Rapid trotz Heimpleite in der Gruppenphase

Aus dem lockeren Schaulaufen wurde ein unerwartet anstrengender Arbeitstag: Rapid hat die Pflichtübung gegen den FK AS Trenčín gemeistert und steht nach einigem Bauchweh und mit dem Gesamtscore von 4:2 in der Gruppenphase der Europa League. Nach dem 4:0-Auswärtssieg vor einer Woche in der Slowakei verloren die Grün-Weißen am Donnerstagabend das Playoff-Rückspiel daheim mit 0:2. Vor 21.200 Zuschauer gab es die ersten Gegentore sowie die erste Niederlage im neuen Allianz-Stadion.
Nach dem klaren Hinspiel-Ergebnis konnte Rapid auf dem Weg zur sechsten Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League eigentlich nur über den eigenen Hochmut und Schlendrian stürzen. Rapid-Trainer Mike Büskens warnte seine Mannen darum eindringlich vor möglichen Fehleinschätzungen des Gegners und einer laschen Herangehensweise. "Vernünftig und konzentriert" solle seine Elf auftreten, meinte Büskens vor der Partie. Alles andere wäre "eine Dummheit".
Um das zu vermeiden und bereits Stammkräfte für den Liga-Hit gegen Salzburg am Sonntag zu schonen, nahm Büskens im Vergleich zum Vorwochen-Duell einige personelle Änderungen vor. Arnór Ingvi Traustason kam für den verletzten Philipp Schobesberger und Ersatzkapitän Stefan Schwab bekam wie Christoph Schösswendter und Thomas Schrammel eine Pause. An ihrer Stelle spielten Thomas Murg, Stephan Auer und Maximilian Hofmann.
Und Hofmann stand gleich unfreiwillig im Mittelpunkt: James Lawrence fing den fiel zu leichtfertigen Pass des Innenverteidigers auf Ivan Mocinic ab und zog aus zentraler Position erfolgreich ab (12.). Der Engländer schrieb sich nach seinem platzierten Flachschuss ins rechte Eck in die Geschichtsbücher ein: Er fügte Rapid das erste Gegentor im neuen Allianz-Stadion bei.
Zuvor hatte der durchbrechende Joelinton nach nur drei Minuten das 1:0 für Rapid am Fuß gehabt, er scheiterte aber an Trenčín-Torhüter Igor Šemrinec. Einige Male waren die Grün-Weißen gefährlich in den Strafraum vorgestoßen, doch Schüsse der durch die slowakische Abwehr dribbelnden Traustason (8.) und Schaub (16.) wurden wie ein Joelinton-Flugkopfball (8.) gerade noch geblockt.
Die Rapid-Offensivabteilung brachte danach nichts mehr zustande und Jakub Paur köpfelte sogar zum 2:0-Halbzeitstand für die Gäste aus der Slowakei ein (35.). Nach dem Seitenwechsel stoppte Denis Jančo eine mögliche sensationelle Aufholjagd seiner Mannschaft frühzeitig: Der Mittelfeldspieler sah Sekunden nach Wiederbeginn Gelb. Sieben Minuten später rasierte er Rapid-Mittelfeldspieler Srđan Grahovac mit den Stollen das Kinn und flog mit Gelb-Rot vom Platz (53.).
Die unkluge Aktion und der wohl neuerliche Appell des Trainers brachte Rapid die verlorene Ruhe und Ernsthaftigkeit ins Spiel zurück. Der eingewechselte Schwab (59.) sowie eine Dreifachchance durch Joelinton, Christopher Dibon und Auer (60.) nützten die Hausherren aber nicht.
Traustason setzte zudem eine Schaub-Hereingabe am Tor vorbei (72.), und auch bei Schaub, dem Dreifachtorschützen aus der Vorwoche, passte das Finish nicht (88.). Rapid blieb damit zum ersten Mal im neuen Stadion selbst ohne Tor. Am ungefährdeten Einzug in die Gruppenphase der Europa League änderte das jedoch nichts.
Mehr dazu:
>> Spieldaten zu Rapid gegen FK AS Trencin
>> Die Playoff-Ergebnisse der Europa League
apa/red