker) nach dem fünften Sieg im sechsten Spiel der laufenden Gruppenphase in der Europa League. Drei Punkte im abschließenden Heimspiel gegen Dinamo Minsk würden nicht nur ein erfolgreiches Europacup-Jahr krönen, sondern auch die Chance auf Platz eins in Gruppe E bedeuten.

Allerdings sind die Hütteldorfer in dieser Hinsicht auf fremde Hilfe angewiesen. Sollte Villarreal das Parallelspiel auswärts gegen Viktoria Plzeň gewinnen, wäre aufgrund des verlorenen direkten Duells mit den Spaniern auch ein Kantersieg gegen Minsk zu wenig.

Wenn es mit Platz eins nicht klappen sollte, würde dies nichts an der Zufriedenheit von Rapid-Trainer Zoran Barisic über den schon länger fixierten Aufstieg ins Sechzehntelfinale ändern. "Wenn wir Erster werden sollten, wären wir überglücklich, aber wir freuen uns auch über den zweiten Platz", betonte Barisic und ergänzte im Hinblick auf das Fernduell mit Villarreal: "Wir haben es nicht in der eigenen Hand und müssen zuerst einmal unsere Hausaufgaben erledigen."

Seine Mannschaft gilt gegen das Schlusslicht der Gruppe als Favorit, trotzdem warnte der Coach eindringlich vor dem weißrussischen Vizemeister: "Das ist eine zweikampf- und konterstarke Mannschaft. Wir müssen höllisch aufpassen."

Doch nicht nur der Gegner, auch die eigene Personalsituation bereitet Barisic Kopfzerbrechen. Zu den zahlreichen prominenten Ausfällen wie Ján Novota, Christopher Dibon oder Louis Schaub gesellte sich am Mittwoch auch noch Philipp Schobesberger - der Flügelspieler steht wegen einer Rissquetschwunde am Rist nicht zur Verfügung. Außerdem ist Stefan Stangl wegen Wadenproblemen fraglich.

Barisic: "Sind topmotiviert"

Dennoch zeigte sich Barisic optimistisch: "Die Ausfälle schmerzen extrem, aber die Mannschaft hat es im Herbst immer wieder geschafft, so etwas zu kompensieren." Der Siegeswille ist trotz der vielen Verletzten ungebrochen. "Meine Spieler sind topmotiviert und werden alles geben, um ein gutes Spiel abzuliefern und zu gewinnen."

Dabei helfen könnte die Publikumsunterstützung. Bis Mittwochnachmittag waren über 31.000 Tickets abgesetzt. "Vor über 30.000 zu spielen, ist nicht selbstverständlich und eine zusätzliche Motivation", erklärte Barisic.

Allein schon wegen des großen Zuschauerinteresses werde seine Mannschaft in Gedanken nicht schon beim Sonntag-Spiel in Salzburg sein, versprach der Rapid-Betreuer. "Wenn über 30.000 im Stadion sind und wir an Salzburg denken, sind wir fehl am Platz. Das Spiel gegen Dinamo Minsk steht im Vordergrund, über Salzburg unterhalten wir uns nach diesem Match."

Zuversichtlich stimmt Barisic die Tatsache, dass seine Truppe in dieser Saison auf internationaler Ebene stets ansprechende Auftritte hinlegte. In der Liga gab es hingegen einige Ausreißer nach unten. "Es ist eben etwas anderes, ob man auswärts gegen Ajax Amsterdam oder Grödig spielt", meinte Barisic und begründete die nationalen Fehltritte auch mit den vielen Verletzten und den zahlreichen Bewerbspartien im Herbst.

Hofmann: "Außergewöhnliches Jahr"

Dieser Meinung war auch Steffen Hofmann, der sich zwar über viele unnötige Punkteverluste in der heimischen Meisterschaft ärgerte, aber auch die jüngsten internationalen Erfolge hervorhob. "Das ist der beste Europacup-Herbst, seit ich bei Rapid bin. Seither haben wir es noch nie geschafft, in einem europäischen Bewerb zu überwintern", sagte der seit 2002 bei Grün-Weiß engagierte Deutsche vor seinem 66. Europacup-Match und sprach auch mit Blick auf das starke Frühjahr von einem "außergewöhnlichen Jahr 2015".

Allein die Europacup-Erfolge in diesem Jahr bescherten Rapid bisher UEFA-Prämien von 7,59 Millionen Euro. Bei Gruppenplatz eins würden noch einmal 250.000 Euro, bei einem Sieg über Minsk weitere 360.000 Euro dazukommen. Außerdem müsste Rapid in diesem Fall nur noch einen Europacup-Sieg im Frühjahr landen, um für Österreich den fünften Europacup-Startplatz für die Saison 2017/18 zu sichern.

Dinamo Minsk möchte überraschen

Dinamo Minsk peilt im letzten Spiel einen versöhnlichen Abschied vom internationalen Bewerb an. Die Weißrussen sind zwar schon vor der Partie in Wien gegen Rapid fix ausgeschieden, könnten aber noch Endrang drei erreichen, wenn sie im Ernst Happel-Stadion mehr Punkte holen als Viktoria Plzeň im Heimmatch gegen Villarreal.

"Wir möchten uns noch einmal von unserer guten Seite zeigen", erklärte Dinamo-Trainer Vuk Rašović. Die vielen Ausfälle bei Rapid könnten ihm dabei in die Karten spielen. "Aber ich weiß nicht, ob das ein Vorteil für uns ist. Rapid hat viele gute Spieler", sagte der 42-jährige Serbe.

Während Rapid seit Wochen im Dauerstress ist, absolvierte Dinamo das bisher letzte Pflichtspiel am 30. November. "Das ist kein Nachteil für uns. Wir haben uns lange und seriös auf diese Partie vorbereitet", meinte Rašović.

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apa/red

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